Erst eine Stunde später...
...sollte makna
eintreffen, obwohl wir, Sigbert der Eisenharte
und ich ihn mit diesem Zug erwartet hatten.
So hatten wir Gelegenheit,
den Zug am alten Bahnhofsgebäude von Oberdachstetten in den passenden Rahmen zu setzen.
Es ist wie überall an verlassenen Liegenschaften:
Hirnlose Vandalen meinen, sie können unbehelligt Dinge zerstören und Unrat zurücklassen.
Schöne neue Bahnzeit - ein seelenloses, kaltes und zugiges Monsterbauwerk,
den barrierefreien Vorschriften umfassend angepaßt,
hat den alten Bahnhof ersetzt.
Seine altbayerische Bauweise, die eine gewisse Bodenständigkeit und Gemütlichkeit,
vor allem aber Geborgenheit und Sicherheit vermittelte,
sind abgeschafft, werden zerstört und sind dem Verfall preisgegeben, Personal gibt es keines mehr -
Spiegel unserer seelenlosen, "neoliberalen" Ellbogen-Gesellschaft,
die Respekt, Anstand, Rücksichtnahme und Höflichkeit nicht mehr kennt.
Und dies ist nur ein sehr gemäßigtes Beispiel für den unverkennbaren Niedergang unserer Gesellschaft,
der nicht mehr zu leugnen, unverkennbar ist.
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anhu 20/09/2023 19:09
Ihr habt alle recht: es geht Vieles den falschen Weg in unserer Gesellschaft. Trotz allem: es gibt auch die andere Seite, viele liebe, hilfsbereite Mitmenschen (auch junge). Haltet Euch an sie, ermuntert sie, damit sie bleiben, was sie sind. Ich will nichts gutreden, aber ich habe (auch) viel Gutes erlebt.Viele Grüsse -. Andres
makna 19/09/2023 19:55
Diese "brave new world", die wir hier haben, ist leider nun Zeichen der Zeit:Allerorten seelenloser, der Egoismus pur kommt durch mit "Influencern"
und anderem Marktgeschrei der sog. "sozialen", in Wahrheit eben
asozialen Medien, mit dem ganzen Neoliberalismus.
Und den vertritt nicht nur die Partei, die gemäß ihren drei Buchstaben
"Für Den Profit" ausgerichtet ist, sondern seit der "geistig
moralischen Wende" des Oggersheimers ALLE,
die in der Regierung waren und sind ... :-(
... es bräuchte eine Alternative für Deutschland, doch eben nicht die,
die sich so nennt. Kluge Köpfe gäbe es eigentlich reichlich,
zumindest was die Analyse und Benennung betrifft:
https://www.muenchner-volkstheater.de/programm/extra/baustellen-der-nation
Zum Motiv an sich: So traurig das im Vordergrund ausseht -
der Bildaufbau ist bestens, und da das nicht mein Zug
war, hattet ihr also reichlich Gelegenheit ... ;-)
... diese Ersatzgarnituren lassen Nostalgie aufkommen !!!
Aber: Früher war auch nicht alles besser - Zeit
für Verklärung ist nicht !
BG Manfred
Herbie Schneider 19/09/2023 15:30
Obwohl du hier ein sehr gelungenes Motiv präsentierst, sind die Umstände wirklich traurig. Ich stimme dir voll und ganz zu. Gerade in der Architektur, nicht nur bei den Bahn-Gebäuden, geht die lokale Besonderheit vollkommen verloren. Sicher sind barrierefreie Zugänge wichtig, aber warum muss der Rest aus glattem, kantigen Beton sein, der überall stehen kann? Wie sieht es mit den Wohn-Häusern aus? Keine Regionalität mehr und sie können eigentlich überall stehen.Gruß Herbert
Marcus Niedt 19/09/2023 10:41
Volle Zustimmung! Ich würde der Auflistung von Respekt, Anstand, Rücksichtnahme und Höflichkeit vielleicht noch Verantwortung hinzufügen.Sigbert der Eisenharte 19/09/2023 10:32
Habe gelesen dass mittlerweile über 80% der Empfangsgebäude in privater Hand sind.Da wurde auch viel Platz verkauft, welcher bei Erweiterungen in der Zukunft fehlen wird.
Die Zeit der guten alten Eisenbahn ist vorbei und wir suchen in den Ecken noch die Reste der uns so liebenswerten Zeit.
VG DIrk