† dannpet


Premium (Basic), Riga

Erwartung"

Unter dem Titel
"Du musst nicht alles glauben was Du denkst..."
auch hier zu finden:
https://www.fotoforum.de/community/foto/287743-du-musst-nicht-alles-glauben-was-du-denkst?typ=profil
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Anarchie

Immer geschmäht, verflucht – verstanden nie,
Bist du das Schreckbild dieser Zeit geworden…
Auflösung aller Ordnung, rufen sie,
Seist du und Kampf und nimmerendend Morden.

O laß sie schrei'n! – Ihnen, die nie begehrt,
Die Wahrheit hinter einem Wort zu finden,
Ist auch des Wortes rechter Sinn verwehrt,
Sie werden Blinde bleiben unter Blinden.

Du aber, Wort, so klar, so stark, so rein,
Das alles sagt, wonach ich ruhlos trachte,
Ich gebe dich der Zukunft! – Sie ist dein,
Wenn jeder endlich zu sich selbst erwachte.

Kommt sie im Sonnenblick – Im Sturmgebrüll?
Ich weiß es nicht… doch sie erscheint auf Erden! –
"Ich bin ein Anarchist!" "Warum?" "Ich will
Nicht herrschen, aber auch beherrscht nicht werden!"

John Henry Mackay

Erwartung'
Erwartung'
† dannpet

"Du bist verwundert? Eine Reise ohne Wiederkehr, ohne Ende?
Erwartungen können hochfliegend sein."

Comentarios 23

  • Per Anhalter 42 14/01/2019 18:59

    Unglück = Erwartung - Realität

    Man könnte die Formel natürlich auch umstellen, um zu wissen, wie man die Erwartung ermittelt. Aber letztlich wächst die Erwartung aus Unglück und Realität. Aber egal, was wir an dieser Formel machen, wenn man die Erwartungen nicht verändert und sie viel zu hoch sind, wird stets nur "gefühltes Unglück" rauskommen.

    Und ich glaube auch nicht alles, was ich denke, aber daran, dass oftmals die Erwartungen, Wünsche, Vorstellungen von unserem Leben falsch oder zu hoch sind, glaube ich wirklich.

    In dem Sinne " wenn jeder zu sich selbst erwachte...", wüsste er, dass das Ergebnis weniger zählt als der Weg dorthin.

    Sorry, ich stelle fest, dass ich Text und Titel kommentiere, aber nicht das Bild. Aber hier erreicht mich mehr der Text zum Bild als das Bild... aber ich glaube, das ist bei Dir auch so gedacht.

    Liebe Grüße Anke
    • † dannpet 20/01/2019 2:16

      Erwartungen, auch Träume, Sehnsüchte...

      sie erwachsen aus einem er-/gelebten Glück, ebenso wie aus einem Unglück. Sind sie zu hoch, zu weit, zu was auch immer, so holt die Realität sie ein.
      Ignoriert man im weiteren die Realität so verrennt man sich, das bleibende Unglück scheint die unausweichliche Folge.

      Doch andererseits müssen Erwartungen hoch- oder auch weitfliegend sein, sonst hält sie die Realität am Boden, bevor sie sich überhaupt aus uns erheben konnten. Wir verharren im Nichts, fühlen nicht das Glück, weil wir Angst vor dem möglichen Unglück haben.

      So wir keine Angst haben, so werden wir uns hochfliegnd auf den Weg machen, ... wir stolpern und fallen. Der Weg wird unsere Ziele verändern! Und so stehen wir wieder auf...

      Hab Dank für diese, deine Gedanken, die sich so unendlich weiter'spinnen' lassen.
      Ob dich nun das Bild oder der Text einzeln oder zusammen dazu inspiriert haben, vollkommen Schnuppe, erfreulich für mich, dass du sie hiergelassen hast...

      Peter
    • Per Anhalter 42 22/01/2019 20:50

      Nun ja, bei meinen Gedanken war wohl auch ein wenig Anarchie im Spiel, weil mehr in den einzelnen Worten oder Passagen steckt, als sie Bild und Grundbotschaft von Mackay vermitteln. Und Du hast Recht - man kann es auseinandernehmen und weiter spinnen, denn entscheidend ist, dass unser Kopf in Bewegung bleibt. Ich danke Dir für den Anstoss durch Deine sicher sorgsam ausgewählten Worte zum Bild. 

      Anke
    • † dannpet 21/07/2017 22:11

      Ist er etwa schon wieder fort?
      Aber er hat was zurückgelassen:

      "Nur dann bin ich wahrhaft frei, wenn alle Menschen, die mich umgeben, ebenso frei sind wie ich."

      Dort, wo er jetzt ist, ja dort mag er wahrhaft frei sein...
      Lassen wir nicht ihn aber seine Idee wieder auferstehen?

      "Anarchismus ist sozialrevolutionär, weil er nichts hält von einer Teilnahme an Herrschaftsverhältnissen, sondern er propagiert die Verweigerung dieser Teilnahme und die Auflösung dieser Herrschaftsverhältnisse und die Schaffung neuer, freiheitlicher Gemeinschaftsformen."
  • † dannpet 17/04/2017 22:53

    Und dieser Friede zwischen 95% der Menschen zerbricht (immer wieder auf's Neue), weil er herrscht. Der herrschende Friede, es gibt täglich Berichte darüber ;-)
  • † dannpet 13/04/2017 11:10

    vorurteilsfrei bewerten ja...
    da wir uns jedoch schwer damit tun, so meine ich, wir sollten die Bewertung ruhig für einen Moment vernachlässigen
  • † dannpet 13/04/2017 8:41

    "Wenn ich Herrschaftslosigkeit hätte, könnte ich sie als solches nicht erkennen, weil die Dualität fehlen würde. Ich kann "gut" nicht erkennen, wenn "böse" fehlt."
    "Ich kann also ohne Dualität nicht lernen und erfahren!"

    Es scheint so zu sein, doch könnten wir sie nicht auch ohne Dualität erkennen? Abstufungen wie besser oder schlechter reichten der Evolution, da sie nicht in Kategorien wie gut und böse "denkt".

    "Wir stöhnen hier auf einem sehr "hohen Niveau"" ... ja das tun wir! Obgleich der allgemeine Wohlstand nicht Gegenstand der Betrachtung ist.

    ".... bewerten ist fehl am Platze! Erkennen scheint sinnvoller!" ... Richtig, und ich denke aus diesem Grund schreiben wir hier.

    Nehme ich dennoch unseren allgemeinen (kleinen) Wohlstand in Augenschein: Die Tatsache, dass es uns heute gut geht und dass es in unserer heutigen Demokratie ein ziemlich gutes Sozialgefüge gibt (ein Blick über den Zaun lässt es, trotz vieler Schwächen, leicht erkennen), hindert nicht daran folgende Frage aufzuwerfen: Was, wenn wir uns vom materiellen Wohlstand haben so verblenden lassen, dass wir die Sackgasse nicht erkennen, in welcher wir stecken? (Mit vollem Bauch denkt es sich schlecht, er macht uns träge!) Unser priviligiertes Leben könnte sich schon bald wieder als schöne Seifenblase auf und davon machen.

    "Wer bestimmt denn nun, wo's langgeht?"

    Reden wir nicht vom Ist-, sondern von einem angestrebten Zustand, so sind es...
    Der/Die Einzelne,
    Die nicht führer- aber herrschaftslose Gemeinschaft :)


    Ich will hier niemanden überzeugen, wie denn, auch ich habe Zweifel. Zweifel sollten uns jedoch nicht hindern über das, was ist hinauszudenken, denn sie rechtfertigen nur schwach das Verharren in alten Strukturen.

    Den Beführwortern von Aufklärung und Bildung schreibe ich: "Der Anarchismus ist das natürliche Kind der Aufklärung."

    Darüber sollte die Verlinkung zu den freiwilligen Folterknechten nicht hinwegtäuschen. Ja es gibt sie, wir wissen es spätestens seit dem Film "Das Experiment", doch zeigt der Film auch unter welchen Voraussetzungen dieser Teil der menschlichen Natur vorrangig zu Tage tritt. Ethik und Moral sind keine festen Größen, sie sind nicht einzig angeboren, sondern auch anerzogen und der jeweiligen Zeit, den Umständen angepasst. Halten wir also an bestehenden Machtstruckturen fest, so werden wir uns immer neue Herrscher, Knechte und herrschende Knechte heranzüchten.

    Schauen wir also, ob die menschliche Evolution mit diesem überholten Modell nicht ihr natürliches Ende finden wird. Und wenn ich nochmals auf unser priviligiertes Leben, auf unseren Wohlstand schaue, dann frage ich mich auf wessen Schultern er ruht und wie lange sie uns noch tragen können, wollen, wann sie endgültig aufstehen und sich gegen uns wenden. Das Ende scheint die logische Schlußfolgerung. Wir können weiter gegen die Wirkungen, nicht gegen die Ursachen agieren oder aber ... ... / ... und falls ihr nun meint die Antwort, das Ende meines Satzes zu kennen, "nicht alles glauben, was wir denken" ;-)


    "95 % Fremdwissen"

    Wenn das so ist, so sehe ich darin keinen Widerspruch, da wir Wissen vermittelt bekommen. Doch 5% sollten ausreichen, um es weiter zu entwickeln oder es nötigenfalls auf den Kopf zu stellen.

    Ansonsten geht mein Gruß
    an alle Verehrer der göttlichen Schöpfung, an die Utopisten und die Optimisten,
    an alle Verehrer von Aufklärung und Bildung, an die Realisten und die Träumer
    .
    .
    .
    Verweise:
    "Kein Gott, kein Herr! - Eine kleine Geschichte der Anarchie (1/2)"
    https://absolutmedien.de/film/2002/Kein+Gott%2C+kein+Herr!+Eine+Geschichte+der+Anarchie
    Hier zum Film der noch wenige Tage auf Arte verfügbar ist... er zeigt Idee, Widersprüche, Entwicklungen, wie Fehlentwicklungen. Zweifler mögen sich bestätigt fühlen und mit dem Verweis auf diesen Film scheine ich mir selbst zu widersprechen...
    http://www.arte.tv/guide/de/047435-001-A/kein-gott-kein-herr-eine-kleine-geschichte-der-anarchie-1-2
    .
    https://www.youtube.com/watch?v=67llDv40TGg
    .
    http://www.fotocommunity.de/photo/aussichtslos-peju/39471843
  • Charly Charity 08/04/2017 10:30

    Wenn ich Herrschaftslosigkeit hätte, könnte ich sie als solches nicht erkennen, weil die Dualität fehlen würde.
    Ich kann "gut" nicht erkennen, wenn "böse" fehlt.
    Dualität IST ein Gesetz, das uns nicht erspart bleibt, hier auf der Erde ;-)*
    Das ist wie mit der Schwerkraft .... egal wer das Ei fallen lässt, es fällt auf den Boden und ist kaputt!
    Egal ob Herrscher oder nicht Herrscher.
    Ich kann also ohne Dualität nicht lernen und erfahren!

    Die Extreme könnten, sollten und werden sich ändern, Evolution lässt sich nicht aufhalten .... die Schwerkraft wirkt, auch wenn wir uns auf den Kopf stellen ;-) Im Übrigen keine so schlechte Idee ;-)* .... doch die Tatsache, dass wir nicht alle gleichzeitig auf dem gleichen Stand der Erkenntnis der Dinge leben und uns entwickeln und handeln, macht es m.E. erforderlich, das wir "Gesetze der Gemeinsamkeit" ent-wickeln, die die Dinge so regeln, dass die Würde jedes Menschen gewahrt bleibt ... dazu gehört alles, was auch jetzt in einer Demokratie bereits vorhanden ist. Wir haben bereits alle Puzzleteile!
    Doch das was generell fehlt ist: Das gemeine Ziel! .... und was ist überhaupt: Würde?
    und ... was ist dieses gemeinsame Ziel?
    Wohlstand?
    Wachstum?
    Beschäftigung?
    Bildung?
    Keine Kriege mehr?
    Keinen Hunger mehr?
    Keinen Terror mehr?

    ... und da wäre noch die Frage: Wer bestimmt eigentlich WAS in dieser unserer bereits vorhandenen Demokratie geschieht und warum geschieht es?

    Ich denke, die Menschen heute, definieren und regieren die Dinge so, wie ihr Bewusstsein im Augenblick ist! Das war und ist immer so! Die Regierungen und das, was die Regierungen jeweils tun, ist ein Spiegel der dort jeweils lebenden Menschen, des Volkes, der Gemeinschaft!
    Die Gesellschaft gibt's in diesem Sinne überhaupt nicht; es gibt Menschen, Individuen.
    Der Zeitgeist eben, das Zeitgeschehen ... NICHT unsichtbar ;-)*!
    Eine Regierung kann nur die, wenn du so willst, "Quersumme" seines Volkes spiegeln ... das scheint ungerecht, ist es aber nicht .... ;-)* Es ist logisch ... war es immer! Ausnahmslos!

    Der Schwerkraft ist es egal, wer das Ei fallen lässt ... Nuuuuur .... die BEURTEILUNG der PERSON, die das Ei fallen lässt, ist gänzlich unterschiedlich! Der Sklave wird geköpft und der Diktator hat 'ne Putzfrau und seine Willkür!

    Die Ver- und Beurteilung dessen, was geschieht, verblendet die Sicht! und es verbietet die Erkenntnis, die schlichte einfache Tatsache zu sehen, dass die Dinge sind, wie sie sind! Eigentlich ganz einfach .... bewerten ist fehl am Platze! Erkennen scheint sinnvoller!

    Nun gut ... doch was IST Wohlstand? Bildung? .......... ;-)* ...... und eben: WER bestimmt das denn nun wirklich?

    Du machst mit deinem Foto genau das, was ich für sehr, sehr wichtig halte: Sich der Dinge und vor allem der Sprache derart bewusst zu sein und/oder zu werden, dass jeder für sich erkennt, wie und was Sprache in jedem selbst hervorruft! Wo kommen denn schlussendlich all diese Definitionen und Betrachtungen her und sind es überhaupt meine ...... und und und
    Das ist sehr wohltuend und erhellend, doch es ist etwas, dass ICH getan habe und ich kann nicht erwarten, dass das auch andere tun .... ;-)*

    Die ER-WARTUNG führt mich fast immer in die Irre und deckt die ent-TÄUSCHUNG in mir selbst auf, die ich im Außen sehen kann.

    Wer bin ich und welche Rolle spiele ich hier auf der Erde, genau jetzt, hier und heute? Auch so eine Frage, die unweigerlich immer wieder auftaucht ;-)*

    Der Eine empfindet Sprache als sinnlos und überflüssig, geschweige denn, macht er sich Gedanken über Kunst und Kultur, er kämpft vielleicht mit dem puren Überleben! und für den andern ist es das Leben schlechthin, .... und ALLE leben wir miteinander und agieren (Aggressor) und RE-agieren miteinander .... und DAZU gehört wiederum Bewusstsein auf BEIDEN/ALLEN Seiten!
    Und genau dieses Bewusstsein ist auch vorhanden, nur eben unterschiedlich ausgereift! Das geht auch gar nicht anders.

    Individualität ist einzigartig!
    Individualität ist nicht teilbar!

    Und last but not least: Wir stöhnen hier auf einem sehr "hohen Niveau", der Kühlschrank ist voll, die Rechnungen sind bezahlt, die Ehe (hoffentlich ;-)*) in Ordnung, die Kinder besuchen die besten Schulen, das Auto steht wohlbehalten, sauber und repariert in der Garage, der Vorgarten sieht super aus und das Haus ist abbezahlt, wir fahren 2-3 mal im Jahr in Urlaub(Umweltverschmutzung und Vernichtung von natürlichem Raum), wir sitzen träumend im Garten und können es uns gut gehen lassen .... wir sollten uns mal darüber Gedanken machen, wie es sich plaudert, wenn wir diese Bedingungen NICHT hätten .... und WARUM wir diese Dinge HABEN, warum wir genau jetzt, hier und heute, genau HIER leben!

    Was heißt es eigentlich, so privilegiert geboren zu sein und WAS sind wir uns WIRKLICH schuldig geblieben?

    Wer "bestimmt" denn nun die Herrschaftslosigkeit?

    Ich bin gerade dabei ein Pflegebett für meinen 92-jährigen Vater von der Krankenkasse zu bekommen, das Bett wurde abgelehnt .... ich kümmere mich darum es doch noch bezahlt zu bekommen ... meiner Schwester ist es zu "anstrengend" sich um ihre alten Eltern zu kümmern .... sie zieht es vor, Kunst und Kultur zu genießen, um zu vergessen ... wer bin ich, das ich darüber URTEILE was gut, richtig, gesund oder angemessen ist?
    Wer bestimmt, wer welchen Weg geht und warum?
    Wo .... wäre dieses Land, wenn wir unsere Väter und Großväter nicht hätten, wenn wir die Trümmerfrauen nicht hätten .... Fragen über Fragen .... warum ist dieses Land nicht fähig für seine Gründer an der Basis zu sorgen? Wie, wenn wir nicht einmal für unsere eigenen Mitglieder der Gesellschaft sorgen können, sollen wir jemals für Andersdenkende und aus einem anderen Kulturkreis kommende Menschen, sorgen?
    Wie sollen wir die Traumen dieser Menschen erkennen, wenn die Traumen unserer Väter bis heute nicht erkannt wurden und begleitet wurden ... nicht einmal im ALTER!

    ... ich erinnere an die Schwerkraft und das Ei ... der Sklave bettelt gerade um sein Pflegebett! Er IST beides! Sklave und Herrscher! Wir ALLE sind beides! Waren es immer! DAS gilt es zu erkennen und sich mit beidem auszusöhnen und der eigenen Bestimmung zu folgen. Wir haben immer die Wahl!

    Ich könnte wütend sein, mein Vater hat geherrscht! ... in der Familie .... doch ich habe keine Lust dieses Herrschen fortzusetzen ..... ich könnte wütend sein, doch in bin es kaum noch, es wäre die Verleugnung meiner Existenz und meiner innersten Überzeugung, es wäre die Verurteilung meiner selbst .... es wäre ein Zeugnis dessen, das ich nichts verstanden hätte, keinen STAND hätte ... ich habe mich entschieden, den gehe den Weg der Einsicht an genau dieser Stelle .... das ist Alltag, mehr haben wir nicht.

    Einsicht kommt immer von unten! Egal ob Volk oder Einzelner, andersherum geht's nicht. Einsicht kommt von innen, Einsicht heißt, den niedersten Gefühlen in uns selbst ins Gesicht zu schauen, damit wir sie heilen. Das ist Evolution, sich seiner innersten Niedertracht stellen, sie annehmen und lernen, sie zu lieben.

    Wer bestimmt denn nun, wo's langgeht?

    lg Dagmar
  • Max Meteor 07/04/2017 22:13

    @Herr Meinecke
    Der Artikel beschreibt trefflich wogegen dannpet anschreibt, nämlich die totale Beherrschung der Machtlosen durch eine ruchlose Bande von Fanatikern. Dass sich der Artikel an den Islam wendet um das durchzuexerzieren, ist jedoch lediglich ein Symptom unserer Zeit. Heute ist der Islam so morgen ist er so - das ist Diskurs. Anarchie böte durch eine übertragene Verantwortung von Allen für Alle, auf jeden Fall mehr Schutz für diese armen Opfer als ein "failed state" - mit seinen gesetzlosen Banden die sich Gotteskrieger nennen.
  • Max Meteor 07/04/2017 22:02

    Auch die Anarchie würde sich über ein Dogma definieren - jede soziale (Un)Ordnung benötigt es als Fundament ihrer Legitimität - sonst Chaos.

    Demokratie ist nicht nur Dogma. Das ist mir zu einfach. Sonst wäre dein Kommentar schon gelöscht.

    Die Frage nach der menschlichen Natur stellt sich für mich etwas anders: Gibt es einen Menschen der ohne Hirarchien im Stande ist sich zu organisieren. Es gab/ gibt auf der Welt so viele Formen gesellschaftlicher Organisation - völlig unterschiedliche. Aber alle - zumindest latent - sind hierarchisch.

    "Denkbar wäre der Anarchismus doch vielleicht als Gesellschaftsmodel, wo nicht der Staat die zentrale Gewalt ausübt, sondern ein Volk gelenkt durch Autoritäten, die zur Abwehr der Entstehung von Herrschaft wirkt."
    Hmmmm... irgendwie kontradiktorisch. Autoritäten ohne Macht... ???

    + "..die Angst der Machthabenden ihr Machtmonopol zu verlieren" - die gibt es. Kein Widerspruch lieber danpet.

    Fazit: Ich respektiere deine Ideen, finde sie spannend und kenne sie auch von anderen (geschätzten Freunden). Als eingefleischter Demokrat kann ich mir das auch erlauben. Ob Demokratie oder Anarchie, eine soz. Organisation hat in sich selbst viele Gesichter. Und schriebe man die Freiheit des Einzelnen groß und die Doktrin des Kapitals klein, wäre ich in meiner bescheidenen Demokratie schon sehr zufrieden. ;)
    Gruß
    Max
    • † dannpet 29/07/2017 13:07

      Max, deinen Einwurf wollte ich noch herausgreifen, ich hab's glatt vergessen:

      "Demokratie ist nicht nur Dogma. Das ist mir zu einfach. Sonst wäre dein Kommentar schon gelöscht."

      Meine Antwort darauf hatte ich bereits gegeben, wenn ich der Dagmar schreibe:
      "Das einzige was sich heute wirklich entwickeln oder auch anpassen lässt, das ist das Dogma, welches sich mal demokratisch liberal gibt, dann wieder diktatorisch (vergessen wir die Übergangs- bzw. Mischformen nicht)..."

      Somit kann ich dir recht geben. Deine Aussage wird richtig, weil du das Wörtchen "nur" eingeschoben hast... ;-)
  • † dannpet 06/04/2017 23:12

    Sehr gerne, Eckhard...

    und zum zweiten:
    Leider ginge ein Freistaat an der Idee etwas vorbei. Auch wäre es zweifelhaft, ob eine solche Enklave Duldung fände. Wir redeten schließlich von einer Bedrohung, da sie die Macht im kleinen, wie im großen in Frage stellte. Und auch die Unterdrückten sähen darin eine Gefahr, da sie nun selbst Verantwortung im kleinen, wie im großen übernehmen müssten.
    Der Anarchiegedanke nähme Schaden, wenn er nicht aus der bestehenden Gesellschaft heraus, sondern als Parallelgesellschaft proklamiert würde.

    Daher, nein danke ...


    Und wie ich schon schrieb, noch muss sich niemand sorgen, wir sind lange noch nicht so weit. Überdies behaupte ich nicht, diese Idee sei fehlerfrei. Sie ist ein Gegenentwurf zur Allmacht des Staates.
    Vergessen wir nicht, diese Allmacht des Staates kann sich jederzeit auch gegen die richten, die den Staat zu ihrem Schutz berufen.

    ;-)
  • † dannpet 06/04/2017 23:09

    Liebe Dagmar, ich kann dir folgen, doch habe ich Zweifel.

    Zunächst:
    Herrschaftslosigkeit heißt genau das, es gibt keine Herrscher.
    Es gibt Richtlinien (Gesetzte) aber kein Dogma.

    Staatsformen unterliegen der Entwicklung und bedürfen der Anpassung, ja gerne, aber haben wir heute "bereits alles was nötig ist", um eine entsprechende Anpassung vorzunehmen?

    Mein Fazit: Nein!
    Warum? ... Die Staatsformen, von denen wir heute sprechen sind alle auf einem Grundprinzip aufgebaut: Dogma! Das einzige was sich heute wirklich entwickeln oder auch anpassen lässt, das ist das Dogma, welches sich mal demokratisch liberal gibt, dann wieder diktatorisch (vergessen wir die Übergangs- bzw. Mischformen nicht)...

    In wie weit das befolgen von Dogmen in unserer wahren Natur liegt oder ob es eine anerzogene Natur ist, darüber ließe sich noch ausführlich debattieren. Ich vermag nicht darüber zu befinden...

    .

    Was ich aber glaube, ... gäbe es keine Herrscher, so gäbe es keinen Hunger nach Herrschaftslosigkeit, er wäre bereits gestillt, ohne dass wir es bemerkten.

    bg Peter

    PS: Die Menschheit zu retten liegt nicht in unserer Macht aber wir könnten versuchen, uns nicht gegenseitig zu zerstören, das wäre ein Anfang ;-)
  • Charly Charity 05/04/2017 10:22

    p.s. Zu den Eltern sagt man immer: Ihr bringt das hervor, was ihr vorlebt!
    (Obwohl es da auch noch einiges zu zu sagen gäbe ;-)*)
    ... und schrauben wir unsere erWARTungEN nicht zu hoch, wir könnten ent-TÄUSCHT werden, wenn wir "Des Pudel's Kern" unserer eigenen Existenz nicht erKENNEN.
    Also, packen wir's an ;-)*
  • Charly Charity 05/04/2017 10:08

    Zu 95% sind wir Empfänger der Gedanken anderer.

    Dein Foto ... steinern und massiv, monumental geradezu, die Institution Kirche scheint hier vertreten, angsteinflößend und dogmatisch ... beschmiert mit Zeichen, verunstaltet würde man wohl schlechthin sagen.

    Anarchie = Herrschlosigkeit, wohl häufig mit Gesetzlosigkeit übersetzt

    Ich halte es für äußerst wichtig, mit den (versteinerten) Dogmen aufzuräumen. M.E. geht das am besten, wenn man mit den -Isten und -oren und -ussen in sich selbst aufräumt und diese Begrifflichkeiten in sich selbst klärt.
    Die Herrschlosigkeit heißt noch lange nicht, dass es keine Herrscher gäbe ... die Anwesenheit von Gesetzlosigkeit, heißt nicht, dass es keine Gesetze gäbe; Gesetzlose haben ihre eigenen Gesetze ;-)* ....

    Für mich kein Weg ... wir haben bereits alles was nötig ist, vielleicht sollten wir es nur einmal von einer anderen Seite betrachten und anpassen!

    Staatsformen unterliegen ebenfalls einer Entwicklung und bedürfen der Anpassung! Die Falle daran ist, dass sich eine Regierung immer aus Menschen zusammensetzt, die vielleicht, nur gaaaanz vielleicht, in ihrer Entwicklung stagnieren .... wie jeder einfache Mensch, bleibt auch ein Politiker mal stecken .... ;-)* Deshalb sollte man nicht gleich alles abschaffen und umschmeißen ;-)*

    Dogmatismus kann wohl nie ein Weg sein, weil sie eine Art von Herrschen beinhaltet.
    Doch für die meisten ist es ein Weg, Dogmen zu folgen.
    Wir sollten vielleicht erst einmal begreifen, wie unsere wahre Natur beschaffen ist und erkennen, dass das alles hier vielleicht gar nicht unsere Gedanken sind ;-)*

    Entwicklung vollzieht sich in Schüben und kann nie gleichgeschaltet werden.
    Was für den einen Gewalt ist, ist für den anderen Gewaltlosigkeit!

    Das wird sich wohl nie ändern ... doch was sich ändern könnte, wären die Extremitäten, denn Gewalt geht viel weiter als Mord, Folter, Krieg und Hunger.
    Wir haben schon viel geschafft .... doch in der Tat nicht alle gleichzeitig!
    Körperliche Gewalt setzt voraus, dass psychische Gewalt vorangegangen ist!
    Das Pferd wird dauernd von hinten aufgezäumt!

    Wenn es keine "Herrscher" im weitesten Sinne gäbe, wie sollte ich je meinen Hunger nach "Herrschlosigkeit" erkennen und stillen?

    Es dreht sich nicht darum die Menschheit zu retten, sondern die Dinge in sich selbst zu erkennen und vielleicht Herrschlosigkeit einfach zu leben ... dann wird man sehen, wie der Einzelne damit zurecht kommt.

    Die Ausrede: Mein Nachbar macht das aber nicht, der macht einfach nicht mit, gilt nicht; im Gegenteil, er wird jedem einzelnen schnell die Grenzen der eigenen "Herrschlosigkeit" aufzeigen!
    Gleichwohl gilt die Ausrede nicht: Aber die anderen machen ja alle nicht mit!
    Nein, warum auch! Ihre Entwicklung, ihre Evolution ist eine ANDERE als meine.

    lg Dagmar
  • amelia manfredonia 04/04/2017 19:53

    Molto interessante!
  • UAW 04/04/2017 18:52

    Mich machen das Bild traurig und das Gedicht nachdenklich. So vieles gäbe es zu beidem zu sagen, und ach, zwei Seelen wohnen da in meiner Brust, angefangen von verstehen wollen bis nicht verstehen können. LG Ute
  • † dannpet 04/04/2017 13:49

    Genau darum geht es nicht, lieber Peter.
    Es geht um Herrschaftslosigkeit, nicht um Gesetzlosigkeit. Nicht um die Abschaffung jeglicher Regeln. Die Auflösung aller Ordnung beschriebe das Wort Anomie. Sicherlich wird in unserem Sprachgebrauch da kein Unterschied gemacht und es wäre müßig, sich auf diese begriffliche Trennung allein festzunageln.

    Was aber diese gelenkte Irreführung über Begrifflichkeiten deutlich macht, es ist die Angst der Machthabenden ihr Machtmonopol zu verlieren. Und es zeigt sich wie erfolgreich sie damit sind, wenn wir die Anarchie als den "größten denkbaren Blödsinn" bezeichnen.

    Warum, frage ich dich, lieber Eckhard? ... Ist es so unvorstellbar?
    Denkbar wäre der Anarchismus doch vielleicht als Gesellschaftsmodel, wo nicht der Staat die zentrale Gewalt ausübt, sondern ein Volk gelenkt durch Autoritäten, die zur Abwehr der Entstehung von Herrschaft wirkt.

    Es wird immer beklagt, dass das System uns zu dem macht, was wir sind und dass im System die Wurzel allen Übels steckt und dass das System ja immer irgendwie losgelöst von uns Menschen erscheint. Wenn das tatsächlich so ist, so würde es Zeit sich anderen Modellen zuzuwenden, um das uns Menschen übergeordnete System abzuschaffen.
    (Hier verknüpfe ich mal gedanklich mit "Aussichtslos" von Peter.)

    Der Mensch ist nicht gut, schreibst du, und ich kann nicht umher dir zuzustimmen, doch ist er zur selben Zeit auch nicht schlecht. Es kommt vielleicht darauf an, welche dieser Eigenschaften wir fördern, unseren Kindern vorleben. Welchen Modellen wir uns in Zukunft zuwenden wollen.
    Herrschaft - Macht - Kontrolle oder gleichberechtigtes Miteinander.

    Und ja, ich kenne die Kriminalstatistik Lettlands. Sie rührt aber im Wesentlichen wohl nicht von der boshaften menschlichen Natur, der 'kleinen' Kriminellen her, sondern von der Machtautorität die der Staat ausübt, die der Staat den 'großen' Kriminellen einräumt.
    Weiter hole ich besser nicht aus, ... ...

    hier noch zwei kleine musikalische Verlinkungen zur Untermalung, damit es nicht zu trocken klingt...

    Meine Freiheit, deine Freiheit:
    https://www.youtube.com/watch?v=u8-4n9yxZ_s

    Wir sind alle Terroristen:
    https://www.youtube.com/watch?v=cHWlWjjePYo

    PS: Niemand muss sich derzeit Sorgen um einen möglichen gesellschaftsgewollten Anarchismus machen. Soweit scheinen wir Menschen lange noch nicht und so fällt der Anarchismus derzeit in die Rubrik Utopie und diese ist, wie Herbert schreibt, tatsächlich reine Privatsache ;-)
    Wir Menschen heute sind zu sehr verseucht von der Vorstellung, "da kann man nix machen", "nicht meine Schuld", "Gesellschaft funktioniert nur mit der Hau-Drauf-Methode, wer nicht spurt wird..."

    Sie Säulen der Geschichte, was werden sie uns Morgen sagen?

    Danke euch allen und fühlt euch frei mir die Kante zu geben :)

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