Es war einmal... XVI

Es war einmal... XVI

Eine Weihnachtsgeschichte von Brita H. und mir,
als Adventsaufmunterung für das Liebelein Köhlerin .

Ihr seid eingeladen, mitzuspinnen an der Geschichte.
Wir wissen noch nicht, wie sie enden wird :-)

* * *

Was zuvor geschah:

Morgen würden sie Bethlehem erreichen.

Und gleichzeitig wurde ihnen klar, dass sie noch immer nicht wussten, weshalb der Stern sie dorthin führte und was sie dort erwarten würde. Missmutig und unsicher trotteten sie den Weg entlang, den Fatima ihnen beschrieben hatte, und hingen dabei ihren Gedanken nach.

Plötzlich näherte sich von hinten eiliges Hufgetrappel und aufgeregtes Mähmähmäääh, beinahe klang es so, als ob eine Hundertschaft ihrer Verwandten auf sie zukäme. Neugierig drehten sie sich um und sahen sich umringt von unzähligen... einheimischen Schafen! Alle määäähten und mööööhten und blööökten aufgeregt durcheinander und nur mit Mühe gelang es unseren Abenteurern, in dem ganzen Durcheinander ein paar Wortfetzen aufzufangen.

"Wollt ihr auch dorthin?" - "Woher kommt ihr?" - "Wie lange seid ihr schon unterwegs?" - "Wo ist der Rest von eurer Herde?"... "HAAALT", rief Silly, "bitte einer nach dem anderen...".

Da kehrte etwas Ruhe ein. Silly strahlte Autorität aus, das imponierte den fremden Schafen und sie schauten ihn mit großen Augen an. Abwechselnd erzählten also nun unsere Freunde, was ihnen bisher wiederfahren war, und erfuhren, dass die fremde große Herde auf dem Weg zu einem Ort namens Bethlehem war. Auch sie folgten dem Stern, sie hatten gehört, dass dort ein besonderes Ereignis erwartet wurde. Dann begannen sie in ihrer Aufregung wieder durcheinander zu blöken und unsere Schafe schnappten nur noch Bruchstücke auf wie "... Engel haben uns das erzählt", "...in einer Krippe werdet ihr es finden", "... ein Baby, das den Frieden bringt" - "ja, wir wollen Frieden, lasst uns gehen...", und die fremde Herde knuffte und drängelte sich auf dem schmalen Pfad vorbei... und weg war sie. Noch lange konnte man in dem Canyon ihr Blöken hören.

Billy setzte sich. Puuuh, was für eine Aufregung. Engel? Was hatten die denn geraucht? Und doch... irgendwie... Alles was er begriffen hatte war, sie mussten nach einer Krippe mit einem neuen Baby suchen, und nach Leuten, die Maria und Josef genannt wurden.

Baby, Baby... ach du liebes bisschen! "Leute, wir haben überhaupt keine Geschenke! Wenn man zu einem frischen Baby geht, gehört es sich doch, dass man Geschenke mitbringt! Was sollen wir bloß machen, unser ganzes Geld haben wir schon verschenkt!" Silly und Knalli sahen ihn ratlos an.

Und nun? Doch da tat Knalli erneut seinen Lieblings-Schafs-Kampfschrei: "Heureka! Ich habs!", und erläuterte den Freunden mit leuchtenden Augen seinen Plan. Wenn dieses Baby tatsächlich Frieden bringen sollte, so mussten sie ihm etwas ganz Besonderes, Wertvolles schenken. "Leute, denkt nach", dabei kaute er genüsslich die letzten Halme vom süßen Kräuterheu, "was ist das Wertvollste, das ihr besitzt? Das wollen wir dem Kind schenken!"

"Hmmm, ich habe die Kamelhaardecke", sagte Silly, "es wird sehr schwer, sich davon zu trennen, sie ist meine einzige Erinnerung an Fatima. Aber ich werde es tun... für den Frieden". Knalli (der ja alles süße Heu aufgefressen und somit keine andere Wahl mehr hatte) erklärte feierlich, dem Kind das Rosenwasser zu schenken. Billy stand da und man konnte sehen, wie es in seinem wolligen Kopf arbeitete. Nach längerem Zögern sagte er knapp "mich". "Wie meinst du das?" fragten seine Freunde erstaunt. "Nun, ich schenke mich, ganz einfach. Ich werde bei dem Kind bleiben, solange ich lebe. So hat es zumindest immer Wolle für einen warmen Pullover, Mützen und Socken. Zuhause wartet doch niemand auf mich." Und ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"So soll es sein!" bekräftigten sie einstimmig und machten sich auf den Weg nach Bethlehem, um ein neugeborenes Kind in einer Krippe zu suchen.

Und der Stern leuchtete hell über ihnen und leitete sie.

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Edit: Leider fehlt hier das Abschlussbild zu unserer Geschichte. (Die Köhlerin hat es gelöscht.) Es zeigte eine Krippenszene und unsere Schafe, die das Jesuskind bewundern.
Frohe Weihnachten :-)