Etruskologie

Etruskologie

Nochmals eine Ansicht der liegenden Statue, hier in einem Hochformat aus einer etwas anderen Perspektive auf gleicher Brennweite wie das eben gesehene Bild.
Aufgenommen im archäologischen Park „Città del Tufo“ bei dem Städtchen Sovana in der Region Toskana in der Provinz Grosseto im Südosten der Maremma am Poggio Prisca beim Grab der geflügelten Dämonen.

Die Etruskologie, die Erforschung der etruskischen Geschichte, Sprache und Kultur, hat inzwischen vom etruskischen Volk einen besseren Überblick über deren religiösen Ansichten und kosmologischen Konzeptionen, die mythisch eng miteinander verknüpft waren.
Über Jahrhunderte vermischten sich griechische Einflüsse und etruskische Sichtweisen zu den Totenritualen und der Auffassung des Lebens im Jenseits. Auch die Römer übernahmen dabei später vieles und waren davon beeinflusst. Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod war bei den Rasenna, so nannten sich die Etrusker selbst, allgegenwärtig. Sie führten deshalb die Körperbestattung ein. Um den Verstorbenen ein standesgemäßes Leben nach dem Tod zu erleichtern, stattete man die Toten in den Gräbern mit ständig steigenden Gaben aus, auch ein Beleg für den wachsenden Wohlstand des Volkes. Dies ist heute unter anderem eine Messlatte dafür, in welchem epochalen Zeitabschnitt die Blütezeit der Etrusker lag.
Die neuzeitlichen Funde vieler Grabstätten belegen mit ihren bunt bemalten Wänden, den Fresken, die üppige Grabgelage und Totenfeiern mit teils frivolen Szenen zeigen, diese Thesen. Bei den Etruskern schien der Tod kein Negativum, sondern ein Neuanfang zu sein, der zelebriert wurde, und das Sterben, man kann schon fast sagen, als heiteres, freudiges Ereignis darstellte, wobei es dem Wohlstand und den menschlichen Gelüsten und Bedürfnissen nach angemessen zu feiern galt.
Erst später, mit der beginnenden Herrschaft der Römer, die als kriegerisches Volk die kampftechnisch eher als unbeholfen einzustufenden Etrusker unterjochten, bekam der Begriff der „Todesangst“ wieder neue Nahrung.