Europäisches Hansemuseum: Gefängnishof 07
„Gefängnis- und Blumenhof
Auch im Hof des ehemaligen Untersuchungsgefängnisses wird mit landschaftsarchitektonischen Eingriffen eine Annäherung an das historische Raumgefüge vollzogen. So wurden die Reste der früheren Außenmauer des Hofes, die im Zuge des Umbaus von Teilen des Burgklosters in einen Gerichts- und Gefängniskomplex zwischen 1893 und 1896 aufgezogen wurde, wieder auf ihre ursprüngliche Höhe gebracht. Die neuen Schichten aus Sichtbeton heben sich von der alten Bebauung deutlich ab. Um dennoch den Ausblick über die Dächer der umliegenden Häuser sowie die Untertrave freizugeben, werden an den Stellen der ehemaligen Mauerpilaster Lücken gelassen. Der Gefängnishof war zur Zeit seiner Nutzung in einzelne Parzellen unterteilt, um Kontakt zwischen den Inhaftierten während der Untersuchungshaft zu unterbinden. Diese historischen Spuren sind, wie auch auf dem südlich gelegenen Vorplatz des Burgklosters, als Konturen in einem Bodenbelag aus Betonwerkstein sichtbar. Einige dieser Parzellen werden mit Trennwänden von bis zu einem Meter Höhe und einer leichten Hebung des Bodenniveaus angedeutet.
Unterhalb des Gefängnishofes schließt sich die begrünte Dachfläche des Neubaus an. Hier befanden sich der vermutlich im 16. Jahrhundert angelegte Priesterhof sowie der bei den archäologischen Grabungen auf der Baustelle des Europäischen Hansemuseums freigelegte Blumenhof. Lage und Struktur dieser Höfe werden bereits im Innern des Gefängnishofes anhand einer Metallfuge angedeutet und auf dem begrünten Dach in Form einer Bepflasterung fortgeführt. Auch eine Treppe, die den Blumenhof einst vom Hospital des Klosters zugänglich machte, wird als ebenerdiger Belag bezeugt.“
http://www.hansemuseum.eu/architektur/freiraum/
Lübeck, 30.10.15.
Nikon D300, Nikkor AF S 4/16-35 VR.
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