Expedition Nordmeer - 58
Ein kleiner Friedhof in Daneborg zeugt davon, dass die Sirius-Patrouille eine extrem gefährliche, militärische Mission ist. Der große Grab vorne gedenkt des einzigen Toten, den es hier im zweiten Weltkrieg in einem Gefecht mit deutschen Truppen gab. In den übrigen Gräbern sind Soldaten beerdigt, die während ihrer Patrouille in Nordostgrönland verunglückten.
Die Patrouillenfahrt führt ab Oktober mit 2-Mann-Teams. die über 12-14 Schlittenhunde und einen Schlitten verfügen, über eine Strecke von bis zu 2.500 km von Nordgrönland entlang der Fjorde nach Daneborg zurück.
Es herrscht Polarnacht, die Temperaturen sinken bis -55 °C. Eine verfallene Trapperhütte ist für das Team ein Sterne-Hotel. Meist wird in einem Zelt übernachtet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sirius-Patrouille
Manfred Bartels 09/12/2012 19:00
Sowas ist wohl ein Glücksgriff..Wer sowas einmal erlebt hat, der wird wohl für sein weiteres Leben keinen Beruf als Büromensch oder Mechaniker anstreben.
Sie werden die Freiheit brauchen, auch wenn sie zukünftig nicht mehr in Zelten schlafen.
LG Manfred
Gunnar Dillmann 09/12/2012 18:56
@Manfred und Annette:Ja, es gibt genügend Bewerber. Letztes Jahr sollen es über 120 gewesen sein, von denen dann jährlich 6 Mann ausgewählt werden. Jeder dänische Soldat kann sich bewerben. Es spielt keine Rolle, ob er beim Heer, der Marine oder Luftwaffe ist.
Ich kann mir dies nicht wirklich vorstellen, wie das Leben hier ist. Da hat Annette recht.
Wir hatten allerdings das Glück, drei ehemalige Sirius-Mitglieder an Bord zu haben. Zwei hatten in den 1960er/1970er Jahren hier Dienst, und sind als Passagiere mitgefahren. Sie haben uns viel erzählt.
Der Dritte, Bjarki, hat bis 1998 aktive Dienstzeit gehabt, zuletzt als Stationsleiter in Mestersvig. Er war als ortkundiges Mitglied des Expeditionsteams dabei. Bjarki hat uns erzählt, für die meisten Bewerber seien Freiheit und Abenteuer in der ungezügelten Natur der Hauptgrund für die Bewerbung. Bjarki selbst hatte noch ein weiteres Motiv: einer der beiden "Älteren" an Bord ist sein Vater, und Bjarki ist tatsächlich in der Sirius-Station Mestersvig aufgewachsen und hat seine Kindheit dort verbracht.
Bjarki ist zudem ein gegeisterter und hervorragender Fotograf, der seine Kamera auch auf den Patrouillenfahrten mitführte. Er hat uns faszinierende Bilder aus dem Alltag der Patrouille und von hautnahen Begegnungen mit Eisbären und Moschusochsen gezeigt. Daneben natürlich in seinen Vorträgen an Bord unglaublich viele authentische Informationen geliefert. Dadurch wurde das Leben der Sirius-Patrouille ein klein wenig vorstellbar.
Manfred Bartels 09/12/2012 18:13
Und es soll genügend Freiwillige geben, auch wenn das Auswahlverfahren hart sein muß.LG Manfred
Annette He 09/12/2012 17:34
Das sind Bedinugungen, die kann man sich gar nicht vorstellen. Das dürfte selbst Dir schwer fallen, Du hast es im Sommer gesehen. Was müßen das für faszinierende Menschen sein, die sich so sehr diesem Land verschreiben, daß sie diesen Knochenjob ausüben.Gruß,
Annette