Fast täglich
gab es bei einem der beiden Toyotas etwas zu reparieren. Meistens war es ein Platten. Hier seht Ihr Mehdi und Mohammed (der sich extra dafür seine Gandoura aus und einen Overall angezogen hatte) mit ihrem Hightech-Werkzeugkasten und Fahrradflickzeug beim Beheben eines Schadens am Schlauch. Reifen waren zu der Zeit in Algerien schwer zu bekommen, also werden sie noch und noch geflickt, bis wirklich gar nichts mehr geht. An einem Auto ist der Mantel offenbar irgendwann kaputt gewesen, denn er ist mit einem Stück Gummi von einem anderen Reifen und Paketband säuberlich geflickt. An Lahsens Auto war wohl auch das nicht mehr möglich, darum hat er zu drei großen Geländewagenreifen einen kleinen Pkw-Reifen aufgezogen.
Ein anderes Mal mussten wir anhalten, weil irgendwo Öl tropfte. Mohammed bastelte stundenlang herum und teilte uns mit, dass da an der Hydraulik der Kupplung 2000 km vorher schon mal was kaputt war, das er damals notdürftig repariert hatte. "Ich hätte nicht gedacht, dass das so lange hält", meinte er lakonisch und wusch die ausgebauten Teile in unserer Salatschüssel mit etwas Wasser sauber (es war die einzige Schüssel, die da war. Sie wurde hinterher mit Sand gründlich ausgeputzt).
Da aber jetzt Öl fehlte, musste ein anderes Schmiermittel her, und Mohammed entscheidet sich für Isis. Das ist Spülmittel, algerisches Pril sozusagen. Und das funktionierte tatsächlich für den Rest der Fahrt.
Soviel zu dem Hinweis der Ratgeber für Wüstenfahrten, nur mit einem bestens gewarteten Auto, gutem Werkzeug und genügend Erstzteilen auf Reisen zu gehen. :-)))
Warum ich Mohammeds Fuß abgeschnitten habe, weiß ich nicht mehr. :-)
Mira Culix 02/05/2020 11:49
@ allDanke!
ilsabeth 29/04/2020 22:12
Ich hatte bei viel weniger extraordinären Pannen schön Angst und Zähneklappern.Hattet ihr nie Angst, dass es schief gehen könnte?
Markus 4 29/04/2020 10:19
Das sind Momentaufnahmen die man nicht mehr vergißt.Da bin ich froh, daß wir zu Fuß unterwegs waren und für alle Fälle zwei Notdromedare dabei hatten
Bleib gsund
Habedieehre
Markus
i.67 28/04/2020 23:34
Das mit Mohammeds Fuß tut mir leid - autsch!!Not macht erfinderisch. Und in der Wüste gibt's keinen TÜV, der kreativen Problemlösungen doch gewisse Grenzen setzt. ;)
Klaus Rohn 28/04/2020 22:36
Es gibt immer einen Weg...Schön das du die Bilder zeigst und die Geschichten dazu erzählst.
Gruß Klaus
Zwei AnSichten 28/04/2020 21:42
Man muss sich immer wieder klarmachen, wie gut es uns doch geht ... aber improvisieren haben wir deshalb verlerntlg Ingrid
wosai 28/04/2020 19:20
Da hat die Salatschüssel dann eben anderes Öl bekommen. ;-)Improvisieren muss man da wohl wirklich können.
Gruß, Wolfgang
Waldi W. 28/04/2020 18:56
kein Vergleich zu unsrer WegwerfgesellschaftRuth U. 28/04/2020 17:53
Sehr abenteuerlich, aber die Menschen dort kennen das und leben damit, toll, dass sie so improvisieren können.Dieter Geßler 28/04/2020 15:38
Man muss sich nur zu helfen wissen, und wo es nichts gibt wird der Mensch erfinderisch.Danke für die Geschichte dazu.
LG
Heide G. 28/04/2020 13:50
meine Mutter sagte schon immer: Man kann noch so dämlich sein - man muss sich nur zu helfen wissen.Frau Luna. 28/04/2020 12:53
Sagenhaft, was ihr dort alles erlebt habt.Ich liebe deine Geschichten :-)Dorothee 9 28/04/2020 11:14
mein Kommentar wurde gelöscht und trotzdem zeigt die Glocke Kommentare darauf an??hermann11430 28/04/2020 11:04
klasse Geschichte - erinnert mich so ein bisschen an meine Erlebnisse mit meinem alten Opel Blitz kreuz und quer durch Spanien oder Griechenland - habe mehr unter dem Auto gelegen als in der Sonnenenirak 28/04/2020 10:36
Die wissen sich halt noch zu helfen. Not macht erfinderisch