(Fast) tierlose Deiche – es ginge auch anders 07
Bei einigen Deichen im Hessischen Ried wurde die erste Mahd leider viel zu spät im Jahr (ab Mitte Juni) durchgeführt. Dies hatte zur Folge, dass es für die Tierwelt wichtige Pflanzen nicht mehr schaffen konnten, im Laufe des Sommers noch einmal „hochzukommen“. Die Trockenheit verschärfte die Sache zusätzlich, spielt aber dennoch nur eine untergeordnete Rolle und hat auch nicht auf allen Deichen dramatische Auswirkungen. Bestimmte Deichabschnitte aber bieten im August 2018 einen trostlosen Anblick und fast alle Insekten und damit die, die von ihnen leben, sind weg.
Beispielsweise die Esparsetten
sind flächendeckend verschwunden und mit ihnen auch die Widderchen.
„Geschafft“ haben es nur wenige Pflanzen wie z. B. Flockenblumen, um deren wenige Nahrung sich Bienen, Wespen und Schmetterlinge streiten müssen.
Deiche müssen gepflegt und gemäht werden – dies steht völlig außer Frage.
Helfen könnte der Natur (und damit uns allen) jedoch ein klügeres Mahd-Management der Deichmeistereien. Leider bestimmen auch hier vor allem Vorgaben und Haushaltsmittel die Aktionen, während an anderer Stelle (z. B. Bankenrettung etc.) scheinbar genug unseres Steuergeldes vorhanden ist.
Der Naturfreund ist dennoch nicht machtlos und kann mit ein wenig Zeiteinsatz zum Rädchen im Getriebe werden (Mitgliedschaft in den Naturschutzverbänden, energische Ansprache der Kandidaten politischer Parteien, Beschwerde bei den Naturschutzbehörden etc.).
Landkreis Groß-Gerau, Hessisches Ried, 15.08.18.
Nikon D300, Nikkor AF S 24-70 VR.
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