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Patrick Dreyer


Free Account, Zürich

Fenestron

Ein Fenestron ist ein gekapselter Heckrotor eines Hubschraubers mit Heckrotor-Konfiguration. Er dient zum Ausgleich des Drehmoments des Hauptrotors und ist als Impeller in den Heckausleger versenkt eingebaut.

Der Begriff Fenestron ist markenrechtlich durch die – mittlerweile in Eurocopter aufgegangene – französische Firma Sud Aviation geschützt.

Während herkömmliche Heckrotoren maximal 5 Rotorblätter besitzen, haben Fenestrons zwischen 8 und 18 Blättern. Diese sind teils in variierendem Abstand angeordnet, damit der Betriebslärm über mehrere Frequenzen verteilt wird und damit insgesamt leiser erscheint. Bei kleinerem Durchmesser wird der Fenestron mit höherer Drehzahl als ein normaler Heckrotor betrieben.

Vorteile:

Höhere Sicherheit für Personen am Boden, da drehende Heckrotoren zu den größten Gefahrenquellen beim Hubschrauber zählen.
Größere Bodenfreiheit des Heckauslegers und eine geringe Anfälligkeit gegenüber Fremdkörpern, bei militärischen Hubschraubern auch gegenüber Beschuss.
Geräuschentwicklung stark reduziert, da die Blattspitzen nicht frei umlaufen; dies und die höhere Blattanzahl führen auch zu geringeren Vibrationen.
Nachteile:

Höheres Gewicht durch die Kapselung
Höherer Bauaufwand
Höherer Energiebedarf durch die geringere Größe
Erstmals eingesetzt wurde der Fenestron-Heckrotor Ende der 1960er am zweiten Versuchsmuster der SA 340, des späteren Modells Aérospatiale SA 341 Gazelle. Außer bei Eurocopter und seinen Vorgängern wurde der Fenestron bei einem neuartigen Prototyp des Sikorsky S-76, und auch beim US-Militärhubschrauber-Projekt Boeing-Sikorsky RAH-66 Comanche verwendet, das 2004 eingestellt wurde.

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