Fischer vom Kovalam Beach
Indien. Wer Indien besucht und vielleicht über Trivandrum im südlichsten Bundesstaat Kerala einreist, verbindet seine Reise möglicherweise mit einem Aufenthalt am Strand von Kovalam.
Natürlich bietet Kovalam, das seit vielen Jahren touristisch erschlossen ist und Reisende aus aller Welt anzieht, dem Besucher immer noch eine Zeitreise zurück in die 70er und 80er Jahre, als Rucksacktouristen sich wenige Unterkünfte teilten und der Strom zu bestimmten Tages- und Abendzeiten für mehrere Stunden ausfiel.
Die alte, schmale und einfach begehbare Promenade zwischen Strand und den sich aneinanderreihenden Restaurants, kleinen Geschäften und Souvenirläden wurde nach dem Tsunami im Dezember 2004 aufwendig erneuert und stabilisiert.
Auch wenn es heute, vor allem in der Hauptsaison zwischen Dezember und Februar, voller ist und die Unterkünfte teurer sind, verteilen sich die Gäste auf zwei weitläufige Buchten mit mittlerweile unzähligen Unterkünften, die aufgrund der Bauhöhe jedoch nie höher als über drei Stockwerke herausragen. Steht man im Meer und blickt zurück auf die Hotels und Restaurants an der Promenade, beeindruckt eine idyllische Atmosphäre und am Ende vom Beach, am Lighthousebeach, wartet ein Leuchtturm, der von ganz oben mit einem imposanten und weiten Blick belohnt.
Seit 1988 reise ich immer wieder nach Indien und beginne, auch wenn ich andere Teile Indiens besuchen möchte, am Kovalam Beach. Dort beginne ich, mich auf Indien einzustimmen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit den Menschen, die ich seit meiner ersten Reise und im Laufe der Jahre kennen gelernt habe. So begrüße ich dann viele mir bekannte Fischer, die bis heute an der Tradition festhalten, ihre Fischernetze mit motorlosen Booten aufs Meer hinauszufahren und sie morgens, kurz nach Sonnenaufgang beginnend, mit bloßen Händen, mit geballter Kraft, mühsam und schmerzhaft, unter gemeinschaftlichem Gesang, an Land zu ziehen... ich habe es selbst versucht, aber nach 10 Minuten, mit Schmerzen in den Händen, das dicke, mit Salzwasser getränkte Tau, selbsterklärend wieder aus der Hand gelegt.
Wenn nach mehreren Stunden dieser Prozedur das Netz aus dem Wasser gezogen wird und die Stunde der Wahrheit gekommen ist, ist hoffentlich genug Fang im Netz, um die Fischerfamilien mit Fisch zu versorgen und sogar überschüssigen Fisch an die umliegenden Restaurants zu verkaufen.
Ich erinnere mich, dass die Fischernetze früher regelmäßig voller waren. Die Überfischung der Meere hat auch hier Einzug gehalten und so ist der Lohn für diese sehr schwere Arbeit oft mehr als bescheiden. Es ist immer wieder die Hoffnung und auch der Wille, die Familie irgendwie satt zu bekommen, jeden Tag aufs Neue sein Glück zu versuchen, und doch ein reiches und volles Netz an Land zu ziehen.
....nachfolgend einige weitere Eindrücke....
Eva Loth 01/11/2024 16:37
finde ich klasse, diese Szene, vom Bildaufbau her perfekt gelungen .... LG EvaGarfield 78 13/10/2024 9:00
Deine Fotoserie und der Text dazu begeistern mich mal wieder total!Da sieht man mal, welche Griffkraft diese Leute doch haben!
VLG Nicole
WM-Photo 12/10/2024 19:23
Beeindruckende Fotografie, die die Kraftanstrengung hier einfängt. Für meine Hände wäre das sicher kein Job.Gruß Walter
Sascha.A.Schmidt 12/10/2024 19:12
Eine wirklich tolle Geschichte zu deiner Serie toller Aufnahmen....klasse....VG Sascha
Davina02 12/10/2024 18:20
Das Boot ist fast gar nicht zu sehen, aber 15 Leute sprechen ein deutliche Sprache. Hier zählt vereinte Kraft und Teamgeist, was bei uns mitunter Mangelware ist. Ist es der Fortschritt, der bei uns dafür sorgt, das "Teamgeist" klein geschrieben ist? Solche Gedanken kamen mir beim Betrachten deines so authentischen Fotos. Du bist mir so viel Herzblut bei deinen Reisen, speziell nach Indien, was für dich fast eine zweite Heimat geworden ist. Nebenbei finde ich die Gestatltung deines Fotos sehr gelungen. Die Fischer beschreiben eine schönen Halbkreis mit dem Seil aus der Ecke heraus. Gut auch mit den beiden angeschnittenen, bunten Booten!LG Angela
Vitória Castelo Santos 12/10/2024 16:10
LIKE IN CAPARICA,M PORTUGAL.alicefairy 12/10/2024 8:28
Schwerarbeit, sehr gut gezeigtLg Alice