Florenz - Ein Hauch von Sternen über der Toskana

Florenz - Ein Hauch von Sternen über der Toskana

Zugegeben: Ein paar Sternchen auf einem Foto machen noch kein Astrobild her. Da gibt es bei mir wie bei anderen FC-Mitgliedern genügend Bilder, die die Bezeichnung "Astrobild" doch eher verdienen. ...
Meine Erwartungshaltung an diesem Abend beim Blick über Florenz war auch nicht sehr groß, hier die Milchstraße oder wenigstens ein paar Sternchen mit einfangen zu können.
Die Lichtglocke über der Stadt tut ihr übriges und dann, tja dann war (nicht nur an diesem Abend) der Himmel über der Toskana auch noch extrem dunstig bzw. schon geradezu milchig verschleiert. Leider so sehr, dass sich unsere Milchstraße (die vom Standort aus genau in dieser Blickrichtung (nach Südwesten) den Horizont berührt und sich zu diesem Zeitpunkt genau dort befindet !) sich hinter diesem milchigen Etwas von Himmel versteckt hielt. Immerhin: wenn man genau hin schaut (und am besten rein zoomt) findet man zumindest ein paar Sterne, die so hell sind, dass sie sich sogar den Weg durch die milchige
Atmosphärenschicht hindurch gebahnt haben.
Doch dieses Bild möchte ich dennoch - ob mit oder ohne Astro- zeigen, denn der Anblick runter auf Florenz von meinem Standort in ca. 390 m Höhe beim Ort Fiesole (genaugenommen vom hoch oben phantastisch auf dem Berg gelegenen Campingplatz) ist einfach atemberaubend schön.

Florenz selbst liegt von dort aus in knapp ca. 3 km Luftlinie Entfernung unten im Tal auf ca. 50 m Höhe N.N. Markant fällt auf dem Bild auch die vermutlich berühmteste Sehenswürdigkeit von Florenz auf, die Kathedrale "Santa Maria del Fiore" mit ihrer rötlich-braunen Kuppel und weißen Marmorfassade. Wenn man ganz nach links an den Rand des vordergründigen Baumes schaut (und am besten wieder in das Bild hinein zoomt) wird's auch (indirekt) wieder etwas "astro-haft": Hier schaut noch gerade so eben der Turm des Franziskanerklosters "Basilica di Santa Croce" hervor. Was hat "Santa Croce" mit "Astro-" zu tun ?: Nun, in dieser Kirche befindet sich neben den Grabmälern und Gedenktafeln vieler anderer italienischer Berühmtheiten (Grabmal Michelangelo, Taufbecken Leonardo da Vinci, ...) insbesondere auch das Grabmal eines der bekanntesten Pioniere der Astronomie überhaupt (und wenn es damals, im 17 Jahrhundert schon Fotoapparate gegeben hätte, wäre er auch sicherlich ein Pionier der Astrofotografie gewesen :-) ): Das Grabmal von Galileo Galilei, von welchem nicht nur der berühmte Satz "Und sie (die Erde) bewegt sich doch !" stammt, sondern der neben vielen anderen Entdeckungen auch die 4 hellsten Jupitermonde zum ersten Mal durch ein (damals noch sehr einfaches) Fernrohr beobachtet hat. Keine Frage: Natürlich habe ich bei unserem Aufenthalt in Florenz auch diese Kirche besucht um (u.a.) Galileis letzte Ruhestätte zu besuchen. - Wann kann man Galileo Galilei schon mal so nah sein ? ;-).
So schließt sich der Kreis und aus diesem Grunde ist dieses Bild dann irgendwie ja doch auch ein "Astrobild" ;-).

Canon EOS 760d, Canon-Objektiv EFS 18-55mm bei 55 mm Brennweite, f/5,6.
9 x 0,6 Sek bei ISO 1600. Gestackt in Fitswork und nachbearbeitet in DPP4.
Aufnahme vom 21.08.2019 gegen 23 Uhr vom Campingplatz aus in Fiesole bei Florenz, 390 m N.N.