Flucht

Was faselte der da? Sie musste hier weg.
„STOP! Du wirst noch alle aufwecken mit deinem Gestammel! Lass uns erst mal hier abhauen. Mir nach!“
Schorsch, der Täuberich ist farbenblind, weshalb für ihn ein Huhn wie das andere aussieht, und auch in der Navigation ist er nicht so begabt, wie man von einem Täuberich erwarten könnte. Deshalb war er auf dem falschen Hühnerhof gelandet.
Hinter der Scheune ließ sich Griseldis nochmal genau und in Ruhe erklären, was Schorsch eigentlich wollte.

Doch die Zeit drängte. Sie mussten hier weg. Unsanft schubste sie Schorsch vor sich her auf das Hoftor zu – und den Wassereimer um. Wie das schepperte! Und es kam, wie es kommen musste…

„Darf ich mal fragen, was das hier werden soll?“ Ronaldo, der wichtigtuerische Chef-Gockel, hatte mal wieder seinen großen Auftritt.
„Ich bleibe nicht mehr länger hier. Meine Eier gehören mir, nur mir alleine. Und deshalb gehe ich. Du kannst mich nicht aufhalten.“
„Genau!“ piepste Schorsch, dessen Stimme vor Aufregung fast versagte.
Ronaldo schlug mit den Flügeln und hüllte Schorsch in eine Staubwolke, die ihm das letzte bisschen Stimme raubte.
„Ich habe genug von diesem Schwachsinn. Auf deine Stange!“
„Niemals mehr!“
Ronaldo und Griseldis standen sich gegenüber und funkelten sich wütend an. Die anderen Hühner hatten inzwischen einen Ring um die beiden gebildet. Irgendwo im Hintergrund hustete sich der arme Schorsch noch immer den Staub aus der Lunge. Die Situation erschien ausweglos. Griseldis spürte, wie ihre Wut und ihr Hass auf Ronaldo zunahmen. Ihr wurde heiß und kalt, und doch fühlte sie sich plötzlich seltsam ruhig. Alles schien auf einmal in ein blaues Licht getaucht.

Und was passierte da? Ronaldo schien immer kleiner zu werden, duckte sich und machte einige unsichere Schritte zurück. Ein Raunen ging durch die Hühnermenge. Zuerst undeutlich, dann immer klarer verstand sie das Wort… „Ninja..“ – „Ninja, Ninja“, „NINJA!!!“
Sie schaute an sich herab… ihre Federn leuchteten… blau! Und vor ihr war der Weg frei! Ohne weiter nachzudenken, rannte sie los. So schnell wie noch nie in ihrem Leben war sie in der Luft. Sie gewann rasch an Höhe und spürte den kalten Wind unter den Flügeln. Sie war entkommen und auf dem Weg in ein neues Leben. Sie war endlich frei!

Und weit hinter ihr, weit unter ihr, folgte ihr mühsam der staubige Schorsch.(Text Sybil.J )

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Das war der 3. Teil unserer Geschichte

Was vorher geschah:

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[ G r i s e l d i s ]
Sybil.J



Comentarios 11

  • Sybil.J 05/12/2016 22:55

    Endlich! Unsere Abenteurer haben Gerda gefunden:
    [ D a s . R e z e p t ]
    [ D a s . R e z e p t ]
    Sybil.J
  • Sybil.J 05/12/2016 6:15

    Hallo ihr lieben Weihnachtsgeschichtenleser,
    Griseldis ist zum ersten Mal in ihrem Leben frei und sie genießt das Fliegen in vollen Zügen. Sie fliegt und fliegt und fliegt.... lasst ihr dieses Glück noch ein bisschen. In Kürze wird sie landen. Dann geht die Reise weiter...
  • Brita H. 03/12/2016 20:45

    Hu @ va bene, du baust Druck auf! ;-)
    Uns sind die Hände gebunden. Die Geschichte lässt sich nicht beeinflussen. Die Hühner sind eigenwillig.
  • va bene 03/12/2016 20:34

    ich bin echt gespannt, wie ihr das auf die Weihnachten einbiegen werdet. Wenn das mit Eiablage vor der Krippe endet, habt ihr versagt!!
  • Sabine_Ka 03/12/2016 11:50

    Meine Eier gehören mir.......gröööööööööööhl!!!!!
    Herrlich, wenn auch ein wenig sprunghaft, wie mir scheint. Bin gespannt, wie es weitergeht.
    LG, Sabine
  • Köhlerin 03/12/2016 11:06

    Liebe Brita, mal ganz ehrlich: Du hast ein riesiges Talent für Comics/Cartoons! Das hat man schon letztes Jahr bei den Schäfchen gesehen, aber diese Zeichnungen sind der Hammer!
    Eine ganz feine Szene, klar zu deutende Gestiken und eine schöne Gastaltung der Figuren.
    Der neurige Kerl hinter dem Stall ist das I-Tüpfelchen. Klasse!
    LG Köhlerin
  • Klaus Rohn 01/12/2016 21:54

    Ein netter Hühnerhof ist das und die Damen sind so wohlerzogen, dass sie die Eier gleich in den Eimer legen... sehr schön ist das alles!

    Ein Ninjahuhnrezept habe ich natürlich nicht. Das ist aber auch kein Wunder. Ninjahühner sind so mutig und gefährlich, an die wagt sich keiner ran. Selbst die Chickenmafia hat riesigen Respekt vor diesen selbstlos kämpfenden Federviechern....und gerade die blauen sind die mutigsten und gefährlichsten Ninjakampfhühner...

    Damit ist ja dann auch Anettes Frage nach der Farbe beantwortet. ;-)

    Ich befürchte Griseldis ist noch nicht so ganz bewusst, was da gerade eben mit ihr geschehen ist....

    Gruß Klaus
  • moinichbins 01/12/2016 20:42

    Was sind das doch dramatische Wendungen. Alles perfekt präsentiert, soweit ich das als Nichtfarbenblinder beurteilen kann. LG Wolfgang
  • Anette Z. 01/12/2016 18:45

    Seit wann sind Ninjas denn blau??
    Aber der arme Hahn sieht echt mitgenommen aus. Den hat die Griseldis erwischt… Gut dass Schorsch farbenblind ist. Der hat bestimmt gar nichts vom blauen Huhn mitbekommen…
    Gruß, Anette
  • alicefairy 01/12/2016 17:57

    :O
    Na du hast ja echt Begabung für Geschichten! Meinen Respekt hast du
    Lg Alice
  • Sybil.J 01/12/2016 17:51

    Hehe, das ist cool geworden :-)))
    Bin gespannt, ob unser guter Klaus auch für Ninjahuhn ein Rezept findet :-P

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Carpeta Weihnachtsgeschichte
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