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PS: Ein witziges Bildelement habe ich noch entdeckt: den kleinen Stoffhund, der der einzige Zuhörer zu sein scheint. War das vielleicht die Bildaussage?
Das Foto zeigt einen Musiker, der Klarinette spielt. Dem Bild-Titel nach übt er. Das ist zunächst nichts Spektakuläres. Alle ernsthaften Musiker üben täglich, in der Regel mehrere Stunden. Das Foto klärt nicht darüber auf, ob es sich um einen Profi handelt oder nicht. Der Musiker übt im Freien, aber auch das ist nichts Ungewöhnliches. Viele Musiker spielen in Fußgängerzonen, um beim Üben noch eine kleine Einnahme zu haben. Es liegt ein offener Instrumentenkasten oder ein Sammel-Hut auf dem Boden, in den Zuhörer eine Geld-Spende werfen können. Davon sehen wir hier nichts. Vielleicht spielt der Musiker die Klarinette nur zu seinem eigenen Vergnügen. Dafür spricht, dass er nicht in einer Fußgängerzone sitzt, sondern an einer mit Graffities verzierten Mauer. Das, was etwas ungewöhnlich ist, ist die Tatsache, dass er nur mit einer Hose bekleidet ist. Seine Schuhe stehen neben ihm. Seine sonstigen Utensilien hat er etwas unordentlich auf der anderen Seite verteilt. Das spricht für einen (Lebens) Künstler. Obdachlos scheint er nicht zu sein, da sein „Gepäck“ eher minimalistisch ist. Der Bild-Titel „ Freiübung“ spricht den unbekleideten Oberkörper und die ebenso unbekleideten Unterschenkel und Füße an. Der Protagonist sieht gesund und kräftig aus. Er scheint keine Not zu leiden. Es scheint ein warmer Sommertag zu sein. Zuhörer sind im Bild nicht zu sehen. Vielleicht sitzt er aus irgendwelchen Gründen an einem stillen Ort. Sind seine Künste noch nicht weit genug fortgeschritten? Traut er sich noch nicht in die Öffentlichkeit? Der Bild-Aufbau ist perfekt: Der Musikant sitzt im „Goldenen Schnitt“, die horizontalen Bildabschnitte sind im Verhältnis 50:25:25 aufgebaut. So weit, so gut. Nun aber meine Frage: Was will uns dieses Bild sagen? Schaut mal, da sitzt ein Musiker? Die Qualität seines Spiels können wir ja im Foto nicht beurteilen. Im Betrachter kann sich weder Mitleid noch Bewunderung regen. Das Erstaunen über eine ungewöhnliche Situation hält sich in Grenzen. Wenn er völlig nackt da sitzen würde, wäre das z.B. etwas anderes. Zuhörer, die mit traumverlorenem Gesicht um ihn herum sitzen würden, könnten dem Bild eine weiter gehende Aussage geben. So aber befindet sich der Musiker in einem losgelösten Raum, zu dem der etwas ratlose Betrachter keinen rechten Zugang findet. Dem Foto fehlt der Kontext. Der Betrachter bleibt sozusagen „außen vor“. Ein Foto, das wichtige Fragen offen lässt.
Wenn das die Absicht war, dann kann man darüber diskutieren.
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Castagnetto 20/02/2018 13:00
PS: Ein witziges Bildelement habe ich noch entdeckt: den kleinen Stoffhund, der der einzige Zuhörer zu sein scheint. War das vielleicht die Bildaussage?Castagnetto 20/02/2018 0:56
Das Foto zeigt einen Musiker, der Klarinette spielt. Dem Bild-Titel nach übt er. Das ist zunächst nichts Spektakuläres. Alle ernsthaften Musiker üben täglich, in der Regel mehrere Stunden. Das Foto klärt nicht darüber auf, ob es sich um einen Profi handelt oder nicht. Der Musiker übt im Freien, aber auch das ist nichts Ungewöhnliches. Viele Musiker spielen in Fußgängerzonen, um beim Üben noch eine kleine Einnahme zu haben. Es liegt ein offener Instrumentenkasten oder ein Sammel-Hut auf dem Boden, in den Zuhörer eine Geld-Spende werfen können. Davon sehen wir hier nichts. Vielleicht spielt der Musiker die Klarinette nur zu seinem eigenen Vergnügen. Dafür spricht, dass er nicht in einer Fußgängerzone sitzt, sondern an einer mit Graffities verzierten Mauer. Das, was etwas ungewöhnlich ist, ist die Tatsache, dass er nur mit einer Hose bekleidet ist. Seine Schuhe stehen neben ihm. Seine sonstigen Utensilien hat er etwas unordentlich auf der anderen Seite verteilt. Das spricht für einen (Lebens) Künstler. Obdachlos scheint er nicht zu sein, da sein „Gepäck“ eher minimalistisch ist. Der Bild-Titel „ Freiübung“ spricht den unbekleideten Oberkörper und die ebenso unbekleideten Unterschenkel und Füße an. Der Protagonist sieht gesund und kräftig aus. Er scheint keine Not zu leiden. Es scheint ein warmer Sommertag zu sein. Zuhörer sind im Bild nicht zu sehen. Vielleicht sitzt er aus irgendwelchen Gründen an einem stillen Ort. Sind seine Künste noch nicht weit genug fortgeschritten? Traut er sich noch nicht in die Öffentlichkeit? Der Bild-Aufbau ist perfekt: Der Musikant sitzt im „Goldenen Schnitt“, die horizontalen Bildabschnitte sind im Verhältnis 50:25:25 aufgebaut. So weit, so gut. Nun aber meine Frage: Was will uns dieses Bild sagen? Schaut mal, da sitzt ein Musiker? Die Qualität seines Spiels können wir ja im Foto nicht beurteilen. Im Betrachter kann sich weder Mitleid noch Bewunderung regen. Das Erstaunen über eine ungewöhnliche Situation hält sich in Grenzen. Wenn er völlig nackt da sitzen würde, wäre das z.B. etwas anderes. Zuhörer, die mit traumverlorenem Gesicht um ihn herum sitzen würden, könnten dem Bild eine weiter gehende Aussage geben. So aber befindet sich der Musiker in einem losgelösten Raum, zu dem der etwas ratlose Betrachter keinen rechten Zugang findet. Dem Foto fehlt der Kontext. Der Betrachter bleibt sozusagen „außen vor“. Ein Foto, das wichtige Fragen offen lässt.Wenn das die Absicht war, dann kann man darüber diskutieren.