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Fronttagebuch - Vaterland # 2

Fronttagebuch - Vaterland # 2

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Klacky


Premium (World), aus dem sonnigen WestWing

Fronttagebuch - Vaterland # 2

Ein Ausschnitt aus dem Tagebuch eines Soldaten im ersten Weltkrieg.
Die hier zitierte Passage fängt auf den beiden Seiten vorher an, von denen ich nur einen kleinen Teil wiedergebe.
Das Tagebuch wurde mit dem links gezeigten Bleistift geschrieben.
Es ist das Kriegstagebuch vom Bruder meines Großvaters.

4. Februar
Geburtstag. Wunderbares Frühlingswetter.
Ganz plötzlich Feuer. 4 Treffer in unsere xxx auf der Windmühle. Liege im Feuer der feindlichen Batterie. Kann nicht vorwärts noch rückwärts.
Glaube jeden Moment es ist aus.
Auf meinen Händen Schwefelblumen von den krepierenden Granaten.
Bin unverletzt. Gott! Wie wundervoll wieder beschützt.
2 Tote, 1 Schwerverletzter.
Freiw. Schmitz Vater von 5 Kindern mit Granatsplitter im Rücken tot.
Ers. Reserve Krems vor kurzem erst gekommen, Grantsplitter im Gehirn sofort tot.
Bin 24 Jahre heute, werde ich auch 25 Jahre alt?

(und weiter auf den hier gezeigten Seiten)

Mit dem Zielfernrohrgewehr schieße ich gegen 5 Uhr einen Franzosen hinter der Schießscharte ab. Scheinbar schwer getroffen.
Ich sehe, wir sie ihn mit der Tragbahre wegtragen. C'est la guerre.

5. Februar
Artilleriefeuer wie am Tag zuvor. Musk. Blaut tot (Grantsplitter im Kopf) Utffz Adams schwer verwundet (Granatsplitter im Rücken.) Steinschlag auf die Brust. Innere Quetschung, Blutung.

6. Februar
Artilleriefeuer wie üblich. Freiw. Dasbach tot (Granatsplitter, zerfetzer Kopf.)
Zahlreiche Minen. Unterstand von Utffz Frankowsky wird eingeschlagen. Uttfz Frankowsky Quetschung am linken am link. Fuß.
Res. Bergenhausen Bein durchgeschlagen. Ers. Res. Witker innere Verletzung Blutung.
Gefr. Möbs ist das rechte Trommelfell gerissen.


Hierzu paßt das Lied
"Vom lustgen Musketier"

Treffen wir ein feindlich Korps, jucheidi, jucheida - Vaterland # 2b
Treffen wir ein feindlich Korps, jucheidi, jucheida - Vaterland # 2b
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Dieses Bild hier oben sollte in Zusammenhang mit diesem und Vaterland 1b gesehen werden:
Soldatenleben ist schön - Vaterland # 1
Soldatenleben ist schön - Vaterland # 1
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Hier geht es weiter
Brief der Mutter - Vaterland # 3
Brief der Mutter - Vaterland # 3
Klacky

Comentarios 29

  • MONA LISA . 22/08/2019 22:21

    Ich habe das Kriegstagebuch meines Vaters mal gefunden und Gott sei Dank aufgehoben.
    Es fängt ganz harmlos an wie eine Art Lebenslauf, dann wird es aber ziemlich bald dramatisch, denn er schildert die Vorkommnisse nicht wie oben in Stichwortform, sondern im Text. Besonders die Stellen über die Schlacht von Stalingrad und die über seine Verletzung durch einen Bajonettstich lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Auch wie er seinen toten Vetter gefunden und begraben hat ...
    Am schlimmsten ist, dass ich nie erfahren werde, was auf den vielen Seiten stand, die sauber mit einem Messer aus der Kladde (Din A5-Größe) geschnitten wurden.
    Mein Vater hat überlebt, kam 1947 aus der Gefangenschaft ... aber viel gesprochen wurde nicht drüber, wie das früher so üblich war.
    Viel später konnte ich ihm mal entlocken, dass er zuweilen immer noch an diese Vorkommnisse denkt.
    Mona
  • wosai 04/06/2010 21:33

    Das war eine sehr harte Zeit, die sich die Generationen damals auch nicht ausgesucht haben.
    Deine kleine Serie macht das sehr anschaulich. - Auch Dir vielen Dank fürs Zeigen!
    Gruß, Wolfgang
  • Klacky 02/06/2010 18:17


    Vielen Dank für Eure Anmerkungen.
    Ich glaube, denen ist nichts hinzuzufügen.

  • Helga Hack 02/06/2010 12:53

    So was Ähnliches habe ich auch von meinem Großvater - auch aus dem ersten Weltkrieg. Eigentlich kann man sich das gar nicht vorstellen!
    Gute Dokumentation!
    Lieben Gruß!
    Helga
  • staufi 02/06/2010 11:55

    siehe Dolomitenkrieg:
    Col di Lana - Kriegsschauplatz Dolomiten 1915 -18
    Col di Lana - Kriegsschauplatz Dolomiten 1915 -18
    staufi

    Viele Grüße
    Erhard
  • Heide G. 02/06/2010 11:54

    Jopi:
  • Erhard Nielk 02/06/2010 11:16

    jeder krieg ist eine niederlage.

    wehret den anfängen,
    damit so etwas nie wieder passiert!

    man kann nicht oft genug
    an das unrecht und den schmerz
    erinnern.
    schön, dass du es getan hast.
    ......................................lg erhard
  • Barbara Neider 02/06/2010 10:21

    Hier wird wieder einmal auf erschreckende Weise deutlich, dass es im Krieg nur Verlierer gibt.


    LG Barbara
  • Annette He 02/06/2010 9:22

    Wie konnten sie nur weiterleben mit den Erinnerungen?

    Annette
  • Jopi 02/06/2010 9:19

    Machthunger, Geldgier und Religion sind das größte Übel auf diesem Planeten. Dieser Wahn zieht sich durch die gesammte Geschichte der Menschheit bis in die heutigen Tage. Ein ernstes Thema, das aber mit gekonnter Verdummung leichtgläubiger Menschen immer wieder unterdrückt wird.
    Dieser Planet braucht den Menschen nicht!
    Der Mensch braucht ihn aber um so mehr.
    Warum begreifen das gewisse Kreise nicht?
    Ganz einfache Erklärung: Weil es Verbrecher, Heuchler und Feiglinge sind!
    Feiglinge, die selber an keinem Krieg den sie anzetteln teilnehmen werden.
    Wird das je aufhören?
    Die Relgion würde bei dieser Frage beginnen zu beten und die Politik würde beginnen mit labern.
    Die Bosse ziehen die Fäden an den Puppen die sie führen.
    Immer und immer wieder............
  • Heide G. 02/06/2010 8:41

    eine schlimme Zeit. Ich krame gerade nach dem letzten Brief meines 0nkels von der Front 1945. Paar Tage später ist er gefallen. Desgleichen der Bruder meiner Mutter. Und es gibt immer noch Leute, die den Krieg verherrlichen.
  • Ruth U. 02/06/2010 6:14

    Du hattest recht, es ist wirklich bestürzend und auch völlig anders, wenn man es so authentisch berichtet bekommt. Sicher wird dann das Bild von gestern in ein anderes Licht gerückt, da hat man erst so rumgeblödelt und nun wird mir ganz anders beim Lesen dieses Textes.
    Auf jeden Fall hat mich dieser Bericht dazu inspiriert den heutigen Blümchentag ausfallen zu lassen und ein anderes Bild einzustellen.
    LG Ruth
  • Mari An 02/06/2010 0:32

    ...erschüttert und entsetzt, weil das Grauen des Krieges plötzlich so nah und greifbar wird...die Gedanken und Ängste der jungen Soldaten, die Heute ihren "Kriegsdienst" tun und miterleben müssen wie ihr Freund und Kamerad stirbt oder schwer verletzt wird, sind dieselben, wie vor fast 100 Jahren und dieser Wahnsinn wird weitergehen....:-((((
    LG
    Ingrid