Für alle Krimi-Freunde: Berlin live (12)
Am 19. Dezember 2016 tötete Anis Amri 12 Menschen: einen LKW-Fahrer und 11 Weihnachtsmarktbesucher.
Mit dem gekaperten LKW walzte er die Menschen auf dem Breitscheidplatz nieder.
Durch den Aufprall gegen einen Laternenmast verletzte sich Amri, konnte sich aber unbehelligt vom Tatort schleppen.
In der Fahrerkabine fand sich sein Ausweis – entweder verloren oder platziert, um als Märtyrer identifiziert zu werden.
Wo hätte man nach einem islamistischen Terroranschlag zuerst suchen sollen?
Klar, in Berlins schlimmstem islamistisch-salafistischen Moscheeverein, dem Fussilet 33, Perleberger Straße, Moabit.
Dort ging Amri ein und aus, und auch nach dem Anschlag ging er dorthin, um seine Wunden versorgen zu lassen.
Der Moscheeverein sollte seit Monaten verboten werden, was durch mangelnden Beamteneifer aber verschleppt wurde.
Der zuständige Innensenator hatte 8 Tage zuvor seinen ewig krankgeschriebenen Vorgänger abgelöst, war ahnungslos.
Das LKA kannte zwar die Islamisten von Fussilet 33, schaffte es aber erst nach Mahnung, den Senat zu informieren.
Auch Anis Amri stand unter diesem seinem Klarnamen auf der Liste der Vereinsmitglieder.
Doch der Fund seines Ausweises am Tatort löste bei keinem Ermittler die Idee aus, dort sofort nachzuschauen.
Man hätte Amri tatsächlich angetroffen und dingfest machen können.
Erst am übernächsten Tag landete ein SEK-Hubschrauber vor dem Verein und stürmte ihn.
Da war Amri längst auf dem Weg nach Italien, wo er letztlich von etwas helleren Polizisten erschossen wurde.
Diese Ermittlungspanne war nur die Spitze des Eisbergs – eines komplexen Versagens der Behörden.
Erinnerungslücken, Lügen, einer beschuldigte den anderen, personelle Konsequenzen gab es nur wenige.
[Aus dieser Perspektive habe ich seinerzeit die Landung des SEK-Hubschraubers beobachtet.]
Wie seit März 2020 bekannt, wurde der Moscheeverein Stunden nach dem Anschlag routinemäßig kontrolliert.
Der verletzte Amri war da wohl schon anwesend, nur stand er da noch nicht namentlich unter Verdacht.
Der routinemäßige Befehl lautet offenbar: "Schaut doch mal vorbei und vergesst nicht zu klingeln!"
Axel Küster 06/01/2020 19:44
Ich denke nicht an Behördenpannen. Man ist doch froh wenn es eine Anlass zur Verschärfung von Gesetzen gibt. Damit ist doch ein weitere Schritt zum gläsernen Bürger gemacht worden. LG Axelhttps://www.kopp-verlag.de/a/anis-amri-und-die-bundesregierung-2
Christof Hannig 05/01/2020 15:44
Das macht einen sprachlos....Viele Grüße
Christo f
T. Schiffers 05/01/2020 15:31
unfassbare zeilen zu dieser wahnsinnstat...tinosabiri 05/01/2020 11:08
Unter diesem Aspekt muß man froh sein, dass nicht mehr passiert.Wenigstens kann man hier sowas noch schreiben ohne ins Gefängnis geworfen zu werden.
Ein schwacher Trost.
LG Gerhard
Zitor 05/01/2020 9:24
Um auf Deine Bildbeschreibung einzugehen: Wer sagt den das es Unfähigkeit der Behörden ist, warum bist Du der Meinung das es nicht Pure Absicht ist um uns "Fern" zu steuern ?Nun zu Deinem Bild: Klasse Arbeit und ein Super Documentationsfoto.
Beides zusammen finde ich sehr gut. Bild und Text.
Wolfgang Vogelsang 05/01/2020 1:10
Politiker haben das Geschehene längst vergessen. Ihr Versäumnisse und die der Behörden ist unfassbar.Leider kein Einzelfall.
Gut das Du daran erinnerst.
Alles Gute für Dich, lieber Dieter, im neuen Jahr
wünscht Wolfgang
Fotobock 05/01/2020 0:06
Nie vergessen... lg Barbaraheide09 04/01/2020 23:40
Das macht noch sprachloser als der Anschlag selber.Was sind wir Bürger eigentlich noch wert?
Nur zum ausquetschen ... !
Beste Grüße Ania