Fürsteneingang der Grube Stahlberg in Hilchenbach-Müsen
Aufgenommen am 30.08.2012 in Sepia (Orange gefiltert über Kameramenü)
Aufgenommen mit Canon EOS 550D (18-55mm, 1:3.5-5.6)
Die Grube Stahlberg war ein Eisenerzbergwerk im Gebiet des Hilchenbacher Ortsteils Müsen. Sie war vermutlich die älteste Grube im gesamten Siegerland, allerdings ohne urkundlichen Nachweis. Nachgewiesen war sie die älteste Eisenerzgrube im Gebiet.
Die Erzlagerstätte des Stahlberg ist der Stahlberger Stock, ein mächtiges Spateisensteinlager. Es tritt am Stahlberg zu Tage und wurde hier erst im Tagebau gewonnen, dann mit Schächten soweit verfolgt, wie es technisch möglich war. Benannt ist der Berg nach der Qualität des Eisens das sich aus diesem Erz herstellen ließ, dem Spateisenstein („Stahlstein“).
In den obersten Sohlen des Stocks fanden sich acht bauwürdige Trümmer. Drei von ihnen waren ca. 145 m lang und 12–55 m mächtig. Auf der Erbstollensohle ging die Länge auf 60 m, die Mächtigkeit auf 12–27 m zurück. In 146 m Teufe war der Gang nur noch 25 m lang und 3–4 m mächtig. Der Gang Heinrich Wilhelm war 55 m lang, 6–12 m mächtig und führte überwiegend Spateisenstein. Im Carolinen Gang kamen auf 50 m Länge neben Spateisenstein auch Kupfer- und Fahlerze. Die St. Friedrich & Bräser Gänge führten zusätzlich noch 1–1,5 m mächtiges Bleierz. Als Nebengestein traten Ton-, Grauwackenschiefer und Grauwacke auf.
Am 4. Mai 1313 wurde die Grube zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sie ist damit urkundlich eine der ältesten im Siegerland. 1611 wurde der Molzekuhler Stollen angelegt. 1631 schlossen sich die elf kleinen Gruben am Stahlberg zu einer Gewerkschaft Stahlberg zusammen. Am 22. Oktober 1825 und am 26. Juni 1880 fanden Konsolidationen statt. Eigentümer der Grube wurden sechs Stahlhütten; zwei aus Müsen und je eine aus Lohe, Allenbach, Dahlbruch und Burgholdinghausen. Diese hatten allein das Recht das Eisenerz aus den Müsener Gruben zu verhütten, um daraus den guten Stahl herzustellen.
Zwischen 1740 und 1780 wurde im Ort Müsen der Tiefe Müsener Stollen als Erbstollen zur Entwässerung angelegt, da der Abbau immer mehr in die Tiefe ging. Ab 1826 wurde in Kreuztal mit dem Bau des Kronprinz Friedrich Wilhelm Erbstollen begonnen. Dieser traf in 144 m Tiefe auf den Stahlberger Schacht.
100 Jahre wurde Wasserkraft zur Förderung genutzt. Ab 1855 wurde mit der neu errichteten Dampfmaschine gefördert. 1905 wurde ein neuer Erzgang auf der 300-m-Sohle angefahren. Im Ersten Weltkrieg wurde eine neue Schachtanlage („Schacht II“) mit moderner Förderung und Röstanlagen eingerichtet, ab 1919 wurden die Anlagen genutzt. Ab 25. Oktober 1923 kam es zu einer vorübergehenden Stilllegung aufgrund der Weltwirtschaftskrise. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 200 Bergleute in der Grube. 1929 wurde die 660-m-Sohle erreicht. Über eine Schmalspurbahn wurde das Erz bis zum Dahlbrucher Bahnhof gebracht. An diese Bahn waren auch die Rothenbacher Metallhütte, die Müsener Stahlhütte und die Grube Wilder Mann angeschlossen.
Die Gesamtteufe betrug 660 Meter, in der Grube arbeiteten bis zu 360 Belegschaftsmitglieder, zuletzt 152 Arbeiter und vier Angestellte. Am 31. März 1931 wurde die Grube Stahlberg stillgelegt.
Stollen:
Kniggelwegger Oberer Stollen, † vor 1885
Alter Stollen
Molzekuhler Oberer Stollen, * 1611; † vor 1885
Müsener Stollen (Stahlberger Erbstollen), 1740 bis 1780, Länge: 1144,5 Meter
Tiefer Stahlberger Erbstollen, * 1789
Kronprinz Friedrich Wilhelm Erbstollen, angelegt von 1825 bis 1875 bei Ernsdorf, Länge: 4000 Meter
Schächte:
Schichtengrube, Teufe: 30-40 m
St. Friedrich, * 1755. Er hatte eine Größe von 2 x 4 Metern und wurde nach der Stilllegung nicht verfüllt.
Stahlberger Schacht, * 1708, Teufe: 312,2 m
Schacht II, * zwischen 1916 und 1918; † 1925, erreichte eine Teufe von 669,6 Metern.
Auszug aus Auszug aus Wikipedia
Helmut - Winkel 01/09/2012 9:32
Bergbaugeschichtsträchtig,detailliert und interessant,
lieber Walter.
LG Helmut
claudine capello 31/08/2012 21:28
moltointeressante documento!!! bravo e grazie del commento che fa capire cosa hai preso e perche! clWERNER-ZR 31/08/2012 20:14
Stark! Schön, dass solche Kulturdenkmale so schön erhalten werden. Deine Fotos tragen zum Verständnis der Geschichte bei, hoffe ich mal!LG Werner