Gastlok beim Kaffeebrenner

Gastlok beim Kaffeebrenner

Unser Sommerurlaub führte uns für 14 Tage an die schleswig-holsteinische Ostseeküste. Einer meiner Wünsche war ein Besuch bei einer der mit Dampf betriebenen Museumsbahnen - wobei die meisten aufgrund der angespannten Witterung mit ausbleibendem Regen, hohen Temperaturen und dadurch steigender Waldbrandgefahr meist das "Dieselross" anspannten.

Nicht so bei der Strecke von Klütz (Mecklenburg) nach Reppenhagen, welche heute die Heimat von "De Lütt Kaffeebrenner" der Stiftung deutscher Kleinbahnen ist.

Im Sommer war mit der Brigadelok 99 1138 der Parkeisenbahn Wuhlheide eine "Gastlok" an der Ostsee. Die Maschine wurde 1918 bei Henschel gebaut, kam dann jedoch für ihren geplanten Zweck - die Heeresfeldbahnen im 1. Weltkrieg - nicht mehr zum Einsatz und wurde nach Bulgarien verkauft. Im Rilagebirge, wo auch das bekannte Rila-Kloster steht, wurde sie im Bauzugdienst verwendet - unter Anderem auch während der Besetzung durch deutsche Truppen, als ein Wasserkraftwerk mit Staudamm entstand. Bis in die 1960er Jahre wurde sie dann zum "Touristen-Transport" auf der alten Materialbahn eingesetzt, ehe sie für über 30 Jahre auf einem Spielplatz stand.

2000 entdeckte und erwarb ein deutscher Eisenbahnfreund die Lok, bis 2002 erfolgte die Instandsetzung bei der MaLoWa im Mansfelder Land. Der geplante Einsatz auf einer Tourismusstrecke in Mecklenburg-Vorpommern scheiterte aufgrund der engen Gleisradien, so dass die Lok vorübergehend im Museum Prora hinterstellt wurde. Seit 2005 ist die Lok in der Wuhlheide zuhause, war jedoch als Gastlok schon auf verschiedenen anderen Museumsbahnen zu Besuch.

Aufnahmedatum: Montag, 30. Juli 2018 - 13:38 Uhr