Ginnheimer Spargel
Der Europaturm ist ein Fernmeldeturm in Frankfurt am Main. Er ist mit 337,5 m Höhe nach dem Berliner Fernsehturm der zweithöchste Deutschlands.
Der heute offizielle Name Europaturm wird zwar in Publikationen, aber sonst in der Allgemeinheit kaum verwendet. Bei der Inbetriebnahme wurde er als „Fernmeldeturm Frankfurt“ bezeichnet. Der wohl geläufigste Name ist aber seit seiner Errichtung bis heute „Fernsehturm“, obwohl dies nie offiziell und zumindest anfänglich völlig fehl am Platz war, da bis in die 1990er-Jahre über den Turm keinerlei Fernsehsignale übertragen wurden, sondern ausschließlich Daten-, Fernsprech- und Hörfunksignale.
Der Turm befindet sich im Stadtteil Bockenheim unweit der Zentrale der Deutschen Bundesbank. Sein Standort am Ginnheimer Stadtweg 90 wird meist Ginnheim zugeordnet, da dieser nördlich der Bundesautobahn 66 liegt, die fälschlich als Stadtteilgrenze angesehen wird.
In Anlehnung an die ähnliche Form des Gemüsespargels heißt er im Frankfurter Volksmund daher auch „Ginnheimer Spargel“.
Die beiden unteren Etagen wurden früher als Gastronomie genutzt. 1999 wurde der Europaturm für die Öffentlichkeit geschlossen, da die Auflagen der Brandschutzordnung nur mit Millionenaufwand zu erfüllen gewesen wären.
Durch die Schließung des Besucherbetriebs und die Ablösung der Richtfunktechnik in der früheren Form hat der Turm seine ursprüngliche Zweckbestimmung praktisch vollständig verloren.
Als Nachfolgerin der Deutschen Bundespost betreibt heute die Deutsche Telekom den Turm und nutzt ihn als Empfangsstation für Satellitensignale und verteilt diese von hier per Funk terrestrisch oder via Kabelnetz über Frankfurt und Südhessen. Außerdem befinden sich noch immer einige Richtfunk- und Mobilfunkantennen auf dem Turm.
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