Grachten, Hausboote und Fahrräder

Grachten, Hausboote und Fahrräder

bestimmen das Bild der quirligen holländischen Metropole Amsterdam, die uns am vergangenen Wochenende nicht nur mit unzähligen Eindrücken, sondern auch schönstem Frühlingswetter verwöhnte.
Da die Amsterdamer Innenstadt sich relativ kompakt über ca. 90 Inseln erstreckt, kann man beim Spazieren entlang der halbkreisförmig angelegten Entwässerungsgräben –den Grachten- viel von dem entdecken, was den Charme dieser Stadt ausmacht. Schließlich gehört der Grachtenring mit ca. 160 Grachten und 600 Brücken zum Weltkulturerbe der UNESCO, und viele der zwar schmalen, dafür aber hohen Herrenhäuser entlang der Kanäle stehen unter Denkmalschutz. Da die Häuser ursprünglich auf Holzpfählen errichtet wurden, die mit der Zeit verrotten, sind einige Häuserzeilen mittlerweile sehr windschief, begeistern aber durch ihre prachtvolle Architektur. Mittlerweile werden, wo immer nötig, die Holzpfähle durch Betonsäulen ersetzt, um die Standfestigkeit auch für die nächsten Jahrhunderte zu gewährleisten.
Da die Immobilienpreise für derartige Kleinodien jedoch kaum zu bezahlen waren, wichen viele Amsterdamer auf Hausboote aus, die wohnlich hergerichtet und an Elektrizität und Abwässerung angeschlossen entlang der Grachten liegen und häufig durch ihre liebevolle Gestaltung und Bepflanzung auffallen. Doch auch die Hausboote werden mittlerweile für stolze Summen von weit über 300.000 Euro gehandelt und bleiben deshalb für viele ebenfalls ein Traum.
Ein Fahrrad hingegen kann sich jeder leisten, und so schießen die Einheimischen auf ihren Rädern über Kreuzungen, durch Fußgängerzonen, entgegen der Einbahnstraßen und stoppen für nichts und niemanden. Ständig muss man sie als Fußgänger im Auge behalten, und doch schaffen sie es immer wieder, wild klingelnd wie aus dem Nichts aufzutauchen, um ihr vermeintliches Wegerecht zu erzwingen und die Fußgänger zu Seitensprüngen zu animieren. Ein Erlebnis der besonderen Art…
Die Aufnahme zeigt die Keizersgracht, eine der nobleren Adressen mit restaurierten, großzügigen Herrenhäusern, jeder Menge vertäuter Hausboote und den unvermeidlichen Booten der Stadtrundfahrten, die teilweise wie an der Schnur gezogen hintereinander durch die Gräben gleiten.

Amsterdam im Mai 2017

Und so sah unser Hotel in Zaandam aus: