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Ein einladend länd-
liches Motiv, dass Du
mit einer ganz besonde-
ren, persönlichen Schilder-
ung wunderbar ergänzt hast,
lieber Steffen. Vielen Dank da-
für.
Ja, lieber Arnfried Lüdke
mit dieser Frage habe ich gerechnet.
Darum will ich eine kleine Geschichte darüber erzählen, was es mit diesem alten Häuschen auf sich hat.
Es war einmal das Haus meiner Urgroßeltern. Ich erinnere mich noch gut an sie. Sie waren richtig alte Leutchen, als ich ein kleiner Junge war. Schon damals traf man sich dort zum Kaffee. An manchen Sonntagen trafen sich dort Kinder, Enkel, Urenkel, Nichten, Neffen, Cousinen... Die Zimmer waren klein, aber Platz war für Jeden. Im Garten blühten die Blumen, es reiften Äpfel und leuchteten rote Johannisbeeren an den Sträuchern. Am Bienenhaus war reger Flugverkehr.
Die Zeiten änderten sich. Ich wurde erwachsen. Meine Großeltern segneten das Zeitliche. Auch die Reihen, der Geschwister meiner Großeltern lichteten sich.
Wer blieb, war meine Großtante Gretel, eine resolute, gebildete Frau mit Herz, mit der man beinahe über Alles reden konnte. Sie hörte zu und hatte Lebenserfahrung. Es gab wenig, wo sie nicht mitreden konnte.
Als junger Mann besuchte ich sie ab und zu mit dem Fahrrad. Wenn das Herz drückte, hatte sie immer ein gutes Wort, einen Rat.
Im Haus war die Zeit ein wenig stehen geblieben. Heute würde man sagen, die Atmosphäre war entschleunigt. Und das tat gut. Man konnte Luft holen, sich ein wenig fallen lassen.
Manchmal wusste sie, dass man kam. Sie öffnete die Haustür und schon stand man im alten Treppenhaus. Es war kühl und die Wände ein wenig feucht. Wenn sich die Haustür hinter einem schloß, hatte man das Gefühl, man wäre der hektischen, lauten Welt für einen Augenblick entrückt.
Oben im "Stübel" roch es nach Kaffee. Ich weiß nicht warum der Kaffee sonst nirgends so duftete, wie bei Gretel. Vielleicht lag es am guten Wasser, welches bis vor einigen Jahren aus dem Wasserhäuschen neben der Hauslinde kam.
Gern denke ich an die Adventszeit in Gretels Weihnachtsstube. Es war urgemütlich. Die allgemeine Vorweihnachtshektik wurde für einige Stunden in die Schranken gewiesen.
Aber wie es so ist, Gretel wurde alt, krank und im Janurar vorigen Jahres war sie nicht mehr da. Das Haus ist voriges Jahr verkauft worden.
Trotzdem schaue ich auch heute immer gerne mal wieder vorbei. Nur den Kaffee den habe mit, in der Termosflasche;-)
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Reimund List 19/04/2013 0:04
Eine sehr schöne Geschichte. Das hört man in meinem Alter gern.vg R.
Erz 15/04/2013 20:46
Wunderschöne Geschichte zum Haus. Das sind Erinnerungen, die einem keiner mehr nehmen kann.Grüße von Erz
Helmut - Winkel 14/04/2013 18:17
Ein einladend länd-liches Motiv, dass Du
mit einer ganz besonde-
ren, persönlichen Schilder-
ung wunderbar ergänzt hast,
lieber Steffen. Vielen Dank da-
für.
LG Helmut
Steffen Träger 14/04/2013 17:34
Ja, lieber Arnfried Lüdke mit dieser Frage habe ich gerechnet.Darum will ich eine kleine Geschichte darüber erzählen, was es mit diesem alten Häuschen auf sich hat.
Es war einmal das Haus meiner Urgroßeltern. Ich erinnere mich noch gut an sie. Sie waren richtig alte Leutchen, als ich ein kleiner Junge war. Schon damals traf man sich dort zum Kaffee. An manchen Sonntagen trafen sich dort Kinder, Enkel, Urenkel, Nichten, Neffen, Cousinen... Die Zimmer waren klein, aber Platz war für Jeden. Im Garten blühten die Blumen, es reiften Äpfel und leuchteten rote Johannisbeeren an den Sträuchern. Am Bienenhaus war reger Flugverkehr.
Die Zeiten änderten sich. Ich wurde erwachsen. Meine Großeltern segneten das Zeitliche. Auch die Reihen, der Geschwister meiner Großeltern lichteten sich.
Wer blieb, war meine Großtante Gretel, eine resolute, gebildete Frau mit Herz, mit der man beinahe über Alles reden konnte. Sie hörte zu und hatte Lebenserfahrung. Es gab wenig, wo sie nicht mitreden konnte.
Als junger Mann besuchte ich sie ab und zu mit dem Fahrrad. Wenn das Herz drückte, hatte sie immer ein gutes Wort, einen Rat.
Im Haus war die Zeit ein wenig stehen geblieben. Heute würde man sagen, die Atmosphäre war entschleunigt. Und das tat gut. Man konnte Luft holen, sich ein wenig fallen lassen.
Manchmal wusste sie, dass man kam. Sie öffnete die Haustür und schon stand man im alten Treppenhaus. Es war kühl und die Wände ein wenig feucht. Wenn sich die Haustür hinter einem schloß, hatte man das Gefühl, man wäre der hektischen, lauten Welt für einen Augenblick entrückt.
Oben im "Stübel" roch es nach Kaffee. Ich weiß nicht warum der Kaffee sonst nirgends so duftete, wie bei Gretel. Vielleicht lag es am guten Wasser, welches bis vor einigen Jahren aus dem Wasserhäuschen neben der Hauslinde kam.
Gern denke ich an die Adventszeit in Gretels Weihnachtsstube. Es war urgemütlich. Die allgemeine Vorweihnachtshektik wurde für einige Stunden in die Schranken gewiesen.
Aber wie es so ist, Gretel wurde alt, krank und im Janurar vorigen Jahres war sie nicht mehr da. Das Haus ist voriges Jahr verkauft worden.
Trotzdem schaue ich auch heute immer gerne mal wieder vorbei. Nur den Kaffee den habe mit, in der Termosflasche;-)
Arnfried Lüdke 14/04/2013 16:27
Hallo Steffen,das schaut ja schön aus mit Schuppen und Hasenstall.
Doch wieso bis Anfang vorigen Jahres?
LG
Arnfried