Grönländische Glockenblumen vor Eisbergen
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Comentarios
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 07/10/2012 17:02
Hier geht es weiter:jundi schreibt:
Herzlich Dank für die aufgewandte Mühe !
Vorab: Auch ich hätte mir gewünscht, daß die Eisberge schärfer abgebildet wären. Der Kontrast zwischen Flora (nicht Fauna, pardon, ein Fauxpas, weil ich ursprüglich eine Vogel - Bild einstellen wollte) und Umfeld wird leider nicht deutlich genug.
Daß es sich im Hintergrund um Eisberge handelt, wird im Kontext meiner Grönlandserie klar, aber ein Bild muß natürlich für sich stehen. (Wer sie allerdings auf dem Foto überhaupt vermißt, dem sei eine Sehhilfe empfohlen; vielleicht auch dem Experten, der einen Blaustich konstatiert.)
Möglicherweise wäre mit anderem Objektiv / anderer Brennweite mehr Hintergrundschärfe erzielt worden, allerdings war die Entfernung
sehr groß. Ich glaube übrigens, daß dem Titel zu viel Bedeutung beigemessen wurde, die Anmerkungen wäre sonst sicher anders ausgefallen.
Die Farbkreisdiskussion ist sicher interessant, allerdings nicht mein Interessensgebiet. Wie das Foto belegt, richtet sich die Natur nicht nach solchen Kriterien. Diese sind für mich bei einem Naturfoto vor allem die Schönheit der Schöpfung und selbstverständlich Fotoästhetik. So ist der Grat zwischen BA und Fälschung für mich sehr schmal. "Wegstempeln" oder "Montage" z.B. sind mein Ding nicht.
Aber damit stehe ich wohl im Zeitalter der "Digital - Kunst " ziemlich allein auf weiter Flur. Macht aber nix. Nochmals herzlich Dank für die vielen kompetenten Anregungen!
GünterG1 07/10/2012 9:28
Die Idee gefällt mir gut, den Kontrast zwischen der "lebenden" und der "kalten" Natur einzufangen.Wie schon bemerkt, leidet die Darstellung an der Unschärfe der Eisberge, meines Erachtens auch an den Größenverhältnissen (große Glockenblumen vs. kleine Eisberge).
Ich könnte mir vorstellen, dass das Foto die Idee besser umsetzen würde, wenn
- der Fotograf einen entferneteren Standpunkt und
- eine höhere Brennweite (>200) wählt
- den Blickwinkel so wählt, dass der Eisberg das Foto (fast) ausfüllt
Um die Kälte, gegen die sich die lebende Natur hier durchsetzen, zu unterstreichen, könnten zusätzlich die kühlen Farben dieser Umgebung (hellblau der Eisberge) und ggf. auch die warmen Farben der lebenden Natur (das rötliche in den Glockenblumen und das durchscheinende Sonnenlicht) verstärkt.
LG
Günter
Klexy – Bewahrer des Augenblix¸ Hüter des Worz 07/10/2012 3:01
Ein Bild, das diskutiert werden soll, muss auch gesehen werden können. Da die wenigsten Leute einen Bildschirm haben werden, auf dem sie ein 1000 Pixel hohes Bild ohne scrollen betrachten können, ist eine Höhe von 700 Pixeln besser, zumal das Bild keine Feinstrukturen enthält, die bei einer geringeren Größe leiden würden.Ansel Adams verbietet ja, der Natur mit der Axt zu Leibe zu rücken. Trotzdem hätte das unscharfe Grün links vorne für die Dauer der Aufnahme zur Seite gebogen werden sollen.
Die schwarze Landzunge trägt nicht zur Bildgeometrie bei und stört hier nur.
Der Primärhorizont (Wiese) ist viel zu weit oben, um die Tiefe des Bildes wirksam zu unterstützen. Er sollte im Goldenen Schnitt oder darunter liegen-
Der Sekundärhorizont (Berge) ist zu dicht am oberen Bildrand. Die Weite der Landschaft braucht Luft nach oben.
Ansonsten ist die Idee der waagrechten Staffelung der Bildebenen und die Farben dieser Staffelung ein guter Ansatz zur Bildgestaltung.
Ich hätte einen tieferen Kamerastandpunkt gesucht, um die Glockenblumen vor das Wasser zu kriegen und einen schmaleren und höheren Bildausschnitt gewählt.
mercatormovens 06/10/2012 22:22
Ehrlich gesagt, wenn ich nicht aus der Beschreibung wüsste, dass man Eisberge auf dem Foto sehen soll, hätte ich das nicht vermutet. Ich sehe im wirklich unscharfen Hintergrund blaugraue amorphe Gebilde im Wasser, die sich vor dem dunkleren, graublauen Hintergrund undeutlich erkennen lassen. Eines könnte vielleicht ganz hinten ein unscharfes Schiff sein? Die vorne könnten Ruinen einer Burg mit Turm sein, die vom Wasser umspült werden sein. Einzig die blauvioletten Glockenblumen sind klar als solche zu erkennen. Wenn es um die Freistellung dieser Blumen gegangen wäre, dann finde ich den unscharfen Hintergrund zu unruhig. Wenn es aber darum geht, den Kontrast zwischen der lebensfeindlichen Welt des eisigen Wassers und den blühenden Blumen gegangen ist, hätte ich persönlich mehr Schärfe in die Eisberge gelegt.harry k. 06/10/2012 0:31
Jens, ich würde da ja wirklich das Bild oben als Beispiel sehen.Die Farbnuancen im HG entstammen nach meinem Auge der reinen Grundfarbe Cyan wobei der Nuance der Blumen noch Magenta beigemischt ist (eine Art Kobaltblau).
Und da wirds dann schon schwierig. Vielleicht sind im HG schon zu viele Nuancen, so dass das Auge zum Unbunten ergänzen will. Interessant ist ja, dass durch Abdecken des VG schon eine Harmonik in den Blautönen eintritt.
Als Unharmonisch betrachte ich benachbarte Farben im 12teiligen Farbkreis (nach Küppers, nicht Itten!) und nicht die Verwendung von Farbnuancen. Wir müssten also erstmal die Grundlagen unserer Diskussion festlegen ;-))
Aber immer ein interessantes Thema, dass macht das Bild aber nicht interessant ;-)
Martin Hagedorn 05/10/2012 22:14
Mir gefiele das Bild besser, wenn die Blümchen sich nicht vom Betrachter abwenden würden. Ok, nicht mehr zu ändern. Daher hier noch zwei Tips, die sich auch jetzt noch realisieren lassen: 1. Oben den hellen Streifen wegschneiden. 2. Unten die unscharfe Stelle im Vordergrund wegstempeln. Beides zusammen würde das Bild m. E. schon deutlich aufwerten.Resakue 05/10/2012 21:04
ich finde das macht es doch aus mit den blumen auch wenn der hintergrund verschwommen ist, finde ich es auch erstaunlich , die sicht das auch in so einer kalten gegend eine solche farbenpracht blühen kann..........lg ginaResakue 05/10/2012 20:42
ich finde dieses bild sehr schön auch von den farben......lg ginaJens Lotz 05/10/2012 20:24
@ rainer 22: Hier wäre mehr Gegenlicht gut gewesen,Begründung unten.@harry: benachbarte Farben im Farbkreis werde in der Regel als harmonisch empfunden. Ob das Bild diskussionwürdig ist, mh, ich denke schon, immerhin unterhalten wir uns doch darüber, das zählt.
@snap: violett gehört noch zu den warmen Farben im Farbkreis, wenn auch knapp. Dass das Violett hier zu kalt wirkt hat einen anderen Grund.
Zum einen wird der Kalt-Warmkontrast durch die Farbe an sich bestimmt. Blau gehört schon zu den kalten Farben , Violett als benachbarte Farbe im Farbkreis nach Itten schon zu den Warmen. Entscheiden für die Stärke der kalten oder warmen Wirkung ist aber auch die Beimischung von Schwarz oder Weiss in der Farbe. Mischt man einer kalten Farbe wie hier Blau mehr Anteil weiss zu---dann wird das Blau noch kälter. und würde man dem an sich warmen Violett mehr Schwarz beimischen, dann erscheint es noch wärmer.
Im Gegensatz zu Harry, bin ich der Auffassung, dass man natürlich nicht in einer Naturaufnahme Farben verwenden kann, wie man will, die Natur gibt sie vor. Aber durch die Belichtung kann man natürlich sehr gut die Wirkung der vorhandenen Farben steuern. Hier hätte der Himmel und das Wasser etwas leicht überbelichtet werden müssen, der Boden mit den Blumen etwas schwächer, so wäre der Himmel und das Wasser kälter und der VG wärmer. Technische Möglichkeiten wäre ein schwacher Grauverlaufsfilter oder nur einfach eine manuelle Belichtungswahl mit leichter Überbelichtung des oberen Bildanteils. Oder mehr Himmel bei gleichen Belichtungseinstellungen(aber korrektem Weissabgleich)
Nachträglich per bea kann man natürlich schwarz und weiss oder einen Grauverlauf entsprechend den Motivteilen überlagern, gleicher Effekt.
LG jens
Künzelmann 05/10/2012 20:18
Das Ziel war edel, doch allein die Umsetzung war unvollkommen. - So möchte ich es mal ausdrücken. Eine doch eher als Makro gestaltete Aufnahme als Landschaftsfotografie einzusetzen, um landschaftliche Beziehungen herzustellen (und darzustellen!), die in völliger Unschärfe liegen, finde ich dann doch sehr gewagt. Ein Foto mit einer solch derartigen Zielsetzung sollte doch eine Mindestmenge an verwertbaren Informationen enthalten.Das Auge des Betrachters lebt mit....sonst macht sich schnell Desinteresse breit....Am besten nochmal hinfahren und neu probieren! ;-)))
harry k. 05/10/2012 19:21
Äh, die Verwendung von im Farbkreis direkt benachbarten Farbtönen ist meist das Gegenteil von harmonisch, am obigen Bild ja wohl deutlichst zu sehen! Auch sonst erscheint mir das Foto nicht diskussionswürdig und ich würde das verbotene Wort "Anfängerbild" verwenden.Rainer22 05/10/2012 18:56
Möchte doch eine Lanze für den Fotografen brechen. Mir persönlich ist spontan die Farbharmonie aufgefallen (blaue Glockenblumen, unscharfer bläulicher Hintergrund). Hauptmotiv sind doch die Blumen. Okay, man hätte etwas tiefer gehen können mit der Kamera. Der Fotograf wollte offensichtlich Gegenlicht vom Himmel vermeiden.elevatorjwo 05/10/2012 16:21
Guter Ansatz, die Bildidee umzusetzen aber nicht gut gelöst. Meiner Meinung nach hätte es genügt, 2 Schritte zurück zu gehen, die Brennweite auf 100 oder mehr zu verlängern - je nach gewünschtem Bildausschnitt - und die Blende noch weiter zu zu machen. Evtl. wäre es noch nötig gewesen, den ISO-Wert auf 400 zu erhöhen, um bei möglichem Wind die Belichtungszeit nicht verlängern zu müssen. Das hätte zwar zur Folge, dass Eisberge und Glockenblumen etwas näher zusammen rücken, würde aber die gewünschte Bildaussage eher noch verstärken.Hans Peter von Wyl 05/10/2012 16:11
Der Fotograf schreibt "Es soll den Kontrast zwischen einer teilweise beeindruckenden Fauna in der grönländischen Tundra und den imposanten, aber eigentlich lebensfeindlichen Eisbergen in den Fjorden Westgrönlands zeigen"Wo bitte sind denn hier die Tiere? Unter "Fauna" versteht man die Tierwelt im Gegensatz zu "Flora", welche die Pflanzenwelt meint.
Im übrigen wundere ich mich, dass ein solches Bild für diese Sektion ausgewählt wurde. Ich könnte es mir in einer Anfängersektion vorstellen. Ich meine das nicht abwertend, sondern nehme einfach zur Kenntnis, dass hier jemand ein Bild eingestellt hat, der/die noch am Anfang seiner/ihrer fotografischen Laufbahn steht.
elstp 05/10/2012 13:43
Ansicht @Kerstin Westost:,eigentlich haben wir hier zwei bilder.‘
das kann ich nachvollziehen:
a) Makro ,Glockenblumen auf verwildertem Grund‘
b) strahlend schöne Glockenblumen vor mildem Hintergrund‘
wobei der milde Hintergrund so zu beschreiben ist:
in der Unschärfe verlorenes Gewässer, in dem z.B. die Überreste einer Burgruine zu versinken scheinen. Das Gewässer ist vorn eingefasst durch die wild bewachsene Uferböschung, und gegenüberliegend dient als Begrenzung eine nur noch als topografisch strukturiert erkennbare Landschaft, der ins Landesinnere Gebirge folgt.
Es sind also tatsächlich zwei Bilder, die aus dem selben Licht unterschiedliche Abbildungen von ein und dem selben Gegenstand, den Glockenblumen, liefern und damit die Idee, die dem Foto zugrunde liegt, den Kontrast vernachlässigen.
Der Fotograf selbst spricht von ,beeindruckender Fauna‘ und ,imposanten Eisbergen‘, und diese beiden Eindrücke müssten auch ein ähnliches Gewicht als Bild bekommen.
Lösungsvorschlag @Kerstin Westost:
...sollte sich für etwas als hauptmotiv und bildbestimmendes entscheiden...
Der Begriff ,Kontrast‘, der dargestellt werden soll, kommt bei diesem Bild gar nicht selbst zur Sprache: Was für ein Bildsymbol könnte man denn in einer Bild- oder Zeichensprache für diesen Begriff einsetzen?
Man kommt ohne das Mittel der Helligkeitswerte (Kerstins s/w-Vorschlag) wahrscheinlich nicht aus, denn die Idee, als einen Kontrast Erkennbares (Blume) und Erläuterungsbedürftiges (See usw.) gegenüber zu stellen, ist als solche ohne lange Erläuterung nicht erkennbar.