5.588 5

Clemens Kuytz


Premium (World), Leverkusen

große Miezekatze

Löwen wurden bereits in der Antike intensiv bejagt, so waren sie in Ägypten um 1100 v. Chr. weitgehend ausgerottet. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden Löwen im großen Maßstab systematisch verfolgt, insbesondere auch als Folge der Besiedlung Afrikas durch Europäer. Einerseits galten Löwen als Schädlinge, andererseits wurden Zigtausende Löwen, die für Großwildjäger zu den begehrten „Big Five“ gehören, den fünf prominenten Großwildarten Afrikas, als „sportliches Freizeitvergnügen“ erschossen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts töteten Teilnehmer mancher Safaris Löwen in dreistelliger Zahl; 1911 wurden in der Serengeti während einer einzigen Safari mindestens 700 Löwen erschossen.
Die Zahl der zu Beginn des 21. Jahrhunderts von Trophäenjägern erschossenen Löwen schätzte die IUCN 2009 auf 600 pro Jahr; Körperteile von etwa 60 Prozent dieser Löwen wurden als Trophäen in die USA importiert. Vorrangiges Ziel von Trophäenjägern sind männliche Löwen; der Verlust von Rudelführern führt dann oftmals dazu, dass weitere Rudelmitglieder sterben, unter anderem weil neue Rudelführer nach der Übernahme des Rudels die Jungen ihrer Vorgänger töten. Die lokale Bevölkerung profitiert entgegen anders lautenden Behauptungen finanziell nur minimal von der Trophäenjagd. Zudem werden vor allem in Südafrika Löwen in Gefangenschaft aufgezogen, um sie dann in Gehegen von zahlungskräftigen Trophäenjägern bei sogenannten canned hunts erschießen zu lassen.
Nachdem 2015 in Zimbabwe ein im Rahmen eines langjährigen Forschungsprojekts besenderter und unter Touristen besonders beliebter Löwe („Cecil“) von einem US-amerikanischen Jäger erschossen worden war, was auch in politischen Kreisen internationale Proteste nach sich zog, listete der United States Fish and Wildlife Service Löwen als gefährdete Art, womit die Jagd auf Löwen für US-amerikanische Trophäenjäger schwieriger, aber nicht unmöglich wurde. Frankreich verbot im selben Jahr als erstes Land der Europäischen Union den Import der Körperteile von Löwen, ebenso Australien. Das deutsche Bundesamt für Naturschutz erteilt dagegen weiterhin Genehmigungen für die Einfuhr von Jagdtrophäen aus Körperteilen gefährdeter Tiere wie Löwen.

Aufnahme vom 31.08.2023 Masai Mara

Comentarios 5

  • Wolfgang Kaeding 22/10/2023 16:25

    Hallo Clemens,
    ein sehr schönes Foto vom Löwen welchen ich wohl auch getroffen habe,
    Viele Grüße Wolfgang
  • Andreas E.S. 22/10/2023 10:32

    Ein prima Portrait, das aber etwas knapp geschnitten ist.  Eine gute Dokumentation über die Vernichtung von Löwenbeständen durch jagdliches "Vergnügen", die unserer Zivilgesellschaft unwürdig ist. Das Perverseste an Tiertötung kenne ich aus den USA, wo ein Tiergehege mit fernsteuerbaren Gewehren besteht.  Der Tiermörder kann vom Fernsehsessel die Gewehre bedienen und ein Tier per Knopfdruck erschießen. Waidmannsheil. !!!!  Wie tief kann der Mensch sinken?
    LG  Andreas
  • Willy Brüchle 22/10/2023 9:45

    Sehr gut dokumentiert.  MfG, w.b.
  • alicefairy 22/10/2023 8:43

    fein gezeigt
    Lg Alice
  • Garfield 78 22/10/2023 7:44

    Deine Aufnahme begeistert mich sehr, ein tolles Bild ist das!
    Der Text ist auch hochinteressant, ist ja mal wieder typisch Deutschland, welches die Einfuhr von Jagdtrophäen genehmigt. Furchtbar finde ich das!
    VLG Nicole

Información

Secciones
Carpeta Masai Mara 2023
Vistas 5.588
Publicada
idioma
Licencia

Exif

Cámara Canon EOS 7D Mark II
Objetivo TAMRON SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD A011
Diafragma 5.6
Tiempo de exposición 1/500
Distancia focal 350.0 mm
ISO 640

Fotos favoritas públicas