Hafencity

Hafencity

Hafencity. Der Anglizismus ist die Fortführung des Schwätzens. Eben offiziell und für alle Menschen gemacht. Eben besonders für die, die ihr sehr unterschiedlich sauer verdientes Geld dort lassen. Dort in der Hafencity. Zusammen getriebene Blicke des Tourismus, der Tourismen. Queen Mary 2, Queen Elisabeth. Am 15. Juli 2012. Bunt und munter sind wir. Das Volk verteilt sich auf einer geringen Verteilungsfläche. Die Masse fühlt sich von der Masse angezogen. Die City wäre eigentlich eine Stadt. Doch sie ist so etwas wie Karnevalersatz. Menschen tunken ihr letztes Hemd in Fischsauce, nur um gut auszusehen, vor allem gut dazustehen.

Wir essen Pommes, als wäre es das Gold der Freiheit, die Kreditkarte für die ganze Welt. Die Platinkreditkarte für das Schiff, welches kam um uns zu unterhalten.

Es ist inzwischen voll cool Hanseat zu sein. Es ist mittlerweile voll cool ein Snob zu sein. Es ist geil im Büro, im Cafe, beim Thailänder in der Hafencity zu arbeiten. Es schmeckt der Espresso sehr viel unmittelbarer und geradezu stichhaltiger vor dem Millionengrab der Elbphilharmonie.

Seid umschlungen Millionenblicke, seid mit Gott und Neptun. Wir sind die Kinder der Luxusstadt, mit oder ohne Geld, mit oder ohne Diamantkreditkarte.

Und welcher Musiktyp sind sie? Machen sie schon mal den Test: ausgeglichen, neugierig oder gar leidenschaftlich. Seid verschlungen ihr Millionen.

Jeder will dazugehören. Jeder will abnehmen. Jeder will Schnitzel mit Pommes und eine Sonderbriefmarke von der Queen Mary 2. Einmal dem Kapitän die Hand drücken und den Lieblingssatz sagen: „ Ich habe immer schon geschwankt zwischen der christlichen Seefahrt und einem Musikzimmer!“

Bitte lächeln: Ein bis zwei digitale Fotos.

Schiffszwieback wäre toll, oder gleich mehrere Zwiebäcke.

15. Juli 2012


auch als film - habe heute in der Hafencity gedreht ;)

http://www.youtube.com/watch?v=r8BZ9qFpnMk