Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling kurz vor der Eiablage
Foto vom 04.08.2015 im Westerwald
Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius) ähnelt nicht nur äußerlich, sondern auch in seiner Lebensweise dem nah verwandten Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous). Die Falter tragen auf der hellen, graubraun gefärbten Flügelunterseite zwei Reihen schwarzer, weiß umrandeter Augenflecken.
Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling kommt vor allem in Sumpf- und Auwiesen in warmen, feuchten Fluss- und Stromtälern vor, wobei die Art zu nasse, oder regelmäßig überflutete Standorte meidet. Der Bläuling ist in seinem Vorkommen davon abhängig, dass sowohl der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) als Futter- und Eiablagepflanze, als auch eine Knotenameise – in diesem Fall vor allem die Art Myrmica scabrinodis – für die Raupenaufzucht vorhanden sind.
Die Hauptflugzeit der kurzlebigen Falter beschränkt sich auf den kurzen Zeitraum von Ende Juli bis Anfang August, bei einer Gesamtflugzeit von etwa Mitte Juli bis Mitte August, wobei die Art meist etwas früher als der verwandte Maculinea nausithous, auftritt. Der Große Wiesenknopf dient den Tieren als Futter- und Eiablagepflanze, wobei die Ablage der Eier in das Innere der noch nicht geöffneten Blütenköpfe erfolgt. Dort entwickelt sich bis Anfang September jeweils nur eine Raupe pro Blütenkopf. Im 4. Larvenstadium lässt sich die Raupe auf den Erdboden fallen und wird von den Knotenameisen in deren unterirdische Brutkammern eingetragen. Die räuberische Raupe ernährt sich von der Ameisenbrut und bleibt bis zum Frühsommer des folgenden Jahres im Ameisennest, um nach der Verpuppung das Nest als erwachsener Schmetterling im Juli zu verlassen. Pro Ameisennest wird nur eine Raupe von Maculinea teleius aufgezogen, so dass die Art für den Erhalt einer stabilen Population ein dichtes Netz an Ameisennestern benötigt.
Aufgrund des höheren Wärmebedarfes von Myrmica scabrinodis und der Bläulingsraupen ist in der Regel eine regelmäßige Pflege der Fläche notwendig, um den Oberboden durch Sonnenlicht ausreichend zu erwärmen (Vermeidung von Verfilzung der Vegetation). Häufiges Mähen der Wiesen zu ungünstigen Terminen sowie die Verdichtung des Bodens (z.B. durch Walzen) stellen mit ihren negativen Auswirkungen auf den Großen Wiesenknopf und die Ameisenpopulationen für den Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling die größten Gefährdungen dar.
Durch die sehr lokalen Vorkommen begrenzt durch das Vorkommen der Raupennahrungspflanze ist der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling stark gefährdet.
Wolfg. Müller 19/08/2015 16:40
Da warst Du im richtigen Moment am richtigen Ort.Ja, Glück gehört auch dazu.
Perfekt hast Du diesen Moment im Bild festhalten können. Das in bester Fotoqualität.
Passend dazu Deine ausführliche Info.
Gruß Wolfgang
da reini 16/08/2015 17:59
Wunderschöne Aufnahme.LG Reinhold
NaturDahlhausen 16/08/2015 10:50
schönes MakroLG
Sven
Karl Böttger 15/08/2015 21:37
Wunderbar, gratuliere zu dem Fund. Sehr informativ ist deine Info.LG Karl
H.D. G. 15/08/2015 20:41
Klasse Freistellung, Schärfe und Farben.Sehr gut gemacht.
Gruß Dieter
Nico KE 15/08/2015 15:17
Ein super Foto, sehr schöne Details :-) gefällt mir richtig gut!VG, Nico