Herbig Haro und van den Bergh

Herbig Haro und van den Bergh

In Norddeutschland gab´s gestern tatsächlich eine etwas längere Phase klaren Himmels.

Also den Newton auf die Monti gewuchtet und los ging´s... ;o)

Das Objekt der Begierde war diesmal etwas exotischeres. In der Nähe des Sterns beta Cas, also dem hellen, nordwestlichen Stern im sog. "Himmels-W" befindet sich ein Reflexionsnebel, den im Jahre 1966 Sidney van den Bergh in seinen Katalog diffuser, schwacher Nebel unter der Nummer 1 aufnahm.

Etwas oberhalb von vdB1 befindet sich ein merkwürdiges Objekt. Um zwei hellere, veränderliche Sterne, verlaufen kleine, neblige Strukturen, sie sind jeweils nur etwa 4 Bogenminuten groß. Zusätzlich ist eine Dunkelwolke zu sehen. Sie stellt den dunkelsten Bereich eines sehr schwachen und großen Bereiches interstellaren Staubes dar.

Bei den beiden Sternen handelt es sich um sog. "Herbig-Haro-Objekte". Diese Gebilde befinden sich in der Umgebung von jungen, "gerade eben" erst entstandenen Sternen. Die Sterne entledigen sich sozusagen ihrer überschüssigen Materie die sich mit dem umgebenden Staub vermischt und durch die Sterne zum Leuchten angeregt werden.

Man schaut hier gewissermaßen in die Kinderstube vor kurzem geborener Sterne. Man könnte auch sagen, man hat hier Sternbabys vor sich...

Aus dem die Sterne umgebenden Staub könnten sich übrigens auch Planeten bilden. Ganz ählich, wie es bei unserer eigenen Sonne vor etwa 4,6 Milliarden Jahren passiert ist.

Die Daten zur Aufnahme:

30cm/f5,3 Selbstbaunweton
ALCCD8L (QHY8L)
-38°C
15x15min
OAG und MGEN