Herbst
Der herbstliche Garten
(Oktober 1911)
Der Ströme Seelen, der Winde Wesen
Gehet rein in den Abend hinunter,
In den schilfigen Buchten, wo herber und bunter
Die brennenden Wälder im Herbste verwesen.
Die Schiffe fahren im blanken Scheine,
Und die Sonne scheidet unten im Westen,
Aber die langen Weiden mit traurigen Ästen
Hängen über die Wasser und Weine.
In der sterbenden Gärten Schweigen,
In der goldenen Bäume Verderben
Gehen die Stimmen, die leise steigen
In dem fahlen Laube und fallenden Sterben.
Aus gestorbener Liebe in dämmrigen Stegen
Winket und wehet ein flatterndes Tuch,
Und es ist in den einsamen Wegen
Abendlich kühl, und ein welker Geruch.
Aber die freien Felder sind reiner
Da sie der herbstliche Regen gefegt.
Und die Birken sind in der Dämmerung kleiner,
Die ein Wind in leiser Sehnsucht bewegt.
Und die wenigen Sterne stehen
Über den Weiten in ruhigem Bilde.
Laßt uns noch einmal vorübergehen,
Denn der Abend ist rosig und milde.
Georg Heym
Paulina Wisniewska 03/05/2006 19:47
Die Blaetter fallen und der Mensch auch... Herbst des Lebens...LG paula
Sigrid nordlicht in der pfalz 10/11/2005 14:26
ja, diese blätter im fallen sind das i-tüpfelchen!!Stefan Kießig 30/10/2005 15:26
Sehr schönes Bild.Es drückt die Stimmungen des Herbstes sehr gut aus.
lg Stefan
Marcel Grichting 16/10/2005 23:44
die vergänglichkeit kommt hier sehr zur geltung,gefälltmir sehr gut,durch die fallenden blätter lebt das bild so richtig auf.
lg marcel
Ines Pfauch 16/10/2005 23:23
wow, die fallenden blätter sind der clou.