Herbstlicht am Vrenelisgärtli

Herbstlicht am Vrenelisgärtli

Bei traumhaftem Herbstwetter (und kaum mehr zu übertreffenden Bedingungen im Hochgebirge) bestiegen
meine Tochter und ich am letzten Donnerstag das 2904 m hohe Vrenelisgärtli im Kanton Glarus ( Schweiz ).
Dazu wanderten wir am Vortage vom Klöntalersee , 850 m , zur Glärnischhütte SAC, 1990 m , genossen da-
selbst als einzige Bewohner eine Stille,wie man sie heute nur noch selten antrifft und erreichten nach erhol-
samer Nachtruhe und Überschreitung des Glärnischfirns am Mittag den Hauptgipfel unseres hoch über dem
Nebelmeer liegenden Berges . Etwas weniger erholsam war dann der Abstieg , erstreckte er sich doch über
mehr als 2200 Höhenmeter! Wisst Ihr, warum der Berg den etwas merkwürdigen Namen Vrenelisgärtli hat ?



***



Es isch emal en übermüetigi Jumpfere gsii,die hät Vrine gheisse.
Si hät gmeint,si chänn zoberscht uffem mittlere Glärnisch e Garte
mache. D’Lüüt händ si gwarnet und händ züenere gseit: "Me törf
de Härrgott nüd versueche!" Sie aber hät gseit : "Und ietz guuhn i
ztrotz ufe,sig’s em Härrgott lieb oder leid. "Due ninnt di Jumpfere,
es isch e bäumig starchs Meitli gsii , e grosses chüpferigs Sänne -
chessi übere Chopf,as si nüd nass wärdi,wänns chäm gu schniie.
Wo si aber dobe gsii isch , hät’s äso raass afuh fogge , as d Vrine
ds Chessi vor Schweeri gar nümme hät chänne abzieh. Der nass,
schwäär Schnee hät das Meitli z’Bode truggt , und es isch ganz ii-
gschniit worde.Me gsieht ufem mittlere Glärnisch ietz nuch vu wiit
umme n' e chliis viergeggets Schneefäld. D’ Lüüt säged dem ds
Vrenelisgärtli, wil die übermüetig Gärtneri drunder begrabe liit.



***



Konntet Ihr der Glarner Mundart ansatzweise folgen ?



***



Sunny Alpha 100, 14.10.2010, 09.55 Uhr
1/100 s , F 25 , eV – 0.7, 28 mm , ISO 100



***



Tourenbeschreibung und weitere Föteli:

http://www.bergtour.ch/gipfelbuch/detail/id/44938



***



Welch ein Gegensatz, nicht nur meteorologisch!