Herr K.

Herr K.

Herr K. hatte irgendwann einmal meine Frau kennen gelernt und seitdem kam er auf seinen Spaziergängen immer mal wieder vorbei, setzte sich auf die Mauer im Hof und plauderte ein wenig und es war immer sehr angenehm mit ihm, er hatte eine sanfte Stimme und es nie sehr eilig.
In Afrika sei er gewesen und einen Bruder hätte er gehabt, der war in Russland und dann tot. Na ja, dann kamen schwere Zeiten. Die große Liebe, die sei ihm in seinem Leben nie begenet und jetzt habe er ein ein kleines Zimmer. In´s Heim geht er nicht. Das Leben ist schön, aber nicht einfach. Er kommt ganz gut zurecht. Ins Heim geht er nicht, da macht er vorher Schluss. Ein hübscher Kerl sei er mal gewesen. Ja. Afrika. Das war alles ganz anders als im Film.

Günther hieß sein Bruder. Sattler habe er gelernt. Jetzt habe er niemanden mehr. Die große Liebe, ja, auf die habe er immer gewartet. Als er jung war, war er weg gewesen.
Afrika.

Er sagte er liefe den Weg zu unserem Haus sehr gerne, der sei so schön und dann saß er da und redete lange mit Tanja und sie setzte sich zu ihm auf die Mauer und hörte ihm zu während er seine Geschichten erzählte. Einmal hätte es ein Mädchen gegeben, aber das war lange her, die hatte braune Haare und eine dunkle Stimme.
Er kam in Gefangenschaft in Tunis, sie starb in Köln, 1944.

An einem Tag kam ich dazu und fragte Herrn K. ob ich ein Foto von ihm machen dürfe. Er fragte erst, wozu das denn gut sein sollte, aber dann sagte er schließlich zu. Die beiden saßen damals auf der Mauer beim Waldrand und er kam danach noch ein paar Mal zu ihr auf ein Schwätzchen und dann kam er irgendwann nicht mehr und da wussten wir, dass er nicht mehr am Leben war.

Der Samum, das hatte er einmal gesagt, ist der Name eines Windes, vor dem es kein Entkommen gibt !.


https://www.youtube.com/watch?v=C40Axphu08w


https://www.youtube.com/watch?v=XUkFnXztkWs