Hilfe für "Groentje" !!!

Hilfe für "Groentje" !!!

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Liebe Community,

zwar komme ich mir angesichts des vielen Elends in der Welt ziemlich schäbig vor, was mein Anliegen betrifft, aber mir und meinen Kindern ist eine große persönliche Katastrophe widerfahren und mir fällt echt nichts anderes ein:

1. Die Katasrophe:
Ich war mit meinen drei Kindern zwei Wochen lang im Urlaub in der niederländischen Provinz Friesland. Seit April haben wir endlich ein Auto! Einen alten aber soliden Opel Astra Kombi mit neuem TÜV und grüner Umweltplakette. Diese Anschaffung hat unser ansonsten sehr schwieriges Leben um vieles einfacher und erfreulicher gemacht. Wegen seiner dunkelgrünen Farbe haben wir es „Groentje“ (= Grünchen) genannt. Vor unserer Abreise habe ich Groentje noch Sommerreifen aufziehen lassen und war zweimal mit ihm in der Werkstatt um ihn für die Reise durchchecken zu lassen und weil die neuen Wischblätter erst bestellt werden mussten – alles tacko!
Während des Urlaubs sind wir auch ein wenig herumgefahren und der Motor schnurrte wie ein Kätzchen.
Bei unserer Abreise allerdings war nach 9 Kilometern kurz nach der Autobahnauffahrt Schluss mit Lustig. Der Motor ging aus und sprang nicht wieder an.
Groentje wurde vom ANWB (dem niederländischen ADAC) in ein Depot geschleppt und erst am übernächsten Tag in eine Vertragswerkstatt gebracht. Meine Kinder und ich saßen drei Tage lang in einem kleinen Hotel in Bolsward fest und ich telefonierte mit dem ADAC, bis ich einen Mietwagen im 30 Km entfernten Leeuwarden bekam und wir endlich Zugriff auf unser restliches Gepäck erhielten, das sich noch in Groentje befand.
Wir mussten heimfahren, konnten Groentje aber nicht mitnehmen.
Heute teilte mir der ADAC mit, dass der Zylinderkopf im Eimer sei und die Reparatur die Neuanschaffung eines gleichwertigen Fahrzeugs übersteige und Groentje daher nicht nach Deutschland transportiert würde. Man bot mir eine kostenlose Verschrottung vor Ort an.
Allein der Gedanke daran bricht uns das Herz!

Das darf einfach nicht passieren!
Groentje ist zwar alt (Baujahr 1999) aber ansonsten in Ordnung. Letzten Monat noch habe ich ihn von unten betrachten können, als er auf der Hebebühne war. Da war nix mit Rost oder anderen fragwürdigen Alterserscheinungen.
Ich habe per Email mit der Werkstatt Kontakt aufgenommen und angefragt, ob sie nicht einen gebrauchten Zylinderkopf auftreiben und einbauen können, damit Groentje wieder fahrtüchtig wird. Auf die Antwort warte ich. Wie ich dann wieder nach Bolsward komme um ihn zurückzufahren überlege ich mir noch. Der Privatanbieter, der uns Groentje verkauft hat, arbeitet selbst in einer Werkstatt und hat mir versprochen, dass er sich persönlich um eventuelle Reparaturen kümmern wird, wobei ich nur die Materialkosten bezahlen müsste.
Die Neuanschaffung eines vergleichbaren Fahrzeugs ist in finanzieller Hinsicht für mich die reinste Utopie – das hat die folgenden Gründe:

2. Die Vorgeschichte:
Nie bin ich faul oder untätig gewesen. Im Gegenteil. Aber ich habe eine Menge an Schicksalsschlägen erlebt und bin nie auf einen grünen Zweig gekommen. Nach meiner Berufsausbildung habe ich zehn Jahre gearbeitet, bis ich Anspruch auf elternunabhängiges BAföG hatte. Damit konnte ich meinen Kindheitstraum von Abitur und Studium endlich auf dem zweiten Bildungsweg erfüllen. Beides habe ich mit Bestnoten bestanden und während und nach meinem Studium habe ich insgesamt 10 Sachbücher veröffentlicht – die fast niemand gekauft hat, weil sie eben auch kostenlos in den Unibibliotheken stehen. :-/
Mein erstes Kind bekam ich mit 34, wenige Jahre danach kam die Scheidung.
Neuer Mann, neues Glück? Von wegen – aber Kindersegen!
Heute bin ich schon seit Jahren alleinerziehende Mutter von drei Söhnen. Die beiden kleinen leiden unter ADHS, wobei der Jüngste durch einen Gendefekt auch eine angeborene Hirnfehlbildung hat und geistig behindert ist. Ich arbeite (soweit möglich) als Kursleiterin bei einer gemeinnützigen Stiftung, die Projekte für Familien und Kinder durchführt. Aufgrund des hohen Betreuungs- und Pflegeaufwands für meine Kinder bin ich leider nur sehr eingeschränkt einsetzbar, weshalb ich auf staatliche Hilfe angewiesen bin. Dafür bin ich dankbar. Weil ich aber den Gedanken nicht ertrage, dass ich nicht aus eigener Kraft meine Kinder ernähren kann, arbeite ich spät abends und nachts unermüdlich daran, wenigstens meine komischen Bilder zu versilbern. Das ist das einzige, was ich von zuhause aus tun kann, ohne Geld zu investieren. Der Calvendo Verlag publiziert bisher 14 Kalender und zahlreiche Puzzle von mir, aber ob die auch jemand kaufen will, zeigt sich erst im Herbst und Winter. Ohnehin ist die Gewinnspanne gering.
Manchmal denke ich, dass ich studiert habe, um von Hartz IV leben zu müssen…
Alles, was meine kleine Familie betrifft muss ich alleine bewerkstelligen. Eltern oder Verwandte habe ich keine mehr. Freunde inzwischen auch kaum noch, was auch kein Wunder ist, da ich seit fast neun Jahren nicht mehr ausgehen und zu keiner Geburtstagsfeier kommen kann. Der Vater der beiden Kleinen kümmert sich nicht, zahlt nichts und wir wissen nicht einmal, wo er sich aufhält.
Seit einiger Zeit erhalte ich endlich Pflegegeld, was eine große Erleichterung ist und wofür ich ehrlich dankbar bin! Wir sind aber sparsam geblieben und haben uns nach reiflicher Überlegung unser Groentje gekauft, das – wie oben erwähnt – unser Leben revolutioniert hat:
die vielen Fahrten zu Ärzten, Orthopäden und Therapeuten waren nicht mehr mit langen Bus- und Bahnfahrten und häufigem Umsteigen verbunden. Längst überfällige Aufgaben wie die Entrümpelung von Keller und Dachboden konnte ich endlich erledigen. Endlich konnte ich mal was auf Vorrat einkaufen und musste nicht mehr täglich zu Fuß Lebensmittel und Getränke schleppen. Die wöchentlichen Fahrten zur Kinderfeuerwehr haben nicht mehr 2 Stunden hin und zurück gedauert, sondern waren in 40 Minuten erledigt! Wir hatten plötzlich mehr Zeit für angenehme Dinge, wie zusammen Spaß zu haben! Was für eine Wohltat!
Und plötzlich ist wieder alles vorbei!!!

Ich schäme mich unsäglich dafür, dass ich jetzt die Fotocommunity als Plattform für einen privaten Spendenaufruf missbrauchen werde, aber ich weiß mir leider keinen anderen Rat.
Wenn irgendjemand von Euch da draußen Verständnis für unser Dilemma und zufällig gerade ein paar Euro übrig hat, die er mir leihen kann um unser Groentje zu retten, bitte ich ihn oder sie um eine Fotomail.
Ich will auch gerne alles in Etappen auf Heller und Pfennig zurückzahlen! Nur im Moment ist leider aufgrund der ungeplanten Zusatzbelastung absolute Ebbe in der Kasse – sonst würde ich so was niemals tun!

Als Willkommensgruß nach dem Urlaub ist mir gestern auch noch unsere Waschmaschine um die Ohren geflogen. Nun sitze ich hier zwischen den Wäschebergen von der Reise, die ich nachher mit dem Bollerwagen zur Münzwäscherei karren werde und bin einfach nur verzweifelt.
Bitte helft uns!

Liebe Grüße,
Marijke