Hochhaus Herrengasse 6-8
Im Februar 1930 wurde das "Projekt Hochhaus Herrengasse" bei der Baubehörde eingereicht. Der Aspekt des Wohnhauses stand im Mittelpunkt, wobei besonders eine für die damalige Zeit absolute Neuheit bemerkenswert war: So wurden 105 der 225 Wohnungen als "Ledigen-Wohnungen" für alleinstehende Herren und Damen mit einer Fläche von 20 bis 93 m² geplant.
Dass der Lebensform des Junggesellen damals noch etwas Anrüchiges anhaftete und es daher einem Statement gleichkam, als solcher eine der Ledigen-Wohnungen im Hochhaus zu beziehen, zeigt ein 1935 erschienener Artikel mit dem Titel "Der Wolkenkratzer der Junggesellen".
Burgschauspieler wie Maria Kramer, Paula Wessely und Curd Jürgens nutzten Stadtwohnungen im nur wenige Schritte von ihrer Spielstätte entfernten Hochhaus, und auch Oskar Werner verbindet eine besondere Geschichte mit dem Hochhaus Herrengasse, verbrachte er doch einige Jahre als Mieter dort.
Die Herrengasse 6-8 war stets erste Adresse für jene, die hoch hinaus wollten und hat seine Anziehungskraft auf Vertreter aus Kunst und Kultur bis heute nicht verloren. Der deutsche Autor Daniel Kehlmann durfte sich ebenso zu den "Hochhäuslern" - wie sich die Bewohner des Hauses von Anfang an liebevoll selbst bezeichneten - zählen, wie auch Pavel Kohout und Christoph Waltz, der sogar seine heimatlichen Gefühle für Wien mit dem Hochhaus verbindet, als er sagte: "Würde ich hier eine Wohnung bekommen - ich würde wieder nach Wien zurückkehren."
http://www.hochhausherrengasse.at/
Wolfgang Bazer 12/09/2016 11:35
Sehr interessante Doku!LG Wolfgang
anne47 12/09/2016 10:52
Obwohl ich nicht unbedingt in einer Hochhauswohnung leben möchte...bei dieser Aussicht würde ich sicher eine Ausnahme machen.LG Anne