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Pixaca


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Hope

…als wir auf eine Lichtung kamen, sahen wir einen angepflockten Esel. Er stand mitten in der heißen Mittagssonne und hatte weder Wasser noch Schatten. Seine Wangen waren wund gescheuert von dem Zaumzeug was man ihm viel zu fest und unsensibel um seinen Kopf gezurrt hatte um ihn damit anzubinden. Er stand müde und abgehungert da und hatte nicht mehr viel Lebensglück zu erwarten. Warum auch; er war in einem heißen Land geboren und groß geworden, wo man ihn jeden Tag für die Arbeit brauchte oder um Lasten in der Mittagshitze zu tragen. Es war ein schweres Leben und das nicht nur für ihn, denn seine Halter hatten es auch nicht einfach. Den ganzen Sommer hatte es nicht einmal geregnet und das dünne Gras was für ihn gedacht war, ist jetzt schon total vertrocknet.
Wir öffneten sein Zaunzeug und dabei hörten wir wie er leise seufzte.
„Danke“, sagte er: „Danke daß Ihr mich von meinen Schmerzen befreit. Ich stehe hier schon den ganzen Tag, die Fliegen beißen meine von den Riemen aufgekratzte Wunde noch größer, denn sie mögen das Fleisch darin. Manche legen sogar ihre Eier hinein. Dann tut es noch mehr weh.“
Ich bin es so langsam leid hier zu sein, alles ist so hoffnungslos. Und meine Halter trinken nun schon das Wasser aus dem Meer, weil ihre Süßwasser-Reserven aufgezehrt sind. Dabei werden sie schon krank von dem salzigen Wasser. Das ist ihnen jedoch lieber als den Durst zu ertragen. Was für ein Scheiß Leben.“

Puh… ich konnte dem Esel gar nichts positives entgegenbringen, denn Seine Situation war wirklich nicht die beste. „Warum seid ihr nicht ein wenig fleißiger?“ fragte ich ihn, „dann könnt Wasserleitungen installieren, Regenwasser aus den Bergen sammeln und Straßen sowie Hotels bauen um es uns Touristen bequemer und erschwinglicher machen, uns Euer schönes Land zu besichtigen.“

Der Esel überlegte eine wenig und stöhnte mich danach an:
„Die Straßen wurden schon gebaut, nur nicht von meinen Haltern, den Afrikanern, sondern von den Chinesen. Daher können sich unsere Landsleute auch keine Autos leisten, denn sie haben ja keine Arbeit. Die Chinesen haben im Gegenzug alle Schürf- und Bodenrechte erhalten um hier nach ihren Schätzen zu graben.

Und wenn die großen internationalen Fangflotten auch noch unser Meer vor unserer Küste leer fischen, oder wir vor unserer eigenen Tür keine Fische mehr fangen dürfen, dann haben wir nicht nur Durst, sondern auch Hunger.“

Ich nahm den Esel und streichelte ihn zärtlich. Es schien ihm zu gefallen und er fasste wieder ein wenig Mut. Ist ja nicht so, als wenn jeden Tag ein Mensch vorbeikommt und einen alten, verstaubten Esel reinigt, befreit und streichelt.

„Weißt Du“, meinte er: „Diese Kultur hier lebt nun schon über 8.000 Jahre in Höhlen, Zelten oder Grotten. Immer gab es genug Essen und Wasser für alle. Jedoch seitdem ihr Weißen hier seid, haben wir immer mehr Menschen an der Sklaverei, dem Hungerstod oder an Kriegsopfern zu beklagen.
Und dann kommt immer der gleiche Ratschlag welcher hier so langsam zur Demütigung wird.
Wann versteht Ihr weißen Menschen endlich, dass die Vorschläge, Gesetze und Ratschläge von Eurer Moral und Politik hier nichts taugen?

Comentarios 1

  • p.z 12/01/2015 12:15

    Klasse Foto, Gesichtsausdruck genau im richtigen Moment erwischt.
    VG, Peter

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