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HeinzB.


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Hühnergötter

...in allen Größen und Formen.

Als Hühnergott wird ein Stein mit einem natürlich entstandenen, durchgehenden Loch bezeichnet.
Rein wissenschaftlich betrachtet, sind Steine dieser Art meist Feuersteinknollen mit herausgewitterten Kreideeinlagerungen. Dabei hat der "echte" Hühnergott ein Loch von etwa 5 bis 8 mm Durchmesser. In der Regel sind dies Überbleibsel z.B. eines einst eingelagerten fossilen Seelilienstängels. Hühnergötter kommen an der Ostseeküste und in eiszeitlichen Geröllen des Binnenlandes vor und sind unter Urlaubern als vermeintliche Glücksbringer ein beliebtes Souvenir. Andernorts in Deutschland findet man solche Bildungen eher selten.
Die Herkunft des Wortes Hühnergott ist bis heute übrigens nicht geklärt. In keinem Wörterbuch vor 1965 war die Eintragung Hühnergott zu finden. Allerdings, entgegen einer längere Zeit bestehenden Vermutung geht der deutsche Begriff Hühnergott nicht erst auf die 1966 in der DDR erschienene Übersetzung von Jewgeni Jewtuschenkos Novelle „Der Hühnergott“ durch Thomas Reschke zurück. Der Begriff fand 1975 Eingang in den DDR-Duden, wurde aber im nach 1990 vereinigten Duden wieder getilgt.
In der oben erwähnten Novelle von J. Jewtuschenko steht: „Ein Hühnergott ist ein Meeressteinchen mit einem kleinen Loch. Man sagt, die Krimtataren hätten geglaubt, daß ein solches Steinchen, mit dem Faden an die Hühnerstange gehängt, das Federvieh zu besserer Legetätigkeit ansporne.“

Für Diejenigen, die den Hühnergott ganz einfach nur als Glücksbringer betrachten, gilt:
Man nehme den Hühnergott ganz fest in die Hand und drehe sich solange bis man einen Wunsch ausgesprochen hat (natürlich leise für sich). Um die Glücksbringenden Kräfte noch zu verstärken, werden kleine Exemplare auch als Talisman an einem Lederband um den Hals getragen. Also dann ab an den Strand und Hühnergötter suchen (am besten nach Frühjahrs - und Herbststürmen) und fest an die Kraft der Steine glauben ....

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