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Ich und mein Selfie

Ich und mein Selfie

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Ich und mein Selfie

Münster, St.-Paulus-Dom. Pascale Feitner: Auge um Auge, 2018

Wie sieht Gott aus?
Wie sieht Gott aus?
E. W. R.


https://www.allesmuenster.de/auge-fuer-auge-am-dom/

https://www.msl24.de/muenster/kunstprojekt-st-paulus-dom-muenster-ausstellung-biete-frieden-9925149.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Auge_f%C3%BCr_Auge

"Umgangssprache und Klischee

"Entgegen seiner ursprünglichen Absicht, Rache auszuschließen und Gewalt zu begrenzen, wird das Bibelzitat in der Umgangssprache oft unreflektiert als Ausdruck für gnadenlose Vergeltung verwendet. In dieser Bedeutung erscheint es heute etwa in Medienberichten über Kriegsaktionen, als Roman- oder Filmtitel." (Wikipedia)


"Die Gottebenbildlichkeit ([...] lateinisch imago dei) ist eine religiöse Überlieferung, siehe z. B. die Bibel, wonach der Mensch als „Gottes Abbild“ sowie als Mann und Frau geschaffen ist. Diese Überlieferung nimmt in mehreren Religionen eine zentrale Stellung ein.

Im Verlauf der Wirkungsgeschichte entwickelten sich viele Deutungsansätze. Eine Schwierigkeit christlicher Theologie lag darin, die Lehre der Gottebenbildlichkeit mit der des menschlichen Sündenfalls zu verbinden. So wurde in der theologischen Tradition seit der Patristik von einer verlorengegangenen Ähnlichkeit mit Gott, zugleich aber vorhandenen, innerseelischen Gottebenbildlichkeit ausgegangen. In der Reformation hingegen wurde die Gottebenbildlichkeit als infolge des Sündenfalls „korrumpiert“ betrachtet. Seit dem Renaissance-Humanismus wird bis heute die Gottebenbildlichkeit häufig als theologische Begründung der Menschenwürde betrachtet. In der Moderne kam es infolge der Säkularisierung zu einem „Abstieg“ der Vorstellung der Gottebenbildlichkeit.

Die moderne Theologie geht aufgrund der Verwandtschaft der göttlichen Ebenbildlichkeit im Menschen mit dem „elterlichen“ Gott von einer Wesensaussage aus. Die Gottebenbildlichkeit befähige den Menschen, über die Natur zu herrschen, siehe Dominium terrae.

Heftige Kritik erfuhr, in Auflehnung gegen die kirchlichen Erklärungsmodelle, die Gottebenbildlichkeit als erstes durch Ludwig Feuerbach. Er vertrat im Rahmen seiner Projektionstheorie die Ansicht, der Mensch schaffe sich einen Gott nach seinemEbenbild. Im 20. Jahrhundert wurde von einigen Naturalisten die Ursache für die Naturausbeutung in dem eng mit der Gottebenbildlichkeit verbundenen Herrschaftsauftrag gesehen. Demgegenüber steht eine Aussage der Theologie, wonach sich der Mensch überhaupt keine Fantasie von einem Gott schaffen könne, ohne selbst, durch seine innere Gottebenbildlichkeit, Anteil am „elterlichen“ Gott zu haben."

https://de.wikipedia.org/wiki/Gottebenbildlichkeit


Comentarios 158

E. W. R. desea expresamente feedback constructivo para esta fotografía. Ayúdalo con consejos sobre la composición de la imagen, la técnica, el lenguaje de la imagen, etc. (Por favor, ¡ten en cuenta el código de conducta!).
  • Max Stockhaus 07/12/2022 19:22

    Die Augen auf den beiden Türmen der Kirche könnten auf den Betrachter eine größere Wirkung erzielen als die sonntägliche Predigt eines Pastors.
    Könnten, könnten, könnten. . .
    Die meisten Passanten haben sich vielleicht nichts dabei gedacht dafür aber fleißig weiter Selfies gepostet. . . 
    (Nur Vermutungen)

    herzlichst, max
    • E. W. R. 08/12/2022 9:46

      Jeder Unfug, der gemacht werden kann, wird auch gemacht, so Murphys Gesetz. ;-) HG, E.
  • Jadugaar 15/01/2020 7:29

    Friede sei mit dir!
    Im Umgang mit dir selbst
    und anderen,
    So wird aus SINT-Flut SINN-Flut,
    und die Frage nach Gottesgleichheit oder Gottesebenbildlichkeit allmählich obsolet.
    Freier Wille, Selbstbestimmung, schöpferische Kraft, ... im Dienste des gedeihlichen Miteinanders für gleiche Lebensverhältnisse warten auf ihre Entwicklung.
    Bis dahin gelten ophthalmologische und dentistische Prinzipen des "Auge um Auge, Zahn um Zahn" mehr oder minder offen weiter. Bildung lindert die schlimmsten Auswirkungen: Mit DEM Faust durchs Leben statt mit DER Faust durchs Leben! :)))
    HG Jadugaar
    • Jadugaar 19/01/2020 16:15

      Jede/r wird mit sich und dem Gewordensein leben müssen, ob es ihm/ihr passt oder nicht. Wenn es nicht passt, keimt Hoffnung auf. Der Wunsch nach Veränderung lässt einiges möglich werden; auch die kleinste Veränderung beglückt bereits.
      HG Jadugaar
    • E. W. R. 19/01/2020 16:24

      Wenn dich die Uniklinik zum dritten Mal gerettet hat: Schrei vor Glück!
    • Jadugaar 19/01/2020 16:40

      Ja, wann immer es sich so oder ähnlich verhält! Ein aus dem Herzen kommender Dank an die menschliche Natur, die auch ihre helfende und rettende Seite hat und unsere tiefe Dankbarkeit verdient.
      HG Jadugaar
    • E. W. R. 19/01/2020 19:12

      Meine Götter heißen Vernunft und Empathie.
  • TunnelBlick Tina 14/01/2019 17:07

    Auge ist das Tor der Seele wird oft berichtet und finde sehr interessant hier zu lesen und zu sehen, wie an dieser Kirche 2 wachsame Augen zu sehen ist. Anderseits zeigt zur heutigen Zeit, wie wir immer mehr bewacht werden und ständig beobachtet fühlen, wenn wir uns ständig preisgeben, wer wir sind und werden oder auch waren. SELFI. Ständig tun gewisse Menschen ihr Leben festgehalten und die Digitalisierung schreitet rasant voran.... ständig gesehen zu werden. Halte die Augen auf und sei wachsam, was man sich Pfeil gibt.... 

    Vor kurzem haben mein Sohn und ich über Doppelspalt Experiment unterhalten und ich war erstaunt, wenn 2 Kamera eingebaut wurden.So kam ein interessantes Ergebnis heraus als ohne Kamera.... Mir ging unter die HAUT und kann gerade nicht beschreiben.... siehe diese 2 Video :
    • TunnelBlick Tina 16/01/2019 11:03

      Naja, dass war mal, was wir hier sehen. Das Bild zeigt uns, was längst vorbei ist. Irgendwie vergleiche ich folgendes: Wenn ich ins Universum schaue, blicke ich wirklich in die Vergangenheit, da das Licht so lange braucht... das jetzt zu erkennen.  So blicke ich im Internet immer irgendwie in die Vergangenheit... Oder?
    • E. W. R. 16/01/2019 22:31

      Wenn Du live dabei bist, ist es nicht viel aktueller. Der Vergangenheitsfaktor ist hier recht klein; es geht nicht, wie bei der Illusion des Nachthimmels, um Milliarden Jahre.
    • TunnelBlick Tina 20/01/2019 19:58

      Ok, wer live dabei ist, steht oft hinten in der Reihe und nicht jeder hat den besten Platz zu verfolgen. Jedoch wer im Handy, Fernseher all die Aufnahmen verfolgt, ist man oft viel näher und intensiver dabei, da gleichzeitig mehrere Kamera eingeschaltet wird, um viele Eindrücke auf einmal zu bekommen. Und das alles zur selben Zeitpunkt, Zeitraum...
    • E. W. R. 20/01/2019 20:43

      Es kommt auf das Sujet an. Beim Fußballspiel ist man sicher besser beraten, es nicht im Stadion anzuschauen. Bei meinem Bild hier hättest du live nicht viel Anderes gesehen. HG, E.
  • Gert Rehn 07/01/2019 10:27

    Ein ehrliche, gutes Foto. Es streiten sich ja die Foto-Gelehrten darüber, ob man Architekturfotos entzerren sollte. Ich bin aber der Meinung, unser Auge entzerrt ja auch nicht und zeigt stürzende Linien. Für Zwecke der Denkmalpflege kann man die Entzerren anwenden. HG Gert
    • E. W. R. 07/01/2019 15:35

      Die Verzerrung gehört hier zur Bildaussage; die Augen schauen sozusagen autoritär von oben herab. HG, E.
  • † werner weis 29/12/2018 15:02

    der Begriff "selfie" und "mein selfie" regt an, tief zu schürfen
    er führt zu dem Begriff Ebenbild ... darüber kann ich jetzt gut
    nachdenken
    • E. W. R. 30/12/2018 11:49

      Das mit dem Ebenbild ist in den antiken Texten unserer Religion vermutlich ziemlich wörtlich gemeint. In der neueren Theologie wird wohl eher argumentiert, man müsse das metaphorisch sehen.
    • Christoph Beranek 30/01/2019 18:37

      Die alten Texte, das alte - und auch das neue Testament sind zu jener Zeit nicht metaphorisch gemeint, sondern so wie geschrieben zu verstehen. Die Theologen der Neuzeit machen nun viele hermeneutische Purzelbäume um sich Gehör und Akzeptanz bei den vielen Skeptiker zu holen :-)))
  • jule43 17/12/2018 7:50

    Mir machen diese Augen , dieser Blick etwas Angst.
    Sie gucken für mich böse herunter und ich mag wirklich nicht in ein Gotteshaus gehen , wo ich so angeschaut werde.
    Ist aber mein Empfinden und zum Glück empfindet ja jeder Mensch anders
    LG jUle und frohe WEihnachten
    • E. W. R. 17/12/2018 21:46

      Die junge Künstlerin dürfte die Wirkung falsch eingeschätzt haben. Das eine sind die von ihr entworfenen Augen, das andere die Umgebung. HG, E.
    • † werner weis 29/12/2018 15:01

      -
      die Augen für ich alleine sind gut gelungen
      aber hier fühlt man sich sofort von Gott beobachtet
       -
      wobei keiner weiß, wie dessen Augen aussehen
    • E. W. R. 30/12/2018 11:47

      Die gleichen Augen wirken qua Kontext liebevoll oder lauernd. Die Idee von Gott als altem weißbärtigem Mann entspringt sehr einfachem Denken.
  • Günter de Graph 02/12/2018 15:50

    Mit deiner schriftlichen Ausführung nicht nur für die Augen
    im wahrsten Sinne interessant.
    Da könnte der Mensch hier auf Erden Jahrtausende denken und überlegen,
    die Wahrheit erfährt er wenn er geht.
    Am meisten überrascht sein werden die Extremisten, vermute ich einfach mal.

    Dir einen guten Wochenstart und eine geruhsame Adventszeit...... Günter
    • † dannpet 20/01/2019 23:28

      Das stimmt!

      Ich habe dieses Foto aus zwei Gründen verlinkt:
      zum Einen wegen deiner Worte zur bildlichen Verlinkung "Escape"
      zum Anderen wegen der kleinen Diskussion darunter, die sich auf das Selfie bezieht...

      peju 6. April 2018, 9:20
      ... ff
    • E. W. R. 21/01/2019 7:27

      Ja, eine sehr schöne Diskussion, die man ansonsten in der fc lange suchen kann.
    • Neydhart von Gmunden 21/01/2019 10:30

      Nun ja, wir sprechen hier ja nicht über eine Handy-Marke, nein,wir sprechen über etwas, was tief in uns verankert ist, den Glauben. Dabei geht es mir selber nicht so sehr darum, ob wir/ob jemand  an "Gott" glaubt, also den Mann mit dem weißen Bart, sondern darum, dass Menschen "glauben", also "Spiritualität" leben. Es ist in der Menschheitsgeschichte einfacher, die Götter zu personifizieren. Wir ticken halt so. In Lem`s "Solaris" setzen sich die Astro-nauten mit dem Phänomen auseinander, dass ein Ozean auf einem Planeten für eine Intelligenz steht. Schwer vorstellbar. "Gott" ist eine feste Größe in unserem Leben und in der Geschichte der Menschheit. Dem hat auch Apple mit seinen Konsumprodukten nichts entgegen zu setzen, obwohl die meisten sich ja an diesen Geräten nahezu klammern.
      In "Info 3", einem anthroposophischen Monatsmagazin, wurdeneinmal die Ergeb-nisse einer Untersuchung über den Glauben vorgestellt. Danach leben gläubige Menschen zufriedener und länger als sog. Atheisten. Wir sehen also, dass gläubiger Menschen mit ihrem Schicksal anders, vielleicht toleranter, um-gehen, als nicht gläubige Menschen.
    • E. W. R. 21/01/2019 15:30

      Im neuesten Roman "Origin" von Dan Brown, der sich ja mit den Fragen Woher kommen wir?, Wer sind wir? und Wohin gehen wir? befasst, führt der später ermordete Protagonist sinngemäß aus, dass die Menschen an Gott & Co. glauben, weil es für das menschliche Gehirn besser ist, (wenn auch scheinbare) Lösungen anzubieten, als sich lebenslang mit Fragen abzuquälen, die es nicht lösen kann und vermutlich nie lösen können wird. Reduzierung der Komplexität im Luhmannschen Sinne. Zufriedenheit schafft dann auch ein "besseres" und längeres Leben; steter Zweifel ist Gift für die "Seele".
  • † dannpet 29/11/2018 18:34

    .
    Ein Selfie kann ich 'weiß Gott' nicht erkennen.
    .
    .
    Kirchen - Insignien oder auch Trutzburgen der Macht, nicht zwangsläufig des rechten Glaubens, mit ihren wachsamen Augen.

    Zur Ebenbildlichkeit habe ich was von Meister Eckhart (1260 - 1327) für dich.

    "In allen übrigen Wesen ist Gott als Wesen, als Tätigkeit, als Empfinden, aber nur in der Seele gebiert er sich. Alle Kreaturen sind eine Fußstapfe Gottes, aber die Seele ist in ihrer Natur Gottes Ebenbild."
    .
    Peter
    .
  • peju 27/11/2018 15:30

    ...zum Bild ...fast hätte ich im Schreibeifer der mich zum Leidwesen anderer mitunter überfällt einen Kommentar dazu vergessen und hole es hiermit nach:
    Die Augen! und die kleinen runden kreisförmig angeordneten Fenster in der Mitte die beinahe wie ein aufgerissener Mund eines Gesichtes scheinen kommen mir fast etwas bedrohlich vor.
    Ein Gesicht!
    Wie oft passiert mir, daß ich in zufälligen natürlichen Strukturen ein Gesicht wahrzunehmen meine.
    Einbildung?
    Vielleicht...aber vielleicht auch mehr.
    Irgendwo las ich, daß es in früheren (Neandertaler) Zeiten wichtig war, daß die Menschen frühzeitig ihre größten Feinde, nämlich andere Menschen, erkennen konnten...
    Aber hier im Bild sind klar erkennbare zwei riesige Augen, da ist 'Gesicht' schon naheliegend.
    Und Frieden?
    Immer noch ist der Mensch der eigentliche Wolf des Menschen.
    Ich empfinde aber beim Anblick dieser Augen nicht das, was die Künstlerin vielleicht damit ausdrücken wollte (Wiedergutmachung statt Rache) sondern eher das, was uns früher eingetrichtert wurde:
    Gott sieht alles!
    Gruß
    Peter
    • E. W. R. 27/11/2018 16:39

      Nicht immer wird man in dem, was man tut, richtig verstanden, oder hat die Chance, Missverständnisse abzuwenden, weil die Kommunikation einfach nicht vorhanden ist oder nicht klappt.

      Bei der edeln Kunst ist das genauso. Gerade bei diesem Motiv wird man nicht verhindern können, dass der Betrachter an ein Gesicht (mit Gasmaske) denkt und an den Großen Bruder, als der einem vielleicht Gott in der Kindheit beigebracht worden ist. - Neuerdings holen sich die Leute den Großen Bruder ja sogar freiwillig ins Haus, worauf ich nach der Lektüre von Orwells „1984“ nie gekommen wäre. Nur dass der Große Bruder „Alexa“ heißt ...

      „Psychologe erklärt: Darum erkennen wir in Gegenständen Gesichter

      Die Fassade eines Hauses blickt uns an. Das Hinterteil eines Motorrads schaut mit großen Augen herüber. Klingt gaga - ist aber ein weit verbreitetes Alltagsphänomen. Ein Psychologe erklärt, was es damit auf sich hat.

      Hier glotzt ein Betonpoller, dort kneift ein Hausdach die Augen zusammen und an der nächsten Ecke pfeift ein Baumstamm. Fast jeder dürfte das kennen: Plötzlich sieht man irgendwo ein Gesicht, wo eigentlich keines ist. Das Phänomen ist ein beliebter fotografischer Gag: Auf Twitter folgen mehr als 600.000 Menschen der Seite "Faces in Things" ("Gesichter in Dingen"). Dort werden Bilder von grimmig dreinschauenden Putzmobs oder langnasigen Kleiderhaken veröffentlicht.

      Aber auch Forscher beschäftigen sich mit Pareidolie, wie der Effekt in der Fachsprache heißt. "Pareidolie ist phänomenologisch und experimentell ausgiebig untersucht worden", sagt Rainer Mausfeld von der Universität Kiel. Kanadische und chinesische Forscher gewannen beispielsweise 2014 den Ig-Nobelpreis, der für kuriose und gleichzeitig seriöse Forschung vergeben wird. Sie hatten untersucht, was bei Pareidolie im Gehirn passiert.

      Schon Babys im Mutterleib nehmen Gesichter wahr

      Der emeritierte Wahrnehmungspsychologe Mausfeld erklärt, was hinter dem Effekt steckt: Für den Menschen und seine sozialen Interaktionen sei es extrem wichtig, Gesichter auch als solche zu erkennen. "Für sozial organisierte Lebewesen ist es das wichtigste Konzept zum Andocken an 'Meinesgleichen'." Schon Säuglinge seien in der Lage, Gesichter wahrzunehmen.

      Vor einigen Monaten hatten britische Forscher sogar berichtet, dass Babys bereits im Mutterleib eine Vorliebe für Gesichter haben. Sie hatten Schwangeren im letzten Drittel der Schwangerschaft mit Licht Muster auf die Bauchdecke gestrahlt, die stark vereinfacht und schematisiert an ein Gesicht erinnerten. Die ungeborenen Babys verfolgten die "Gesichter" durch Drehung ihres Köpfchens, wenn die Wissenschaftler das Lichtbild über die Bauchdecke bewegten. Projizierten die Forscher das Lichtbild verkehrt herum auf die Bauchdecke, taten die Babys das nicht.

      Da Gesichter für das Zusammenleben so wichtig sind, entscheidet das Gehirn recht großzügig, ob ein bestimmter Anblick als Gesicht zu werten ist. Der Psychologe Mausfeld drückt es so aus: "Die Aktivierungsbedingungen für das uns biologisch vorgegebene Konzept 'Gesicht' sind sehr breit angelegt und umfassen geometrische Konstellationen, die nur sehr grob mit einem wirklichen Gesicht Ähnlichkeit haben."

      Rätsel um "Gesicht auf dem Mars"

      Deshalb können Menschen beispielsweise in einer Hausfassade ein Gesicht erkennen, ein Auto lächeln oder den Betonpoller grimmig gucken sehen. Manchmal hat Pareidolie extreme Folgen. So wurde im Jahr 2004 eine angebissene, 10 Jahre alte Käsebrotscheibe für 28.000 US-Dollar versteigert, auf der mit etwas Fantasie das Antlitz der Jungfrau Maria zu erkennen war.

      Für noch mehr Aufregung sorgte das "Gesicht auf dem Mars". Die Nasa-Sonde "Viking 1" hatte 1976 Fotos von der Oberfläche des Roten Planeten gemacht. Auf einem der Bilder war deutlich ein Gesicht zu erkennen - inklusive Augen, Nase und Mund.

      Verschwörungstheoretiker sahen das als Beweis für intelligentes Leben auf dem Mars.
      Das Interesse war so groß, dass die Nasa rund 25 Jahre später eine weitere Sonde auf das Gesicht ansetzte. Die wesentlich höher aufgelösten Fotos des "Mars Global Surveyor" zeigten deutlich: Das Gesicht ist eine Felsformation, die aus einem anderen Winkel aufgenommen jeglicher menschlicher Züge entbehrt.“

      https://www.stern.de/gesundheit/psychologie/psychologe-erklaert--darum-erkennen-wir-in-gegenstaenden-gesichter-7784570.html
  • Christoph Beranek 26/11/2018 21:48

    Auge um Auge, Zahn um Zahn.........., diese alttestamentarische Aussage ist im Grunde eine Rechtsauffassung, die mit theologischen Vorstellungen nichts gemein hatte. Man könnte sagen, es ist eine gesetzliche Regelung, die gewalttätige Konflikte eindämmen und kontrollieren wollte.
    Die Augen finde ich eher bedrohlich, richten sie sich doch eher  kontrollierend nach außen, auf der Suche nach sündigen Mitmenschen, die unbedingt ausfindig gemacht werden müssen, nicht zuletzt deswegen, um die eigene Macht zu sichern. Dieses Problem findet sich in Deinem Titel begründet. Ein Selfie ist natürlich immer eine Nabelschau, die sich in einem streng begrenzten Ego-Spektrum abspielt und zu keiner Erkenntnis führen kann. Der alttestamentarische Auftrag, " Dominus terrae" geht ja ungezügelt weiter, solange, bis uns die Erde um die Ohren fliegt.
    Da wirken die Selfies wie eine Art Brandbeschleuniger .............................
    Aber abgesehen davon, finde ich dieses Münster, wie auch andere Kathedralen faszinierend , erhaben und wunderschön, und ich kann an keiner vorbei gehen, ohne  sie zu betrachten (innen und außen). 
    Eine interessante Perspektive hast Du gewählt, einen belebenden Himmel vorgefunden und als belebendes Element einen Baum mit einbezogen. 
    LG Christoph
    • E. W. R. 27/11/2018 13:01

      Lieber Christoph, eine Nabelschau, also ein Selfie, hat die katholische (und wohl auch die evangelische, aber nicht so sehr) Kirche angesichts der auch aus der erweiterten Gegenwart bekannt gewordenen Missbrauchsfälle ja wirklich nötig. Wie immer bei solchen Nabelschauen fragt sich aber, ob eine innerkirchliche Revision wirklich bis an die Wurzeln des Übels gelangt, die bei der katholischen Kirche ja nun in ziemlich bekannten Elementen ihrer Struktur liegen. Diese aber zu reformieren würde möglicherweise die Auflösung des Katholischen bedeuten. Dass das geschieht, glaube ich nun wirklich nicht.

      Der Paulusdom in Münster ist in der Tat sehr schön, wenn man einen Sinn für Kirchenbauten hat.

    • Christoph Beranek 29/11/2018 12:45

      Danke für die Innenansicht.
    • E. W. R. 29/11/2018 15:34

      Knapp unterhalb des unteren Bildrandes musst Du dir 100 Fotografen vorstellen. ;-)
  • peju 26/11/2018 19:39

    Sünde ist nur ein Wort.
    Und immer ist es das, was 'man' dafür hält.
    Nach einem komplizierten uralten Moralkodex kann sehr vieles oder einem anderen auch fast nichts Sünde sein.
    Eine Griechin fälschte aus lauter Not ihr Schulzeugnis vor Jahrzehnten indem sie die notwendige Anzahl Schuljahre für eine Putzstelle im Öffentlichen Dienst(!) um ein Jahr verlängerte, von tatsächlich fünf auf die geforderten sechs Jahre.
    Jetzt wurde sie deswegen verurteilt...zu 10 Jahren Haft(!) und sie muß das in 22 Jahren untadeliger Putzarbeit verdiente Geld zurückzahlen...
    Gesetz ist Gesetz.
    In anderer Umgebung wäre das längst als Lappalie verjährt.
    Ein oberster Richter in Trier (im 16.Jahrhundert) ließ viele 'Hexen' verbrennen und merkte aber doch letztlich, daß diese nur aus lauter Angst vor dem 'Aufs Rad geflochten werden' ihre 'Untaten' gestanden hatten.
    Er ließ fortan das Verurteilen und wurde...folgerichtig nicht lange später auf die gleiche Weise von den kirchlichen Moralisten als vom Teufel Besessener verurteilt und verbrannt.
    Auge um Auge...?
    Wir machen uns einen Gott...oder auch mehrere, jenachdem.
    Wir dichten ihm/ihnen Eigenschaften an und machen Vorschriften die einzuhalten sind um 'gottgefällig' leben zu können...und diese werden mitunter gnadenlos und mit größter Brutalität durchgesetzt. Die Vorschriften wandeln sich, sind Moden unterworfen...wie alles was mit uns Menschen zu tun hat.
    Wir erfinden Hölle und Teufel mitunter schön ausgemalt von den alten Meistern in Öl.
    Wahn, nichts als Wahn...wenn man genau hinsieht.
    Ich halte es da mit Maarten 't Hart, der in einem stark religiösen Umfeld aufgewachsen ist, Bach und seine Kantaten von Herzen liebt aber trotzdem überzeugter Atheist ist.
    Grüße aus der Pause
    Peter
    • Neydhart von Gmunden 31/01/2019 15:05

      ... :), wir werden an anderer Stelle unter einem anderen
      Bild die Diskussion weiterführen, bestimmt .... :)
    • E. W. R. 31/01/2019 17:22

      Das wollen wir hoffen. Aber nicht immer sind die angesprochenen Probleme so grundsätzlich wie in Dan Browns "Origin". ;-)
    • † dannpet 31/01/2019 22:41

      Wir kennen nur das Bild, welches wir uns von der Wirklichkeit machen.
      Im gegenseitigen Austausch vervollständigt sich dieses Bild; und so geht es mit dem Bild über das Bild hinaus.
      Die FC ist m.E. der passende Ort für derartige "Bildbesprechungen". Höchst erfreulich also, wenn ein Austausch derart Fahrt aufnimmt...

      Nicht nur für dich ein Geschenk, Eckhard, ich schaue gerne hier vorbei...
    • E. W. R. 31/01/2019 22:44

      Danke!
  • Neydhart von Gmunden 24/11/2018 10:07

    Ja, diese Art von ..... Selfie ..... durchzieht die Menschheitsgeschichte,
    bis .... heute. Die Welt, als Wille und Vorstellung, schrieb einst Herr
    Schoppenhauer. Und so ist sie denn auch geworden, diese unsere
    Welt. Statt blühender Landschaften, Coffe to go-Kulturlandschaften.
    Statt schöpferisches Denken und Handeln, Konsumrausch bis zum
    Erbrechen. Statt schöpferische Entwicklung und Gestaltung, geistlose
    Vernichtung und Zerstörung. Die "Selfies" der Menschheit, ein erbärm-
    liches Gottessein auf Erden.
    • E. W. R. 25/11/2018 8:59

      Um so wichtiger ist die Organisierung der Gegenkräfte, lieber Neydhart. HG, E.
    • E. W. R. 27/11/2018 12:51

      Lieber Peter, das zuerst zitierte Urteil würde man als juristischer Laie wohl als grob unbillig einstufen. Es fragt sich auch, ob es nicht manchmal besser ist, wenn bestimmte Dinge einfach nicht bemerkt werden, im Sinne des Vorrangs der Humanität vor formaler Gerechtigkeit. In der Literatur werden dafür ja, wenn ich nicht irre, immer wieder Beispiele genannt oder dichterisch formuliert. Schwamm drüber ...

      Der Hexenwahn ist letztlich nur eines der Beispiele für mörderische Konsequenzen falschen Glaubens, mit dem „wir“ Deutschen ja nun die Mitmenschen auch im 20. Jahrhundert bis zum Exzess gepeinigt haben. Dass das auch anderswo vorkam, wie es im deutschen Historikerstreit mit falschem Zungenschlag angeführt wurde, entschuldigt nichts. Und das gilt auch für die frühe Neuzeit. Immer dort, wo ein Glaube dazu führt, anderen Leuten das Leben zu nehmen, ist es kein Glaube, sondern perverse, religiös verbrämte Mordsucht.
  • Marina Luise 23/11/2018 18:04

    Das wirkt auf mich unangenehm! Diese Augen sind nicht selbstsicher  - nicht ruhig - sie verbreiten Angst, Unsicherheit und Schrecken! Das, was die Kirche schon immer tat, um den Gläubigen das Geld aus der Tasche zu ziehen und sie zu beherrschen oder mundtot zu machen!
    Diese Kirche würde ich nur mit negativen Gefühlen betreten - und das auch nicht als Kirchengläubige! Hier würde ich nur suchen, was sonst noch in dieses Raster passt!!

    Den Link durchforste ich, wenn ich in Rente bin! :)
  • † gre. 23/11/2018 17:00

    Deine Aufnahme finde ich interessant - und, dass die Kirche Künstler unterstützt kann nicht schlecht sein.....
    LG gre.

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