172.993 66

Ihr

Es ist der Blick dieser jungen Frauen, der mich nicht loslässt. Sie schauen …
~~~~~~~=-=-=-=-=-=~~~~~~~
Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos - weniger in dessen Bewertung.

Daher folgender Tipp für Dich:
Die folgenden Fragen als Beispiel genommen, könnten Dir als Gedankenstütze dienen:
- Was sehe ich?
- Was löst das Bild in mir aus?
- Wie verstehe ich das Bild?
- Welche Aspekte im Bild sprechen mich besonders an?

Andere Betrachter des Fotos können Deine Gedanken zum Foto als Ausgangspunkt für eine Diskussion und weiteren Austausch sehen. Es profitieren also alle davon.
Wir freuen uns auf Deine ausführliche Anmerkung und Deine Gedanken zum Foto!

Wichtig:
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren.
*Destruktive und/oder verletzende Anmerkungen und Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, werden gelöscht. *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
https://fotoschule.fotocommunity.de/agora/

Comentarios 66

La función para dejar comentarios debajo de esta foto ha sido desactivada

  • neue Bilder 1010 15/08/2021 10:16

    Dass hier die Kanzel noch mit auf dem Bild ist, mit den Schriftband darüber, das macht ja auch noch eine weitere Aussage. Es Betont nämlich die Vielseitigkeit der Kirche, der leicht die Wortlastigkeit nachgesagt wird, die aber eben auch reich ist an Symbolen und Symbolhandlungen, wie hier der Tradition des Anzündens einer Kerze, um ein Gefühl, eine Bitte, einen Gedanken auszudrücken.
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 15/08/2021 9:15

    Die Diskussion hier ist nun beendet. ?Agora wird unter dem folgenden Foto fortgesetzt:
    Bogenspannerin Berlin
    Bogenspannerin Berlin
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 15/08/2021 9:14

    Jens Riesener schreibt: “Ich danke allen herzlich, die sich mit meinem Bild so intensiv auseinandergesetzt haben. Die verschiedenen Sichtweisen waren für mich wieder eine Bereicherung.

    Hier meine eigenen Gedanken zum Bild und einige Erläuterungen.

    Das Bild ist im Juli dieses Jahres im Konstanzer Münster Unser Lieben Frau aufgenommen worden. Es regnete leicht an diesem Tag und so trugen die jungen Frauen ihre leichten Regenjacken.

    Die dreischiffige Basilika in Konstanz geht in seiner Baugeschichte bis auf das Jahr 1098 zurück und hat in den Jahrhunderten viele Erweiterungen und bauliche Veränderungen im Stil der jeweiligen Epoche erfahren. (Wikipedia bietet dazu einen sehr informativen Artikel.)

    Ich habe bei meinem Besuch lange in der schönen Kirche verweilt, die Kapellen, den Kreuzgang und die Krypta besichtigt und die beiden jungen Frauen immer wieder getroffen. Sie unterhielten sich leise auf polnisch, was ich weder verstehen noch sprechen kann.

    Im nördlichen Seitenschiff des Münsters befindet sich eine Darstellung der Maria mit Christuskind und ich vermute, sie war das eigentliche Ziel der beiden Frauen. Ich vermute auch, dass sie miteinander verwandt sind - vielleicht sind sie Cousinen.

    Ihre Andacht, ihre besondere Haltung der Votivkerzen - vielleicht erwachsen aus der in Polen oft zu findenden Marienverehrung, wollte ich nicht stören und habe ein Bild mit lautlosem Auslöser gemacht, das sicher viele Makel aufweist:
    der Schärfepunkt, der Bildschnitt, die ausgebrannten Lampen, die Menschen am Rande, da ist viel Raum nach oben … vielen Dank für die Hinweise zur Verbesserung.

    Die Schwierigkeit bei der Aufnahme lag an meiner eigenen Position zum Dargestellten. Die Bänke im Konstanzer Münster und so auch die, in der ich saß, sind nach Osten ausgerichtet, die Frauen standen hinter mir und eine Aufnahme mit entsprechender Kontrolle war mir kaum möglich, wenn ich ihre Einkehr nicht hätte stören wollen - und das liegt mir aus persönlichen Gründen absolut fern.
    Es gab keine Ansage an die Frauen, es ist nichts gestellt und es gab auch keinen weiteren Fotografen, nur mich.

    Die Spiegelungen der Kerzenlichter sind auf die Bänke und ihre Armstützen für Knieende zurückzuführen (Bilder zur Madonna und zum Ort in der Kirche finden sich auch in der Community.)

    Zum Titel - für mich immer wieder eine Herausforderung.
    Das lateinische Spruchband auf dem Kanzeldeckel lautet:
    IN OMNEN TERRAM EXIVIT SONUS EORUM - Ihr Schall geht aus in alle Lande (Psalm 19, 5).
    Das „Ihr …“ war mein Gedanke, dieses Bild im je eigenen Sinn ergänzen zu können und so findet sich auf dem Original, das ich auf meiner Seite gern veröffentlichen werde, auch keine Abbildung der Maria und dem Kind, sondern der Blick in den Kirchenraum und auf die jungen Frauen. - Ach ja, das sich dort zwei Menschen küssen würden, fand ich richtig nett. Es ist die Mutter des Jungen, die nur schemenhaft zu erkennen ist.

    Herzlichen Dank für den Link zum Bild von Robert Lebeck, das Jackie Kennedy und ihre Schwester voller Trauer und Schmerz zeigt. Einfach, dass meine Aufnahme die Erinnerung an solch ein starkes Bild hervorgebracht hat, ist für mich ein Gewinn dieser Diskussion.

    Ich bedanke mich bei allen, die sich die Zeit für das Bild und meine abschließenden Gedanken genommen haben.
    Bis bald mal wieder.

    Euer Jens Riesener”
  • Clara Hase 13/08/2021 22:16

    es fällt einem ja immer wieder etwas anderes auf.
    die vordere Dame hält die Kerze höher - so das es von der Seite ausschaut, als brenne sie der Nachbarin die Nase ab - so gesehen wäre eine Hand gleich hoch besser gewesen - die Lichtstimmung verdirbt es nicht.
  • elstp 13/08/2021 17:05

    Die jungen Frauen haben jede gerade eine Kerze angezündet, und auf diese gerade entflammten Kerzen richtet sich die Aufmerksamkeit des Betrachters, nicht auf die Frauen. Opferkerze werden Kerzen genannt die als sichtbares Zeichen des Gebets, oft in einem besonderen Anliegen, außerhalb der Liturgie in einer Kirche aufgestellt werden (Wikipedia). 
    Es ist, als stehen die beiden jungen Frauen im Dialog mit dem Kirchenraum, in dem die Kerzentafel zur Spende eingeladen hat. 
    Gruß LILO
  • Thomas Braunstorfinger 13/08/2021 14:55

    Das Bild wirkt künstlich auf mich. Diese Opferkerzen zündet man an und stellt sie auf den Kerzenständer. Danach ein Gebet oder zumindest ein kuzer Moment des Innehaltens. Der Blocj entsprechend difus oder nach unten gerichtet.
    Die beiden blicken aber nach rechts und halten Ihre Kerzen vor sich. Eine kleine Inszenierung für die dritte Person, die rechts außerhalb des Bildes den Moment fotografisch festhalten möchte vermutlich. 
    Der Autor/die Autorin des Fotos hält diesen Moment fest. Ich halte den Moment nicht für besonders intim, wegen der oben beschriebenen Inszenierung aber auch wegen der Masken.
    Technisch ist das Bild in Ordnung, die Reflexe am Tisch und die Lichtstimmung gefallen mir.
    • kmh 14/08/2021 9:03

      "abgebildeten stellung der iritiden"
      Ich glaube nicht, daß die beiden eine Regenbogenhautentzündung haben. Sonst könnten sie nicht so schön von links nach rechts geradeaus bzw. nach rechts oben gucken, was immer es da zu sehen gibt.
      vG
    • N. Nescio 14/08/2021 11:43

      Wie konkret faktenbasiert verknüpft mit realitätswahrscheinlichkeiten mal persönlichen Erfahrungen der bildkritiker  muss eine bildbetrachtung sein? Ich tippe, die beiden maskenwesen starren auf Aliens und Empfinden sich wundersam entrückt vom Hungergefühl. Danach speisten sie sicher im romantischen kerzenlichtlokal erdäpfelknödel.
    • Gardin 14/08/2021 12:55

      Man kann hier wirklich sehr viel an Erfahrung mitnehmen.  Vor allem, wenn man hinsichtlich sachlicher Fotobeurteilung etwas lernen möchte.
      U. a.  die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Kommentatoren und die Toleranz, was die Meinung der anderen betrifft. LG
    • kmh 14/08/2021 13:27

      Ja, ich bin auch erfreut, wie tolerant es in dieser Woche zugeht.
  • Wolf Schroedax 11/08/2021 9:34

    "Ihr"   -   das kann doch nur der/die Heilige sagen, welche die beiden Frauen anschauen und welche sie mit der  "PrositGeste" grüßen.... Es scheinen erwartungsvolle  Blicke  zu sein....  (Vielleicht ist eine der Frauen schwanger...die vordere) lgw
    • Gardin 11/08/2021 18:29

      Das kann natürlich auch sein. Und der Fotograf/in hat vorher schon Fotos in der Kirche gemacht, also die Kamera griffbereit gehabt und genau in diesem Augenblick abgedrückt.
      So oder so, ich gehe davon aus, dass sich Fotograf/in und die beiden Frauen kennen, denn das traut sich niemand, Fremde in einem solchen privaten Moment, in einer Kirche, zu fotografieren? LG
    • Clara Hase 11/08/2021 19:31

      kicher - prosit dachte ich auch schon -
      aber die hintere dame wirkt nicht so lustig - eher leicht angeschlagen
    • Mittelosteuropa-Entdecker 14/08/2021 10:27

      Fühle mich überfordert von der Ideenverknüpfung "schwanger" und "prosit" ... aber das führt sowieso zu weit von einer Bildkritik weg.
  • Michael Menz 10/08/2021 1:00

    Auch ohne den Bildtitel lesen zu müssen, wandert mein Blick zuerst auf die beiden jungen Frauen links im Vordergrund.
    Hier sind es tatsächlich auch die Gesichter, die mit dem günstigsten (Kerzen-) Licht und dem prägnantestem Schärfeeindruck meine Aufmerksamkeit erregen.

    Der Titel „Ihr“, ließe sich nach meiner Einschätzung folgerichtig mit „Blick“ vervollständigen.

    Auch der Satz der des Autors/der Autorin: „Es ist der Blick dieser jungen Frauen, der mich nicht loslässt. Sie schauen …“, könnte für diese Annahme sprechen.
    Spekuliert man nun doch, wohin sie schauen, möchte ich ausschließen, dass ihnen ein weiterer Fotograf gegenübersteht, oder sie für den Bildersteller posieren.

    Den oben angefangenen Satz mit „auf ihren Vater, der ein Foto für das Familienalbum macht“, zu beenden, passt nicht zur Emotionalität, die im Begleittext mitschwingt.
    Ebenso spricht die Formulierung, „der Blick dieser jungen Frauen“ gegen eine Bekanntschaft von Hauptmotiv und Bildautor.

    Der Satz könnte meiner Ansicht also tatsächlich eher so wie „Sie schauen auf ein Heiligenbild und ich war von ihrer Ergriffenheit fasziniert..“, lauten.

    Nähe und synchrone Körperhaltung, sprechen für mich dafür, dass die beiden jungen Frauen wahrscheinlich eine familiäre Bindung haben. Vielleicht gedenken Sie einer nahestehenden, verstorbenen Person und halten stellvertretend Fürbitte, oder aber halten diesen religiösen Brauch anlassbezogen, Pfingsten wurde aufgrund der Kleidung ja bereits angesprochen.

    Auf mich wirkt die Haltung der beiden etwas angestrengt, so das ich eher zum allgemeinen Ritus und einer gewissen Unsicherheit mit eben diesem tendiere. Spekulativ allemal.

    Mir gefällt das Licht auf den Gesichtern, die Empathie für den „fesselnden“ Blick kann ich jedoch nicht recht aufnehmen, vielleicht fehlt hier die erhabene Original-Atmosphäre, die sich aus Ort und Beobachtungssituation ergeben.
    Technisch gesehen, möchte ich mich einigen Schnitt-Änderungswünschen anschließen.
    Ein klassischer 2:3 Schnitt, unterhalb der Kanzel, rechts neben dem rot gekleideten Jungen, unterhalb der „Bankblende“ wäre meine Alternative, um die Szene zu verdichten.

    Ein S/W möchte ich hier ausschließen, auch wenn es das „Problem“ mit dem prägnanten „Rot“ der Jacke mildern könnte. Das milde Kerzenlicht verlangt nach meinem Geschmack jedenfalls Farbe.

    Vielleicht mag der Bildautor/die Autorin am Ende das „ganze Bild“ zeigen. Betrachte ich den – wahrscheinlich vom Agora Team gekürzten „Bildeingangssatz“ – und den hier gezeigten Bildschnitt, fehlt mir bei beiden Objekten die passende Hälfte.
  • Gardin 09/08/2021 22:48

    Mein erster Gedanke, ein Foto in einer Kirche gemacht, wie schön.
    Die Stimmung, wie sie nur in einer Kirche sein kann.
    Die hellen Säulen, die angestrahlte Kanzel, die beiden Frauen mit den Kerzen in der erhobenen Hand, die brennendern Kerzen in den Kerzenständern springen als erstes ins Auge, der Rest liegt mehr oder minder im Dunkeln. Irgendwie ein feierlicher Moment.
    Aber etwas stört mich. Dieses gleichzeitige, etwas verkrampfte Hochhalten der Kerzen bei den Frauen. Das erweckt für mich den Eindruck, als würden sie auf Aufforderung des Fotografen handeln. Um vielleicht die Gesichter auszuleuchten. Was ja auch gelingt. Nur es passt für mich nicht zu der Handlung in einer Kirche zum Gedenken eine Kerze anzuzünden. Aber vielleicht ist es anderswo üblich die Kerzen zum Gedenken hochzuhalten.
    LG Gardin
  • Wolfgang Wilhelm Itter 09/08/2021 20:15

    Hallo
    Ihr    ?
    besser: für euch ein Licht ...

    Wenn wir in einer Kirche sind, stecken wir auch immer Kerzen an.
    Das ist eine Tradition, die wir in der Familie über Generationen weiterführen und es sind keine Kerzen für die Verstorbenen, sondern für die Lebenden.

    Natürlich mache ich dann auch ein paar Schnappschüsse zur Erinnerung.
    Dabei achte ich nicht grossartig auf die Bildgestaltung usw.
    Wollte ich hier eins dieser Motive zur Diskussion stellen, müsste ich mir bei der Auswahl viel Mühe geben.

    Dieses Foto ist mir zu unruhig.
    Rechts die Personen passen nicht ins Bild und oberhalb der Kanzel hätte ich alles abgeschnitten.
    Wenn von der anderen Seite aus fotografiert worden wäre, wäre der Hintergrund dann ruhiger?
    Es geht hier offensichtlich um den Blick der beiden Damen, aber wo geht er hin ?
    Das hätte meiner Meinung nach auch noch ins Bild gemusst, also waagerecht fotografieren.

    Ich vermute auch diese Foto ist ein Erinnerungs- Schnappschuss, evtl. noch mit etwas Regie:
    (leise, man will ja kein Aufsehen erregen)
    „haltet die Kerzen noch einmal hoch, bevor ihr sie in den Ständer stellt und schaut nach vorne…“
    Liege ich da sehr falsch?
    Bis dann
    wo
  • fotobücher 09/08/2021 18:45

    Ich sehe zwei Frauen, die Kerzen in den Händen halten. Sie befinden sich in einem Raum, der mit Säulen ausgestattet ist und ich als Kirche identifiziere.
    Im Hintergrund ist eine Kanzel zu sehen, ein Mann, der in Richtung des Fotografen schaut und weitere Personen, die mit dem Rücken zum Fotografen stehen. Die Lichtstimmung ist warm, gelblich und einladend.
    Die Säulen dominieren das Bild und geben ihm eine vertikale Struktur. Mir gefällt dabei, dass der Mann, der in Richtung des Fotografen schaut in harmonischer Weise zur hinter ihm befindlichen Säule steht.
    Vor den Frauen befindet sich ein Tisch/flächiger Kerzenhalter mit weiteren Kerzen, die am unteren Bildrand eine Reflektion haben. Ich verstehe die Reflektion nicht wirklich, es scheint hier in der Ebene eine Fläche zu geben, die ich nicht wirklich erkenne.

    Das Bild selbst macht auf mich einen sehr friedlichen, einladenden Eindruck. Dass alle für mich sichtbaren Personen Masken tragen zeigt, dass das Bild in der “Gegenwart” fotografiert wurde, so sehen wir Menschen eben heute aus.
    Das Bild erzeugt für mich ausserdem ein Echo eines anderen Bildes, das der Fotograf möglicherweise nicht oder nur unterbewusst kannte, das aber sehr berühmt ist: Das Foto von Robert Lebeck: Die Bildunterschrift sagt aus: “Jackie Kennedy mit ihrer Schwester Lee Radziwill am Sarg von Robert Kennedy , New York 1968”. Auch hier: zwei Frauen die von links nach rechts schauen, man das Ziel ihres Blicks nicht erkennt und im Hintergrund ein Mann. https://lebeck.de/portrait/jackie-kennedy/  Lebecks Ausschnitt ist viel enger als das Bild, das hier gezeigt wird.

    Dieses Foto hier mag auf den ersten Blick nicht spektakulär aussehen, doch mit dem berühmten Bild als zweitem Kontext ergibt sich für mich eine weitere Dimension, die das Bild für mich bedeutender erscheinen lässt. Vermutlich bedeutender, als der Fotograf es selbst gesehen hat. Ein Echo aus einer vergangenen Zeit.
    • Gerhard Körsgen 12/08/2021 18:02

      Interessante Gedanken, wobei ich das Foto von Lebeck doch in mehrerlei Hinsicht besser finde. Es kommt viel mehr "auf den Punkt" als die hier in der agora vorliegende Aufnahme. Die emotionale Intensität liegt wesentlich höher, was nicht nur, aber auch an den Gesichtsmasken der "modernen" Aufnahme liegt. Ich vermute dass es sich um einen für den/die Fotografen/in besonderen Moment handelt, dessen Besonderheit sich dem unbeteiligten Betrachter rein visuell aber leider nicht erschließt. Immerhin lässt es aber "Flashbacks" in die Vergangenheit zu, was an sich auch schon reizvoll ist. Dadurch ergibt sich vielleicht nicht ein gefühlsmäßiger "Kick" aber ein gewisser intellektueller Reiz: Wer mehr weiß (hier: mehr "gute alte Bilder" kennt) sieht mehr und schöpft aus tieferen Quellen als derjenige der einfach "nur" ein neues, unbekanntes Foto sieht. Lebeck s Aufnahme war mir auch geläufig, ich hätte sie aber nicht mit dem agora-Beitragsbild in Verbindung gebracht. An assoziativ stimmigen Vergleichsbildern lerne ich besonders gerne ! Danke für den Beitrag.
  • kmh 09/08/2021 17:48

    Die beiden Damen haben offensichtlich gerade Votivkerzen entzündet und sprechen jetzt den Blick auf das Heiligenbild gerichtet, welches sich hinter den Kerzen befindet ein Fürbittengebet. Dies ist ein sehr intimer Moment. Leider konnte die Fotografin/der Fotograf diese Intimität nicht fotografisch umsetzen und im Bild einfangen. Die Frauen wirken verloren in ihrem weiten Umfeld mit den anderen Personen. Der Kirchenstuhl im Vordergrund, die hellen Säulen und das Kanzeldach vermitteln eine Grossräumigkeit, welche die mögliche Bildaussage aufhebt. Somit bleiben 2 Frauen mit Kerzen in einer Kirche, also nichts Besonderes.
  • jundi 09/08/2021 17:39

    Das Foto ist für mich ein Zeitzeugnis, weil der gedankliche Focus auf den Masken (auch Gesslerlappen) liegt. Wahrscheinlich werden
     unsere Nachfahren darüber verständnislos nur die Köpfe schütteln, weil sie - hoffentlich - bestimmte Kennisse haben.
  • Clara Hase 09/08/2021 15:44

    unter dem Aspekt Zeitzeugnis sah ich es ja auch -
    und was ist mit der Andacht_Gebet-Innehalten? Der Lichtstimmung?
    Den Blicken?
    Geht an alle!
    • N. Nescio 09/08/2021 16:48

      Ihre Art, die Kerzen zu halten, interpretiere ich als Anspannung, Demonstration oder gespannte Erwartung. Ich meine, sie sind nicht andächtig, sondern beobachten interessiert oder nehmen Teil.
      Entweder sie schauen zum Seiteneingang, Eingang in die Sakristei oder zu einem Seitenaltar oder Seitenkapelle. Dort tut sich was oder wird sich gleich was tun.
      Wie hältst du Kerzen, wenn du länger stehst und was anschaust? Gut, sicher so, dass dich das Wachs nicht antropft. Wenn du andächtig bist, wie schaust du dann?
      Beten die laut oder singen?
  • Matthias von Schramm 09/08/2021 12:49

    Zur legitimen Art und Weise Fotos, bzw. digitale Dateien in der Postproduktion nicht selten quadratisch zu beschneiden, bemerke ich tolldreist, dass die Quadratur des Kreises immer noch zu den episch schweren Aufgaben der Menschheitsgeschichte gehört. Ich habe das auch viel gemacht und mir wieder abgewöhnt, weil das NICHT beschneiden zumindest meiner früheren analogen Herangehensweise mehr entspricht. Aber es ist legitim und völlig in Ordnung zu beschneiden, es ändert nur etwas beim Erarbeiten von Endergebnissen und Zwischenmeldungen.

    Beim Foto fallen mir zuerst die Masken ins Auge - selbstverständlich dies, denn als Reportage-denkender Bilderzeuger sehe ich ein aktuelles Zeitzeugnis. Das ist wichtig für spätere Zeiten und zur historischen Einordnung bestimmter Fotografie. Ich mag Spiegelungen der Kerzen, Licht und farbliche Wärme, den Einsatz der Frauen in das Gesamte. Es wird ein Kontext deutlich. Man erkennt den Ort der Stille, dies was wir als Gotteshaus erkennen - ein Ort der immer kritischer betrachtet wird in dieser Gesellschaft und sich eben auch mit den aktuellen Themen einer Pandemie auseinandersetzen muss. Das ist schlicht und ergreifend für mich der Inhalt des Bildes in Kurzfassung.

    Wohin die beiden Frauen schauen und der Titel "Ihr" interessieren mich hier allenfalls am Rande, weil ich es erstens nicht weiss und zweitens keine besondere Erklärung brauche. Die Blicke intensiveren sich durch Kerzenschein und werden verstärkt durch das innehalten der Protagonistinnen. Dass wir ihnen nicht näher kommen, hilft dem Ganzen etwas Andächtiges zu geben. Ihr Innehalten wird von der Umgebung und anderen Personen nicht gestört. Insofern würde ich hier nichts mehr beschneiden, allerdings würde mich interessieren, wie das Bild ohne aktuellen Beschnitt ausschaut, um den Grund dieser Nachbearbeitung zu erfahren, zumal ich den kleinen Verdacht habe, dass die Bearbeitung und der Schnitt der letztendlichen Bildqualität nicht förderlich waren, da es recht dunkel in der Kirche gewesen sein wird und der Sensor kein sonderlich störendes Farbrauschen anzeigt.