Im Lichthof
Berlin, Jüdisches Museum, Lichthof von Daniel Libeskind, Oktober 2007. Nikon D 100 mit Sigma 24-135 mm f/2,8-4,5 bei 24 mm. JPEG (8 Bit) Fein. ISO 400. 1/125 sec f/5,6 (Belichtungskorrektur +1,7 LW). Bearbeitung: Ulead PhotoImpact 11 (Drehung +0,6 Grad. Tonwertkorrektur: Schwarzpunkt auf 30, Weißpunkt auf 210. Schärfung Level 1. Kontrast +12. Rahmen).
„Der neue Glashof des Jüdischen Museums Berlin entstand nach dem Entwurf »Sukkah« (hebräisch für Laubhütte) des Architekten Daniel Libeskind. Das Glasdach überspannt den U-förmigen, 670 Quadratmeter großen Innenhof des barocken Altbaus, dem ehemaligen Kollegienhaus, und wird von vier freistehenden Stützenbündeln aus Stahl getragen. Die Stützenkonstruktion ist von der Struktur eines Baumes inspiriert, wobei diese sich im Dach als Liniennetz aus Stahl fortsetzt. Mit diesem Entwurf bezieht sich Daniel Libeskind auf das jüdische Laubhüttenfest »Sukkot«, einem frühen Erntedankfest, das seit der Zeit des Exils in Erinnerung daran gefeiert wird, dass die Israeliten während der Wüstenwanderung in Hütten gelebt haben. Die Fassade zum Garten - bestehend aus einer Glasfront - die im unteren Bereich breit geöffnet werden kann, gibt den Blick frei auf den weitläufigen Museumsgarten.
Der Glashof ist ein komplexes Bauprojekt - in der Konstruktion und im Material jenseits vieler Konventionen. Die expressive und asymmetrische Geometrie von Libeskinds Entwurf war eine Herausforderung für alle beteiligten Baufirmen und Planer. Das Material Stahl findet hier eine ungewöhnliche Verwendung: Während Stahl normalerweise Bauwerke in rechtwinkligen oder bogenförmigen Konstruktionen trägt, formt er beim Glashof verwinkelte Äste und Baumkronen. Dadurch zeigt der Bau eine der unkonventionellsten Verwendungen des Materials Stahl in der zeitgenössischen Architektur. Auch die Glasfassade ist ungewöhnlich strukturiert: Neun Scheibentypen, die gespiegelt zueinander eingebaut sind, erzeugen ein lebhaftes Relief an der Glasfront, welche den Libeskind-Bau und die Bäume des Museumsgartens widerspiegelt. Das Ergebnis ist ein lichtdurchfluteter Raum voller Reflektionen, der leicht und transparent erscheint und den Eindruck eines freistehenden Hofgebäudes unterstützt.
Mit dem Glashof erhält das Museum einen großen, ganzjährig nutzbaren Veranstaltungsraum für rund 500 Personen, der sich für Bildungsprogramme, Konzerte, Theater und Empfänge eignet. Der neue Saal liegt nur wenige Schritte entfernt vom Haupeingang mit seiner vorhandenen Infrastruktur wie Garderoben, Kassen und dem Museumsrestaurant. Das Jüdische Museum Berlin hat seit der Eröffnung 2001 einen ungebrochen hohen Besucherandrang zu verzeichnen - bisher sind über vier Millionen Besucher gekommen. Für die vielfältigen pädagogischen und kulturellen Programme des Museums bietet die Hofüberdachung daher eine notwendige, angemessene und architektonisch reizvolle Lösung.“
http://www.juedisches-museum-berlin.de/site/DE/05-Rund-ums-Haus/01-Aktuelles/aktuelles.php
† werner weis 05/09/2011 15:22
hier greift eines ins andere
Natur in die Technik
und religiöser Text
ins reale Geschehen
und fotografisches Bild
strahlt aus in Vision
Stefan Adam 14/12/2008 19:06
Mein aktueller Eindruck von den Jugendlichen im Museum: ich habe das ungute Gefühl, daß einige noch nicht reif genug für das Jüdische Museum sind. Es wurde gegackert, gekichert und sich über Dinge lustig gemacht... Lehrer möchte ich da nicht sein. Aber wie gesagt: dies ist ein Momenteindruck, es gab da auch die durchaus interessierten Jugendlichen, die mit viel Interesse durch die Etagen gegangen sind.Ansonsten ist dieses Werk von Liebeskind eine Reise wert und ich vermute, daß ich nicht das letzte Mal dort war.
Gruß, Stefan
Kerstin Stolzenburg 22/01/2008 8:07
Ja, ich hätte auf den Roman zurückgreifen sollen, den ich im Reisegepäck hatte ;-) Auf die virtuell ausgeführten hat man ja leider nicht überall Zugriff."Focus" und "Brigitte" werden von mir natürlich nicht gekauft ... Die lagen, wie üblich, beim Einstieg in der Maschine aus und ich habe mich verleiten lassen. -
Übrigens glich das Jüdische Museum am Sonntag eher einem Hochsicherheitstrakt als einem Museum. Es hatte wohl für jüdische Einrichtungen eine Terrorwarnung gegeben. Die Personenüberprüfung und die Anwesenheit von Sicherheitskräften und Polizei waren sehr intensiv.
Weitwinkelaufnahmen wären in der Tat noch einmal eine interessante Alternative im Hinblick auf die Architektur.
Kerstin
Kerstin Stolzenburg 21/01/2008 16:47
Lieber Eckhard, der Begriff "schwer zu bespielen" scheint ein wenig in Mode zu sein. Letztmals las ich ihn in einem Artikel zur Fertigstellung des Bode-Museums in Berlin nach dessen Umbau, der im Museum auslag, als ich es vor gut einem Jahr besuchte.Gebäude mit hohem architektonischen Anspruch könnten selbstredend für sich stehen. Sie sind für sich genommen bereits Kunstwerke. Es ist sicherlich immer schwierig, in ihnen Dinge zu platzieren, die nicht in direkten Zusammenhang mit der Architektur oder wenigstens dem Stil zu bringen sind. Der Gesamteindruck des Betrachters und der Blick ändern sich bekanntlich, wenn "etwas im Weg" steht. Das ist aber eigentlich ein alter Hut und bereits beim kleinen Einfamilienhaus so. Die Herausforderung besteht wohl eben gerade darin, so viel Perspektive wie möglich bezüglich der Räume zu lassen und gleichzeitig eine gehaltvolle Ausstellung zu ermöglichen. -
Was hat Dich denn vom "Spiegel" abkommen lassen? Da fällt mir ein, ich habe gestern auf dem Rückflug den "Focus" der "Brigitte" vorgezogen und lag wahrscheinlich mit meiner Entscheidung entweder falsch oder hätte mich besser auf ein mitgeführtes Buch konzentrieren sollen ;-) 50 % Werbung und der Rest belanglose Artikelchen mit wenig Inhalt ...
Für mich zwischenzeitlich die Literatur für die gemeine Arztpraxis.
Kerstin
Kerstin Stolzenburg 20/01/2008 23:59
Ich war nun inzwischen auch in diesem Neubau des Jüdischen Museums und muss sagen, dass ich persönlich vom Zusammenspiel von Architektur und Grundaussagen sehr beeindruckt bin. Das Gebäude ist bis in einzelne Details durchdacht und würde allein bereits durch seine Gestaltung (selbst ohne die ausgestellten Exponate) Aussagen treffen können. Es spricht, es korrespondiert in sich und mit dem, der hinsieht und hat deshalb für mich einen hohen künstlerischen Wert.Die Ausstellung selbst ist thematisch umfassend und logisch aufgebaut, sehr anschaulich und sehenswert. Einige der angerissenen Themen kennt man bereits recht gut aus anderen Quellen oder aus eigenen Besuchen von Konzentrations- oder Arbeitslagern, wie Buchenwald, beispielsweise. Andere Themen müsste man vertiefend nachlesen.
Hier eine andere Sicht des Lichthofes, ohne Menschen, ohne das Grün von Bäumen und Wiese - ein anderer Eindruck (vielleicht etwas kälter und abstrakter durch das vermeintlich fehlende Leben).
Kerstin
Helene Kramarcsik 20/11/2007 7:10
Hallo Eckhard,oh ja, das werden wir auch noch tun, aber erst wenn wir in Pension sind und das dauert noch ein paar Jahre. Günter hat immer so viel Arbeit, daß er sich nur selten einen längeren Urlaub gönnen will und nur wenn er Fotoreisen organsiert, dann muß er sich dafür als Organisator auch die Zeit dafür nehmen. Daher vermute ich, daß ich wohl vorher mit einem Klubausflug nach Berlin reisen werde, bevor wir privat dort hin gelangen werden.
LG Helene
Helene Kramarcsik 17/11/2007 20:35
Danke für Dein Feedback hier und bei allen anderen kommentierten Bildern.Ja, am besten wäre es wohl, wenn man sich es selbst in Natura ansehen würde. Vor etwa 2 Jahren hätte es mal im Klub eine Möglichkeit einer 1-wöchigen Berlinreise gegeben, aber leider waren zu wenig Anmeldungen erfolgt und so wurde nichts daraus. Evtl. kommt später nochmals eine Gelegenheit.
LG Helene