Im Reich der Klappersteine ;-)))
Als Klappersteine werden kugelförmige Feuersteingerölle bezeichnet, in deren Inneren sich ein Hohlraum mit frei beweglichen Resten des fossilen Kieselschwamms Plinthosella squamosa befindet. Die meisten Kugeln haben einen Durchmesser von etwa vier bis sieben Zentimetern, wobei einzelne Exemplare auch deutlich größer sein können.
Das Diatomit des Kieselschwammskeletts bildete in der Oberkreide (Schreibkreide) die Grundlage zur Entstehung der Feuersteinkugeln, die in anstehender Schreibkreide, beispielsweise auf den Ostseeinseln Rügen und Møn, und im quartären Geschiebe zu finden sind. Zwischen die zahlreichen wurzelartigen Auswüchse, die der Schwamm zu Lebzeiten besaß, setzte sich nach dessen Tod feinster Kalkschlamm (Kreide), um den sich mit der Zeit kugelförmig Feuerstein anlagerte.Diese Flintschale besitzt zumeist mit bloßem Auge gut erkennbare Öffnungen, die von den Auswüchsen des Kieselschwamms, zum Beispiel seinem kurzen Stiel, herrühren. Diese Öffnungen boten später dem Meerwasser einen idealen Angriffspunkt. Mit der Zeit drang das Wasser in den Innenraum der Flintkugel ein und spülte zunächst die sich dort befindlichen Kreidereste aus. Mit der Zeit lösten sich auch die mit dem Innenrand der Feuersteinkugel verbundenen Skelettteile des Kieselschwamms auf. Es verbleibt ein ebenfalls kugelförmiger, jetzt lose in der Feuersteinkugel liegender fossiler Schwammrest, der sich im Innenraum frei bewegen kann. Wird ein solcher Stein aufgenommen und geschüttelt, ist das Klappern des sich hin und her bewegenden Schwammrestes zu hören – daher der Name Klapperstein. Die meisten Kugeln klappern allerdings nicht, weil sich entweder der Schwammrest noch nicht von der Feuersteinumhüllung gelöst oder sich aber unter dem Einfluss des eindringenden Meerwasser bereits vollständig aufgelöst hat.
Klappersteine im eigentlichen Sinne, also Feuersteinkugeln, in denen sich die fossilen Reste des Kieselschwamms frei bewegen, können aufgrund der geschilderten Entstehungsbedingungen in der Schreibkreide selbst nicht gefunden werden. Sie treten aber überall im Geschiebe Norddeutschlands und Dänemarks in Aufschlüssen (zum Beispiel Kiesgruben) und an Stränden auf, sind allerdings sehr selten. Sie sind 70 Millionen Jahre alt.
ralf mann 01/06/2017 8:17
Hallo Dietmar, Du und eine interessante Hintergrundlandschaft.Deine Erklärung zu den Klappersteinen finde ich Spitze und sicher nicht allzu bekannt.
Gruß Ralf
Vitória Castelo Santos 30/05/2017 18:52
Sehr gut fotografiert!!!!LG Vitoria