Im Städel: Concetto spaziale – Attese
Lucio Fontana 1899 – 1968
Concetto spaziale – Attese, 1962 – 1963
Biografie
Lucio Fontana wird 1899 im argentinischen Rosario di Santa Fé geboren. 1905 zieht er nach Mailand, wo er von seinem Vater in dessen Bildhauerwerkstatt ausgebildet wird. 1914 beginnt Fontana die Baugewerksschule am Technischen Institut Carlo Cattaneo in Mailand zu besuchen. Im nächsten Jahr geht er nach Argentinien und eröffnet dort 1924 ein eigenes Bildhaueratelier. 1928 kehrt er nach Italien zurück und studiert an der Kunstakademie Brera in Mailand. 1930 folgt die Teilnahme an der 17. Biennale von Venedig. 1934 tritt er der Künstlergruppe Abstraction-Création bei. 1937 begegnet er in Paris Joan Miró, Constantin Brâncu?i und Tristan Tzara. Von 1939 bis 1947 hält sich Fontana wieder in Argentinien auf. 1945 erhält er eine Professur für Bildhauerei an der Escuela de Bellas Artes in Buenos Aires. 1947 erscheint das "Primo manifesto dello spazialismo". Bald darauf entstehen die ersten Arbeiten unter dem Titel der "Concetti spaziali" (ital. Raumkonzepte). Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Raum wird Fontana sein Leben lang beschäftigen. Es folgen zahlreiche Ausstellungen, unter anderem nimmt er 1959 an der documenta 2 in Kassel teil. 1968 stirbt Fontana in Comabbio bei Varese.
https://sammlung.staedelmuseum.de/de/person/fontana-lucio
Über das Werk
Eine zerstörte Illusion: Vier Schnitte durchziehen die blaue Leinwand. Über Jahrhunderte wurde Raum in der Malerei mit Mitteln der Perspektive und der Modellierung von Licht und Schatten vorgetäuscht. Durch das Zerschneiden der Leinwand, die als Bildträger die Grundbedingung aller Malerei darstellt, bricht Lucio Fontana mit dieser Tradition. Er verwandelt die Ebene der Leinwand in ein Relief, so dass die Farbe zum räumlichen Element wird. Aber auch hinter dem Bild eröffnet sich ein neuer, imaginärer Raum, der durch die zerschnittene Fläche mit dem realen Raum vereint werden soll.
https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/concetto-spaziale-attese
http://www.staedelmuseum.de
Frankfurt/Main, 18.06.17.
Nikon D300, Nikkor AF S 4/16-35 VR.
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