In der Nacht sind alle Katzen grün

In der Nacht sind alle Katzen grün

Sie hatte zwar keinen "Tatz(en)"lager-Antrieb, trotzdem der Bildtitel...

Mit gewaltiger Verspätung traf am 12. Oktober 1981 endlich um 02.30 Uhr 104 018 mit dem historischen Rheingold in Köln Hbf ein.

Die Reise begann zwei Tage vorher mit dem historischen Rheingold via Köln und Stuttgart über ihre alte „Rennstrecke“ nach München, wo sie Pendelzüge zwischen München Hbf und Neuaubing übernahm. Während der Rückfahrt nach Köln am 11. Oktober 1981 mit Dsts 83916 ereilte sie das Schicksal! Auf der Geislinger Steige erlitt sie einen Motorschaden am Fahrmotor 2, der zu Einbrennstellen am Kollektor führte. Dies besiegelte das Ende der letzten Lokomotive dieser Baureihe. Ausgerechnet auf der Strecke zwischen München und Stuttgart, auf der E 04 09 am 28. Juni 1933 die Fachwelt wegen ihrer Leistungsfähigkeit begeisterte! (309 t mit 151,5 km/h...)

Mühselig schleppte sich 104 018 mit zwei Fahrmotoren in der Nacht zum 12. Oktober noch nach Köln... Mit zwei von drei betriebsfähigen Fahrmotoren erledigte sie am 17. und 18. Oktober 1981 noch die wenig anstrengende Aufgabe der Pendelfahrten zwischen Oberhausen und Wesel.

Das Ende ist schnell erzählt: Als Lz 82951 ging es am 20. Oktober in's AW München-Freimann, am 22. Oktober erfolgte die „z“-Stellung und am 4. Dezember 1981 die Ausmusterung. Da sich die BR 118 damals noch im Unterhaltungsbestand befand, wartete man dringend auf Ersatzteile in Freimann und die letzte E 04 wurde zugunsten der leistungsstärkeren Schwestern geopfert. Die langen Einsatzzeiten von fast 50 Jahren dieser Altbau-E-Loks zeugen von den ausgereiften Konstruktionen jener Jahre, ganz im Gegensatz zu einigen heute von der Industrie angebotenen Baureihen!

PS: Der Korb auf der Bank enthielt weder Bierflaschen noch war er von mir.