Inside the Temple
Die Wüstenstadt Jaisalmer, die im Herzen der Thar-Wüste liegt… ist eine Stadt voller Farbe und reicher Tradition und war immer schon ein wichtiges Zentrum auf der Handelsroute zwischen Indien und dem Westen.
Schon recht früh Morgens galt mein erster Besuch dem Chandraprabhu Jain Tempel. Er befindet sich im Jaisalmer Fort, wurde im Jahr 1509 n. Christus erbaut, als einer von sieben Tempeln, der dem 8. Jain Tirthankara Chandraprabhu gewidmet ist. Die Rajput-Architektur dieses Tempels ist in seinen kunstvoll geschnitzten Mandapa und Säulen zu sehen. Die Kuppel im Inneren dieses Tempels ist fein mit zarten Skulpturen aufwendig gearbeitet. Seitlich an den Wänden führen zwei Aufgänge mit in Mamor gehauenen Stufen, hinauf zur oberen Ebene dieses Tempels, die mir nochmals die Möglichkeit boten, diese unglaublich kunstvollen Arbeiten aus nächster Nähe zu bewundern.
Mit meinem Rundgang, natürlich ohne Schuhwerk, durch das innere des Tempels, verlor sich dann schnell meine Orientierung. Zu schön waren all diese Handwerksarbeiten zu bestaunen, und ich überlegte wo ich noch nicht war, wo ich herlaufen sollte. Es bestand ja keine Eile, so genoss ich weiter den Anblick dieser Kostbarkeiten und gelange schließlich zu einem kleinen Schrein, wo ein Mann wachend auf der speckig glänzenden Bank hockte und mich weisend bat, doch einmal auf das Handgeschnitzte Abbild von Chandraprabhu zu blicken. Es besteht aus reinem Marmor, und wo der Blick einen auch hinzieht, in die Säulen des Tempels sind weitere unzählige Skulpturen von Apsaras (Nymphen) eingearbeitet. Ein Knien und kurzes Innehalten überkam mich und ich legte noch einige Rupees in die kleine Schale die vor mir auf dem Steinboden platziert stand.
Vor dem Verlassen der oberen Ebene fragte ich höflich ob ich abschließend ein Foto von ihm machen dürfe. Er signalisierte mir umgehend, mit leichtem Schwenken seines Kopfes von rechts nach links und wieder zurück, ein deutliches Ja. Vielen Dank für diese freundliche Geste.
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