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Ist das nicht stinklangweilig?

Ist das nicht stinklangweilig?

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Ist das nicht stinklangweilig?

Zugegeben: Diese Frage werden sich vermutlich die wenigsten stellen, welche sich für Lokomotiven, Waggons, Züge, Bahnhöfe und die vielen anderen Dinge mehr rund um die Eisenbahn begeistern können. Aber im Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis kennt vermutlich jeder jemanden, der entweder etwas mit der Arbeit, der man nachgeht oder dem Hobby dem man (oder frau...) frönt nichts abgewinnen kann - egal welcher Beruf oder welche Leidenschaft das ist.

Vielleicht liegt darin aber der Schlüssel, dass wir uns eben nicht alle wie ein Ei dem anderen gleichen, sondern verschieden sind und jeder für sich einzigartig ist und Toleranz entwickeln für das, was der andere ist, denkt oder macht. Jeder hat Gründe, die sie oder ihn dazu bringen das zu tun, was er tut.

Die obige Aufnahme ist daher dem Moment des Genusses und der inneren Zufriedenheit gewidmet, denn was für viele Menschen im ersten Moment eine Eisenbahnstrecke aus der Lokführerperspektive mit viel grauem uniformen Beton ist war für mich im beginnenden Sommer 2019 schon eine kleine Besonderheit: Mit Güterzügen "bevölkert" man in der Regel nur in den Nachtstunden die Hochgeschwindigkeitsstrecken der Republik, welche tagsüber von bis zu 300 km/h schnellen ICE genutzt werden. Zum einen wären Güterzüge, die auf dem selben Gleis unterwegs wären mit ihren meist maximal 120 km/h erstens ein Hindernis und zweites durchaus auch eine Gefahrenquelle, wenn aufgrund der hohen Begegnungsgeschwindigkeiten und Druckkräfte die in den Tunneln auftreten sich Ladungen lösen oder verschieben könnte, mitunter auch Planen und Folien reißen.

Ist die Verspätung eines Güterzuges zu hoch wird dieser daher über die Altbaustrecken (meistens ohnehin tagsüber zu befahren) umgeleitet, liegt man gerade so "an der Grenze" ist es Ermessenssache des Disponenten. Dieser ließ mich in Göttingen weiter über die Schnellfahrstrecke über Orxhausen Richtung Hannover fahren, so dass man in den seltenen Genuss kommt die Strecke einmal "mit anderen Augen" zu sehen.

Die obige Aufnahme entstand zwischen der Überleitstelle Ahlshausen und dem Betriebsbahnhof Orxhausen auf der 1056 Meter langen und knapp 40 Meter hohen Auetalbrücke in der Nähe von Kreiensen, im Hintergrund sieht man das südliche Tunnelportal des Hopfeberg-Tunnels.

Aufnahmedatum: Donnerstag, 30. Mai 2019 - 5:23 Uhr

Comentarios 1

  • makna 23/12/2020 23:53

    Mit der Fracht nicht durch die Nacht,
    sondern am Tag auf dieser Strecke:
    Das ist echt der Hit !!! Super !!!
    BG Manfred