"JENSINE" eine Danske Jagt, der Sprinter seiner Zeit ...
... und älteste Repräsentantin der kleinen hölzernen Frachtsegler, ist die
letzte noch fahrende Vertreterin in der Façon der fünenschen Jagt.
Die Danske Jagt war so verbreitet und zahlreich wie heute die Drei- bis Siebentonner zu Land, die Sprinterklasse auf unseren Straßen und verdrängt ab dem 18. Jahrhundert die alten Schiffstypen.
Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts war eine Blütezeit für Handel und Gewerbe in der dänischen Gesamtstaatsmonarchie - dazu zählte damals auch Schleswig-Holstein. Es war das goldene Zeitalter in Dänemark. Innerhalb von 50 Jahren wuchs die dänische Handelsflotte von
30.000 Tonnen auf 75.000, sie wurde damit zu einer der größten Europas. Im 17. und 18. Jahrhundert besaß Flensburg, die zweitgrößte Handelstadt im dänischen Gesamtstaat, zeitweilig eine Handelflotte, die größer war als die der Hauptstadt Kopenhagen. So waren zwischen 1750 und 1850 hier nicht weniger als 923 Schiffe beheimatet, davon über 402 Jagten.
Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und blühender Fernhandel waren die wichtigsten Triebkräfte des wirtschaftlichen Wachstums in dieser Zeit. Die Fernhandelsgüter und natürlich das ganz normale Gebrauchs- und Verbrauchsmaterial wie Baustoffe, Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte mussten innerhalb des eigenen Landes und in der so genannten Indenrigsfart im Pendelverkehr mit Norwegen und im gesamten Ostseebereich verteilt werden.
Seit ca.1700 hatte sich ein neuer Schiffstyp entwickelt. Er war nicht mehr klinkergebaut, spitzgattig und offen wie vordem in der nordischen Tradition, sondern jetzt karweelgebaut, mit Spiegelheck und mit einer größeren Ladefähigkeit. Durch ein festes Deck mit Ladeluke über dem Frachtraum ergab sich mehr Seesicherheit und Schutz der Ladung vor Witterungseinflüssen.
Die ersten Jagten haben deutlich holländischen Einfluss: füllig gebaut, fast flachbodig. Eine absolute Neuerung in der nordischen Kleinschifffahrt war, dass der Besatzung durch eine bescheidene Kajüte unter dem Achterdeck ein Unterschlupf mit Kojen und Schutz vor Kälte und Nässe geboten wurde.
Aus der Kriegsschifffahrt wurde das holländische Sprietsegel durch das abgewandelte Kutterrigg abgelöst. Es entwickelte sich in Dänemark zum spezifischen Jagtrigg: einmastig, mit Gaffelgroßsegel, Fock und Klüver, einem Rahtoppsegel, und für
achterlichen Wind die Breitfock.
Diese Riggform war bei der Schiffsgröße auch noch von einer kleinen Besatzung von zwei bis
drei Mann zu handhaben. Anfangs war es üblich, dass Jagten entweder vom Schipper und zwei Knechten oder von Schipper, Knecht und einem Jungen gefahren wurden, später auch nur vom Schipper und einem Jungen.
Der entscheidende Durchbruch für gerade diesen Schiffstyp waren seine Segeleigenschaften.
Daten der "JENSINE af Haderslev":
Schiffstyp: Danske Jagt
Heimathafen: Haderslev
Baujahr: 1852
Bauwerft: J.W.Riis, Aalborg
Rumpf: Eiche auf Eiche gebaut
Länge ü. alles: 26,0 m
Länge ü. Deck: 16,0 m
Breite: 4,71 m
Tiefgang: 2,04 m
Mast: 19,0 m
Segelfläche: 264,5 m²
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