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Jugend wie sie ist und sein sollte...

Jugend wie sie ist und sein sollte...

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Rolf Steinfort


Free Account, Duisburg

Jugend wie sie ist und sein sollte...

Beim Anblick dieses Bildes fällt mir spontan ein Text ein, welchen ich im Stern einmal gelesen habe...

"Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70 Jahren lebtest, ist es
zurückblickend kaum zu glauben das wir so lange überleben konnten!

Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.

Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und
Cadmium.

Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen,
genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.
Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten
Fahrt den Hang hinunter dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.

Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde
deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer "wir selbst".
Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern?

Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden
trotzdem nicht zu dick.

Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an
den Folgen.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde.

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns...

Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem
aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die
Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und
Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wussten wir umzugehen."

Comentarios 5

  • Dirk Steinis 06/09/2007 23:54

    da hatte ich ja hier noch garnix zu geschrieben: Ein großartiges Kind- und Kindheitsfoto! Die Farben, der Schärfeverlauf, der Bildaufbau, alles ist ganz toll! Und der Junge sowieso!
    Gruß nach Serm,
    Dirk
  • Kerstin Jordan 03/09/2007 19:21

    Klasse Foto... und der Text passt auch sehr gut !!
    Kinder watt die Zeit vergeht ;o)
    Liebe Grüße
    Kerstin
  • Norbert Feiereis 30/08/2007 13:20

    Große Klasse - Text und Aufnahme!
    LG Norbert
  • Heidi Zawko 30/08/2007 12:46

    Den Text habe ich schon mal gelesen und kann nur zustimmen, das Bild dazu ist klasse und so sollten Kinder leben.
    vg heidi
  • Monika Und Peter Engels 30/08/2007 12:22

    ja, gute alte Zeit!
    Aber Nichts ist so sehr von Bestand wie die
    Veränderung;-)
    Eine wunderschöne Aufnahme, zum Genießen!

    Gruß Monika