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KALB

Das Handy wird um 2000 umtanzt wie das "Goldene Kalb" als Götze im Jahre roundabout 3076 v.Chr. -
man kann das durch eine Performance bewusst machen... aber davon gleich erst...
...zunächst: Heute morgen wusch ich meine schwarze Jeans mit ein paar Teilen mit 40 Grad in 31 Minuten im Waschprogramm "Mini" von Miele mit nur 600 Umdrehungen pro Minute geschleudert - also praktisch bügelfrei, ich dachte an Ingenieure wie Bernd dabei - ich nahm Lenor-Flüssig-Black dazu. Nur vergaß ich es , mein Handy aus der Jeans zu nehmen. Ich hängte die Jeans nass auf die Leine uind suchte mein Handy - schließlich rief ich es an - aber eine thriumphierend klingende Ansage lautete: "Zur Zeit nicht erreichbar."
Schließlich suchte ich in der nassen Jeans. Darin leuchtete mein Handy in Alarm-Purple-Pink - siehe Foto hier.
Nun zum Goldenen Kalb - gute Story 3076 v.Chr. - versuchte Performance roundabout 1999:
In besagtem Musiksaal, wo die Kids in Richtung Rock-Bands gehen, hing schon immer das Handy, das Jimi Hendrix hier einmal vergaß, an der Decke, manchmal klingelte es - siehe das Foto davon hier bei mir 287 Fotos früher.
Nun räumte ich eines Tages in Meldorf einen Dachboden aus und fand Diverses, z.B. 7 originalverpackte Rasierpinsel der obersten Preislage, Ditt und Datt und ein altes Handy mit abgelaufener Sim-Karte.
Ich nahm es mit in den Musiksaal und sagte, es sei eventuell von Josef Beuys und der hätte es gerne kunstvoll performt - Honig hatten wir grad nicht da - aber vier Hammer, mit denen wir vorher einiges so zerlegt hatten, dass es in den Mischmüll passte und nicht zum Sperrmüll musste -
die Idee für die Performance
"Handy-als-Goldenes-Kalb"
kam schnell und wurde gemütlich umgesetzt.
Wir gingen in kleinen Gruppen durch das Schulgebäude und wenn wir einen unbedarften aber handy-gläubigen Schüler sahen, warfen wir im Vorbeigehen das Handy in seine Richtung - fast immer wurde es aufgefangen, unbeschadet - man verrenkte sich und opferte ihm lieber mit Bänderdehnungen und Muskelfaserrissen, als dass man das Handy auf den Steinfußboden fallen ließ. Auch riefen wir dazu manchmal: "Hier, Dein Handy, es lag..." Dann wurde besonders gut, ja regelrecht handballtorwarthaft, gefangen.
Manchmal misslang auch das Fangen, dann umstellten wir den Nichtfänger und versuchten ihm freundlichst und dabei anwaltlich zurückhaltend klar zu machen, dass er eigentlich das Handy ersetzen müsse, da es vom Fall kaputtgegangen sei, denn es reagierte auf keine Taste mehr - blass argumentiefte man höflich zurück, dass... Versicherung zahlt... usw - wir weckten neue Goldene Kälber a la "Zahlt die Versicherung" wobei: Versicherungen zahlen nie!!! -
Schließlich waren wir es leid und nahmen das Handy zum
------------Eisstockschießen.
Zwei gegen zwei traten zwei Mannschaften rechts und links von der Eisstock-Glitsche an, um das vorbeiglitschende Handy mit Hammerschlägen zu treffen - das war recht schwierig, wir brauchten 20 Minuten bis zum ersten Splittern des Display-Glases, dann weiter 25 bis das Gehäuse splitterte und an den Platinen arbeiteten wir noch den ganzen Tag.

=====Dies alles hat sich wirklich so zugetragen - wenn ich heutzutage wieder mein altes Schulgebäude betrete, dann begrüßt man mich euphorisch und möchte derartige Performances wiederholen=====

Comentarios 7

  • Norbert REN 09/12/2014 9:44

    Ich bin mir sicher, bei Dir haben die Schüler eine Menge für das RICHTIGE Leben lernen können.
    Goldene Kälber überall...........
    Ein Pferd, ein Pferd,
    Ein Pferd, ein Pferd,
    Norbert REN

    LG. Norbert
  • Willi Thiel 31/05/2008 0:13

    handys oh graus !!!!°
    habe eins
    nehme es nur dann mit wenn es auf radtouren geht die mit unreparabelen schäden behaftet sein können.
    wenn ich unsere azubis sehe die alle naselangs beim schrauben eine sms versenden müßen warum auch immer
    dann sträuben sich schon meine nackenhaare
    handy ja aber bitte nur in massen
    g willi
  • † werner weis 30/05/2008 16:53

    @Andreas:
    Bestimmte Sachen sind sehr ernst zu nehmen - manche nicht - manche sind aus dem einen Blickwinkel zwar lustig - aber aus dem anderen ernst bis todernst
    - Dein Text ist gut und tut mir gut -
    - er enthält beide Blickwinkel und -
    dazu
    noch
    die
    Draufsicht.


  • Christian Knospe 30/05/2008 8:41

    du vergast uns mitzuteilen, ob dein handy denn nun auch reingewaschen ist, also richtig sauber gworden ist!
    alle schmutzigen sms entfernt ;-)

    lg chris
  • B.K-K 29/05/2008 7:47

    PS. ach ja, und vielleicht das Bügeln nicht vergessen? - dann klappte der Empfang sicherlich wieder ganz bestimmt - ;-)))

    LG Brigitte
  • Adrena Lin 29/05/2008 7:06

    Ich bin begeistert, da ist mal ein Lehrer, der NICHT mit erhobenen Zeigefinger seinen Schülern erzählt , wie "blöde" sie sind....in diesem Fall, weil sie ihr Handy geradezu anbeten, ihm zu viel Wichtigkeit zuschreiben....
    Nein, dieser Lehrer führt praktisch vor Augen, wie "verrückt" sich Mann/ Frau/ Schüler/in sich gebärden kann, wenn es sich um ein heiliges Handy handelt....Auch das Handy-Hockeyspiel finde ich einfach klasse.....
    Solch ein Lehrer ist garantiert ein Highlight in einem langen Schülerleben....solch` eine seltene "Spezies" würde ich meiner Tochter wünschen....
    Ich habe Deine Story wieder sehr genossen....!
    Ist Dein Handy wieder getrocknet und funktionstüchtig....?
    Lieben Gruß
    Andrea
  • B.K-K 29/05/2008 2:38


    tja, wieder mal ein "Zeichen der Zeit" in launiger Art und Weise gekonnt dargebracht ... ;-)))

    nun wirst Du sicherlich ganz "sau-au-saubere Gespräche führen können, nachdem Du Dein Handy unfreiwillig einer Wasch- und Trockenprozedur unterzogen hast - oder hat es doch "seinen Geist" aufgegeben? - tja, das ist dann wohl der Tribut, der zu zahlen ist, wenn es nicht nur "sauber, sondern auch rein" sein soll - häem ...

    zum Schmunzeln aber auch die anderen Episoden sind, wobei mir allerdings jene, die es nicht so geschickt aufzufangen wußten, schon ein wenig leid tun, nach dem Ihr Euch an der Verlegenheit ergötztet und die Armen dann noch verbal unter Druck setztet - najaaaa -
    macht man doch nicht - ;-))) - oder sollte hier in pädagogischer Weise das Wort "was mich nicht umbringt, macht mich hart" umgesetzt werden? ---

    daß aber Alles dann doch in "rechter Weise" geklärt - und die Fantasie weiterhin auf Trab gehalten werden konnte, indem das Handy letztendlich als Puck diente, ja nur die freudvolle Erinnerungen der einst Beteiligten belegen . . . *smile

    LG Brigitte

    PS. äh, vielleicht solltest Du ein Handy für Taucher erwerben? - wenn es noch keines gibt, dann schlage es doch mal Vodafone vor?! - *smile - etwaige Tantiemen wir uns ja dann teilen können - ;-)))