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Karäer-Häuser in Trakai/Litauen

Karäer-Häuser in Trakai/Litauen

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Ulrich Tuguntke


Premium (World), Herzogenaurach

Karäer-Häuser in Trakai/Litauen

Auf den ersten Blick vielleicht nur ein lieblicher Straßenzug, in Wirklichkeit aber sehr interessant und voller Geschichte.

Ende des 14. Jahrhunderts reichte das litauische Reich bis zum Schwarzen Meer. Von hier brachte der damalige Herrscher Fürst Vytautas 380 Karäer-Familien von der Krim als Bewacher seiner Wasserburg mit da er kein rechtes Vertrauen zu seinen litauischen Bewachern hatte. Sie wurden mit außergewöhnlich vielen Rechten versehen und in einer Siedlung am einzigen Zugang zu seiner Burg angesiedelt.

Die Karäer stammen wohl ursprünglich aus Mesopotamien und sind Anhänger der ursprünglichen jüdischen Religion gemischt mit türkischen Elementen.

Nur nach ca. 120 Karäer leben heute in Trakai. Sie bauen ihre Häuser nach alten Überlieferungen, diese haben keinen Eingang an der Straßenseite und immer drei Fenster im Erdgeschoss. Ein Fenster ist Gott, eines dem Fürsten und eines dem Hausherren oder Gast gewidmet.
Auch wenn die Häuser heute den modernen Bedürfnissen angepasst sind (Rollläden, Kunststofffenster und zeitgemäße Dächer, Antennen habe ich wegretuschiert), so sind der Grundriss, der allgemeine Aufbau und die Farben immer noch die gleichen wir zur Gründung der Siedlung.

Es ist hier kein Platz für weitere Beschreibungen. Mehr kann man in einem sehr informativen Artikel der Zeit nachlesen:

http://www.zeit.de/1995/22/Das_karaeische_Wunder

und in Wikipedia gibt es auch noch viele interessante Details.

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