Kempten und seine Brücken

Kempten und seine Brücken

Im Lauf seiner Geschichte wurde der Kemptener Bahnhof mehrfach umgebaut. Die Lage am Hochufer der Iller machte aufwendige Brückenbauten notwendig. Gut 35 Meter bricht hier das allgäuer Land senkrecht in die Tiefe herab. Das bereitete den bayerischen Ingeniueren Mitte des 19. Jahrhunderts erhebliche Kopfschmerzen.

Gute Steinbrüche waren im Allgäu nicht vorhanden, deshalb entschied man sich für gemauerte Pfeiler und hölzerne Fachwerkträger. Da die bayerischen Architekten mit den angestrebten Spannweiten von mehr als 50 Metern keine Erfahrung hatten, schickte man einen technischen Gehilfen zur Studienreise nach England und Amerika. Am 1. April 1852 konnte diese erste Eisenbahnbrücke von Kempten eröffnet werden.

Nach 52 Jahren im Betrieb, der Verkehr hat in zwischen stark zugenommen, entschied man sich die alte Holzbrücke zu ersetzen. So entstanden die Zwillingsbrücken. Eine zum direkten Anschluss an den Kopfbahnhof, die andere zur Umgehung des Güterverekehrs von selbigen.

Erst 1969 konnte der neue Durchgangsbahnhof eingeweiht werden. Der Kopfbahnhof und seine Zufahrt wurden arbeitslos. Die ehemals viergleisige Brücke bekam dann 1980 eine neue Aufgabe. Sie trägt seit dem den Straßenverkehr von einer Seite der Iller zur anderen.

Auch die alte Holzbrücke aus dem Jahr 1852 blieb erhalten. Obwohl sie am Ende des Zweiten Weltkrieges teilweise gesprengt wurde und lange Zeit gesperrt war, wurde sie 1987 im Originalzustand wiederhergestellt. Seither dient sie als Fussgängerbrücke und gilt als die letzte Holzbrücke ihrer Art in Bayern.

25.05.2011