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Klare Linien

Der Bauherr des ersten Kranhauses im Rheinauhafen soll die seit kurzem zu sehende LED-Beleuchtung wieder abschalten. Diese Auffassung vertreten übereinstimmend die Ratsfraktionen der CDU, der SPD, der Grünen und der FDP. Damit unterstützen die Politiker den Baudezernenten Bernd Streitberger, der die Düsseldorfer Development Partner AG zum Verzicht auf das 150 000 Euro teure Außenlicht auffordern will. Das LED-Band, so die Kritik im Rathaus, füge sich nicht in das Beleuchtungskonzept für den Rheinauhafen ein.

Dem Konzept liegt die Absicht zugrunde, in dem Rheinauhafen-Gelände einheitliche Licht-Akzente zu setzen. Historische Gebäude sollen angestrahlt werden, ebenso die alten Hafenkräne. Die Plätze werden beleuchtet, die Promenade von Laternen erhellt. Dagegen ist für die Kranhäuser und andere Neubauten keine Außenbeleuchtung erwünscht.

„Wir tun uns einen großen Gefallen, wenn wir uns an das Konzept halten“, sagte CDU-Fraktionsvize Karl Jürgen Klipper, der Vorsitzende des Ratsausschusses für Stadtentwicklung, am Dienstag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er hoffe, dass demnächst auch die Drehbrücke an der Hafeneinfahrt und das Schokoladenmuseum nicht mehr ganz so auffällig beleuchtet werden. Eva Bürgermeister, SPD-Sprecherin für Stadtentwicklung, äußerte sich „ein wenig überrascht darüber, dass Herr Teherani nicht in das Beleuchtungskonzept eingebunden ist“. Der Bauherr des Kranhauses hat eigenen Angaben zufolge das LED-Band auf Empfehlung des Hamburger Stararchitekten angebracht.

Die drei 56 Meter hohen Kranhäuser würden ohnehin aus der Bebauung herausragen, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Barbara Moritz. Man sollte sie nicht durch Lichtspielereien überzeichnen. Eine Ausnahme vom Beleuchtungskonzept komme nicht in Frage. FDP-Fraktionschef Ralph Sterck sieht das ähnlich: „In den vergangenen Jahren ist viel bürgerschaftliches Engagement und Geld in die nächtliche Beleuchtung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten investiert worden.“ Das Beleuchtungskonzept soll verhindern, „dass Köln am Ende leuchtet wie Disneyland“. Alle Beteiligten müssten sich an die Regeln halten. Sterck: „Es kann nicht sein, dass erst mal viel Geld investiert wird in der Hoffnung, die Stadt werde es anschließend schon abnicken. Wenn die Verwaltung das mit sich machen lässt, haben wir bald Verhältnisse wie im Wilden Westen.“

zitiert aus Kölner Stadt Anzeiger vom 16.09.08

So sind sie, die Kölner Ratspolitiker; Viva Colonia!

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