Kleiner Held
Eigentlich sollte es ein Fototermin für ein Rasseporträt in einer Zeitschrift werden. Es wurde mein schlimmster Fototermin und ich bin immer noch ganz aufgewühlt. Ein Hund ging auf seine Besitzerin los, wie ich es mir in meinen schlimmsten Träumen nicht ausmalen mochte. Dieser kleine Kerl auf dem Foto - ein Welsh Corgi-Mix - kam zu Hilfe und hielt den Angreifer, der eigentlich das Doppelte von ihm darstellt, in Schach und am Boden. So endete das Shooting in der Chirurgie, bevor es überhaupt richtig angefangen hatte.
Liebe Katja, ich wünsche Dir so sehr, daß alles wieder in Ordnung kommt und daß Du bald wieder okay bist. Laß Dich ganz lieb grüßen und *drückdichganzlieb*
Eines bleibt noch klarzustellen: Katja hat den hund, der sie angegriffen hat, als "Hund in Not" bereits erwachsen übernommen. Sie hat alles versucht, mit seiner Aggressivität fertig zu werden, arbeitet selbst seit Jahren als Hundetrainerin. Sie ist also durchaus erfahren im Umgang mit Hunden, hat kein Interesse daran, daß Hunde aggressiv gemacht werden und hat Geduld ohne Ende. Nur, falls jemand auf irgendwelche Gedanken kommt...
Dieses Foto entstand eher per Zufall, aber zeigen möchte ich den mutigen kleinen Kerl doch.
Nikon D200, Nikkor AF-S VR 70-300, 4.5-5.6 G IF-ED
Sigrid Starick 06/08/2007 2:41
Vielen lieben Dank für Eure Anmerkungen.@ Birgit - ich teile Deine Meinung voll und ganz. KEIN Hund wird böse oder als "Monster" geboren. Der Mensch macht ihn dazu. Die meisten Hundehalter wollen einen Freund, einen Kumpel, der mit ihnen durch Dick und Dünn geht, mit dem sie kuscheln können, der auch Seelentröster ist... Einige wenige Menschen sorgen leider dafür - entweder aus Unkenntnis oder aus dem Streben heraus, einen "mannscharfen" Hund haben zu wollen - daß bestimmte Hunderassen oder ganze Rassegruppen in Verruf geraten. Nur so ganz nebenbei - ich habe generell etwas gegen den Begriff Kampfhund. Der kleinste Dackel kann dazu erzogen werden. Bisher habe ich nur Kampfschmuser kennengelernt. Der einzige Hund, der mich bei meinen ganzen Fototerminen bei Züchtern oder auf Hundeplätzen jemals gebissen hat, war - wer hätte es gedacht - ein Sheltie. Bei Aki war es wohl Unkenntnis, wie man mit einem äußerst dominanten Hund umgeht - nehme ich jedenfalls an. So wurden seine ehemaligen Besitzer nicht mehr mit ihm fertig und so kam Katja zu diesem Hund. Sie brachte es nicht über´s Herz, daß dieser Hund getötet werden sollte, wenn sich kein Interessent gefunden hätte. Aber ich habe mich sehr gefreut, daß Katja gestern vormittag bereits wieder auf dem Hundeplatz war - den einen Arm so dick verbunden, als wäre er gebrochen, Bein verbunden - aber sie war da und hat ihre Ausbildungstruppe betreut - Hut ab vor Dir, Katja!!!
LG an alle
Siggi
Birgit Böckle 05/08/2007 10:43
Eine schreckliche Geschichte.Das Thema aber bin ich leid.Ich hab selbst eine Pitbullhündin (Meggie aus dem TH).Sie sind nicht von Geburt an böse,sondern werden es gemacht.
Vor Katja ziehe ich den Hut,denn es gibt nicht viele Menschen,die Problemhunden eine Chance geben.Alles Gute für sie.
Das Foto von dem Kleinen ist wieder klasse !
LG
Birgit
Johanna Bettighofer 05/08/2007 10:02
schön, den kleinen auch sehen zu können;-)bin ehrlich beeindruckt von dem helden!
auch von mir alles liebe an katja!
lg johanna
Uli Gerritzen 05/08/2007 5:29
eine rührende und zugleich nachdenkliche Geschichte, trotzdem möchte ich zum Bild sagen das ich es als sehr schönes Hundeportrait ansehe...Petra Sommerlad 05/08/2007 2:16
Erstmal ein dickes Kompliment an diesen mutigen kleinen Wicht!!!! Wenn es nach mir ginge würde er jetzt in Fleischwurst schwimmen!!!! ..Zweitens hoffe ich dass es Katja bald wieder besser geht und Drittens...das mit Hunden die aggressiv sind ist einfach ein ganz heikles Kapitel. Es gibt Tiere, die kriegt man nicht mehr hin, egal wie erfahren man ist, wie sehr man sich bemüht, wie "gut" man ist. Manchmal ist es einfach nicht machbar. Natürlich ist daran letztendlich der Mensch schuld, der Rassen züchtet, die bissig und möglichst bösartig sein sollen, bei denen die Welpen schon keinerlei Beißhemmung mehr haben etc. Das ist alles schlimm und sollte verboten werden und zwar uneingeschränkt, weil kein Mensch mehr solche Tiere handeln kann aber es gibt darunter nunmal eben Fälle die nicht mehr korrigierbar sind.Wenn man ein solches Tier versucht zu halten, lebt man in ständiger Gefahr dass es einen anfallen könnte und dass man es nicht mehr zur Raison bringen kann. Menschen wie Deine Freundin sind phantastische Leute die versuchen irgendwie noch jedem eine Chance zu geben, aber manchmal ist die größte Mühe und das fundierteste Fachwissen einfach nicht mehr ausreichend um das was angerichtet wurde zu "reparieren. Ich hatte selbst 10 Jahre lang eine tickende Zeitbombe um mich herum. Sie hätte mir nie etwas getan, aber sie war brandgefährlich und kompromisslos und unhaltbar wenn andere Menschen kamen. Zwei oder drei hat sie akzeptiert alles andere konnte ich vergessen. Später erfuhr ich warum sie so geworden war. Als kleiner Hund vom Züchter und dessen Kindern gequält worden. Ausgerechnet eine Neufundländerhündin. Ich habe wahrhaft alles versucht und ich habe sie auch bis zum letzten Tag behalten und zu ihr gestanden und sie vor sich selbst beschützt. Sie hatte 9 Babys kein einziges aggressiv ( nein ich wollte nicht züchten, es war ein Tierarztfehler, er hatte die Hündin für unfruchtbar erklärt).Ich wünsche Katja, dass sie sich erholt und gesund wird und ich wünsche ihr, dass sie in diesem Fall den Fehler nicht bei sich sucht, sondern die Konsequenzen zieht und wenn es noch so hart ist. LG PEtraKatrin Simon 05/08/2007 1:23
Ein schönes Portrait von einem tapferen kleinen hund.Sehr schön!
Gruß Katrin