Kloster Banz (Oberfranken)
... ist ein ehemaliges Benediktinerkloster und ist seit 1978 im Besitz der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung und dient als Tagungsstätte.
(*Einem breiteren TV-Publikum ist auch Kloster Banz seit 1987 bekannt durch das jährliche Musikfestival "Songs an einem Sommerabend". Es ist ein seit 1987 jährlich stattfindendes zweitägiges Musikfestival, es wurde vom BR-Moderator Ado Schlier konzipiert, der in seiner Eigenschaft als künstlerischer Leiter des Festivals seit jeher für dessen Programmgestaltung verantwortlich ist. Dieses Festival der Liedermacher gehört zu den wenigen Veranstaltungen dieser Art im deutschsprachigen Raum. Veranstaltungsort sind von Anbeginn des Festivals an die Klosterwiesen vor dem oberfränkischen Kloster Banz bei Bad Staffelstein. Das Festival findet inzwischen schon traditionell am ersten Freitag und Samstag im Juli statt; an beiden Tagen wird grundsätzlich das gleiche Programm gespielt, die Besucherzahl beläuft sich auf zirka 5000 Besucher je Abend und wird vom bayrischen Fernsehen aufgezeichnet. Im Rahmen des Festivals wird der „Nachwuchsförderpreis für junge Liedermacher“ der Hanns-Seidel-Stiftung verliehen. Der eigentliche Wettbewerb findet bereits am Donnerstag statt, die Preisträger treten dann im Rahmen des Festivals auf.
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Die Aufnahme habe ich bei brütender Mittagshitze (die Luft flimmert, am Turmbereich sichtbar) aus ca. sechs Kilometer Entfernung aus Richtung der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen gemacht. Den "Gegenschuss" stelle ich dann gleich nachfolgend hier ein.
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Historie(*
Die um 1070 durch Gräfin Alberada von Schweinfurt und ihren Mann, den Grafen Hermann von Habsberg-Kastl, gegründete Benediktiner-Abtei war bis zur Säkularisation 1803 das älteste Kloster am Obermain. Im Spätmittelalter und darüber hinaus bis 1575 wurden nur Adlige als Mönche aufgenommen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg musste das Kloster neu gebaut werden. Die Äbte Eucharius Weiner und Kilian Düring beauftragten Leonhard Dientzenhofer und nach dessen Tod 1707, seinen Bruder Johann damit. Die Bauarbeiten begannen 1698 und 1719 wurde die Kirche konsekriert. Während die auf der anderen Mainseite gelegene Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen (erbaut 1743–1772) ein Rokoko-Bauwerk höchsten Grades ist, handelt es sich bei der Kirche von Banz um ein Musterbeispiel des süddeutsch-böhmischen Barocks zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Der Innenraum der Kirche überrascht, weil er nicht eckig erbaut ist, sondern in vielen 'geschaukelten' Ellipsen. Der Hauptaltar, die Kanzel sowie die Heiligenstatuen in der Kirche und an der Fassade sind ein Werk von Balthasar Esterbauer, die Deckenfresken stammen von Melchior Steidl. Das Chorgestühl mit reichen Intarsienfeldern wurde vom Schönbornschen Hofschreiner und Ebenisten Johann Georg Neßtfell geschaffen. Die ursprünglich vorhandenen drei Orgeln, die Hauptorgel der Westempore,die Chororgel auf der linken Seite des Mönchschors und die Winterchororgel in dem nördlich an den Mönchschor im Obergeschoss angrenzenden kleinen Winterchor, der sich im Umbau zu einem Krippenkindermuseumsraum der Pfarrgemeinde befindet, sind Werke des Würzburger Hoforgelmachers Johann Philipp Seuffert. Heute befindet sich ein transloziertes Werk Seufferts aus dem abgebrochenen Münster des Klosters Grafschaft auf der Westempore, eingebaut und zu etwa einem Viertel ergänzt von Gerald Woehl, Marburg. Die Chororgel steht, durch Sanierungen des 20. Jahrhunderts in ihrer historischen Substanz wesentlich verändert, in der Pfarrkirche von Oberküps, Gemeinde Ebensfeld. Die Winterchororgel hatte noch bis 1945 in der Kirchengemeinde Ebersdorf bei Coburg gedient und fiel dann einem Kirchenbrand zum Opfer. Die heutige Orgel über dem Mönchschor, im Winter jeweils in der Krypta zu Gottesdiensten benützt, baute Thomas Eichfelder, Bamberg. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts genoss Kloster Banz als Stätte der katholischen Aufklärung und wegen seiner gelehrten Mönche reichsweiten guten Ruf.
Die Klosterkirche von Banz trägt das Patrozinium St. Dionysius und St. Petrus. Die berühmte Kirche, deren Grundstein 1710 gelegt wurde, verrät sich schon durch die geschickte Ausnutzung der landschaftlichen Lage und durch die Gestaltung des Außenbaus mit einer hochragenden Doppelturmfassade von weitem als Meisterwerk. Wie das Benediktinerstift Melk das Donautal, so beherrscht in entsprechend kleinerem Maßstab Banz das Obermaintal. Die besondere Bedeutung der 1719 konsekrierten Klosterkirche liegt in der Raumgestaltung durch Johann Dientzenhofer, der in genialer Weise räumliche Gegebenheiten und Begrenzungen aufgriff. Obwohl die Kirche nicht übermäßig groß ist, glänzt sie durch ihre besondere Raumwirkung. Im Inneren der Klosterkirche St. Dionysius und St. Petrus hat Dientzenhofer durch die kurvierten und durch Kapellen unterbrochenen Wandflächen und insbesondere durch die Gewölbebildung einen Raumeindruck geschaffen, den Richard Teufel wie folgt geschildert hat: „Der Innenraum, der sich dem Eingetretenen dunkel unter der Orgelempore auftut, führt zwischen mächtigen Pfeilern, unter lebhaft bewegtem Gewölbe, in lichte Tiefe. Kuppeln scheinen sich zu reihen, Wände bauschen sich nach außen, Balkone dringen gegenläufig nach innen, Gurte steigen schräg ins Gewölbe hinein. Unter der ‚Hauptkuppel‘ ist geheimnisvoll der Mittelpunkt des Raumes, um den sich alle Teile ordnen, auf den sie bezogen sind; vier Kapellennischen empfangen den Strom, geben ihm Sinn und Weisung zum Hochaltar, durch dessen Triumphsäulen hindurch er weiterschwingt in den Mönchschor hinein“. Der Hochaltar, der, ohne Altarblatt, den Blick freigibt auf das Blatt des Choraltars, geht sicherlich auf eine Idee Dientzenhofers zurück.
Herzog Wilhelm in Bayern erwarb 1814 die ehemalige Klosteranlage, die in der Folge dann als Schloss Banz bezeichnet wurde.
Die Gemeinschaft "von den heiligen Engeln", die sich der Auslandsdeutschenseelsorge widmete, erwarb 1933 die einstige Klosteranlage von Herzog Ludwig Wilhelm in Bayern. Außerdem beherbergt es eine sogenannte Petrefaktensammlung, die allerdings auch zahlreiche andere Exponate wie beispielsweise ägyptische Mumien enthält.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nutzte der Einsatzstab NS-Reichsleiter Rosenberg das Kloster als Depot.
Seit 1978 ist das einstige Kloster im Besitz der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung und dient ihr als politische Tagungsstätte. *)Quelle: WIKIPEDIA.
Ulrich J. Kind 25/09/2012 23:05
@Othmar, jou Danke für diese sehr ausführliche Erklärung der Vorgehensweise, hab mir den Tex schon mal kopiert!Werde das in nächster Zeit angehen, hab aber jetzt dazu wenig Zeit, sind für mich noch wichtigere (Presse-) Sachen zu erledigen.
Grüßle Uli
O.K.50 25/09/2012 21:57
Keine Ahnung Uli, was Du als Bearbeitungsprogramm nutzt.Sollte es Photoshop oder PSE sein hilft folgende Arbeitsweise (übrigens auch so ziemlich alles bei Euch in der fc gelernt ;)):
Erzeuge von Deinem fertig geschnittenen und 2x mit "rauschen reduzieren" entrauschten Bild eine Ebenenkopie.
Diese Kopie wird mit "überarbeiten\unscharf maskieren" mit 0,9Px Radius, 183% Stärke und 0px Schwellenwert geschärft.
Normalerweise ist das zuviel und würde Schärfeartefakte bekommen. In der Deckkraft der Ebene kannst Du aber diesen Effekt ganz dosiert herunterfahren und so wählen wie es Dir richtig erscheint.
Die 2te Methode:
Hochpassfilter.
Entrauschen, Schneiden.
Eine neue Ebene aus dem Bild erzeugen, Ursprung vorerst ausblenden, Kopie in den Modus "Weiches Licht" schalten, Völlig von der Farbe entsättigen (nicht Farbe entfernen nehmen), Im Menü "Filter", Eigene Filter und da "Hochpassfilter" wählen.
Wert zwischen 1,8 und 11,5 Px wählen.
Anschließend die ausgeblendete Ursprungsebene wieder sichtbar machen.
Durch Ein- und Ausblenden der SW-Hochpassebene kannst Du den Effekt deutlich sehen und ggf. mit der DEckkraft nachträglich auch abmildern.
VG
Othmar
Ulrich J. Kind 25/09/2012 20:44
@Othmar, ich glaub da muß ich mal bei Dir 'nen Einführungskurs in DBB mitmachen.Ich glaube schon das hier mit dem vorliegenden Bildmaterial noch mehr zu machen ist.
VG Uli
O.K.50 25/09/2012 20:35
Eines der eindrucksvollsten und altehrwürdigsten Konvente in Bayern.Deine umfangreiche Schilderung ist erstklassig.
Vom Bild her ist Motiv und Schnitt bestens gemacht.
Vlt. hätte es noch ein bisschen Hochpassfilter oder eine separate Ebene mit USM zum Schärfen vertragen.
VG