Kraftwerk Datteln IV
Kraftwerk Datteln IV
Die Uniper Kraftwerke GmbH (vormals E.on Kraftwerke GmbH) errichtet am Standort Datteln auf der gegenüberliegenden Seite des Dortmund-Ems-Kanals seit 2007 ein komplett neues Kraftwerk. Die Inbetriebnahme war ursprünglich für 2011 geplant. Da der Bebauungsplan letztinstanzlich für unwirksam erklärt wurde (siehe Abschnitt Zivilgesellschaftlicher Protest, Baustopp und neues Verfahren), verzögert sich die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Kraftwerkes. Seit Mai 2014 liegt ein neuer Bebauungsplan vor, derzeit (März 2016) läuft ein neues immissionsschutzrechtliches Verfahren.[1] Die Bezirksregierung Münster hat im März 2016 der Uniper Kraftwerke GmbH die Zulassung erteilt, bereits vor der endgültigen Genehmigung weitere Arbeiten zur Errichtung des Kraftwerks durchzuführen.[2] Es liegt kein Datum für die voraussichtliche Aufnahme der kommerziellen Stromeinspeisung vor.[5]
Das neue Kraftwerk Datteln 4 soll eine Gesamtleistung von 1100 MW (brutto) und 1052 MW (netto)[1] (2.600 MW Feuerungswärmeleistung)[6] haben, die von einem Kraftwerksblock erzeugt werden soll. Das neue Kraftwerk wäre damit das leistungsfähigste Steinkohlekraftwerk Europas mit nur einem Kraftwerksblock.[7] Der Kühlturm, der durch eine Reingaseinleitung auch die Abgase des Kraftwerks ableiten soll, soll mit einer Höhe von ca. 180 m[8] einer der weltweit höchsten Naturzugkühltürme sein.
Für das neue Kraftwerk, welches das erste einer neuen Generation von Kraftwerken werden soll, wird ein elektrischer Wirkungsgrad von über 45 Prozent[1] angestrebt. Geplant ist, das neue Kraftwerk in Datteln als Ersatzanlage für die veralteten Kraftwerke in Datteln (Blöcke 1 bis 3; 319MW brutto), Herne (Kraftwerk Shamrock; 132MW netto[9])[1] sowie in Dortmund (Kraftwerk Gustav Knepper; 390MW)[10] einzusetzen, die bis spätestens 2015[veraltet] abgeschaltet werden sollen. Es soll mit importierter Steinkohle befeuert werden, welche überwiegend über den Dortmund-Ems-Kanal angeliefert werden soll.[1][11] Von den 1100 MW Bruttoleistung sollen 413 MW Bahnstrom als 16,7 Hz-Strom und 642 MW als 50 Hz-Strom für die öffentliche Versorgung bereitgestellt werden. Darüber hinaus soll auf der Basis der Kraftwärmekopplung (KWK) bis zu 380 MW Fernwärme ausgekoppelt werden, was den Brennstoffausnutzungsgrad auf bis zu 60 Prozent steigen lassen würde.
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