Kreislauf des Lebens
Alltägliches Drama auf einer intakten Wiese, in diesem Fall einem Halbtrockenrasen im Rheinhessischen.
Das Schachbrett (Melanargia galathea) war leichtsinnig und geriet so ins Visier eines gnadenlosen Killers.
Die Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) hat ihren Namen zum einen, weil sie (nur adulte Weibchen, wie auf dem Foto abgebildet) in der Lage ist, ihre Körperfarbe innerhalb von Tagen an die Umgebung anzupassen. Zum anderen, weil sie ihre überlangen vorderen Beinpaare in Ruhe oft zusammenklappt und dann aussieht wie eine Krabbe.
Krabbenspinnen sind Lauer-Räuber, die keine Netze bauen, sondern meist in oder unter Blüten auf ihre Beute warten.
Diese nur ca. 10mm langen Spinnen sind in der Lage, Beutetiere, die um ein Vielfaches größer sind als sie, zu überwältigen.
Wehrhafte Insekten wie Bienen, Raubfliegen und Wespen werden mit den langen Vorderbeinen auf Distanz gehalten und dann mit einem gezielten Biss hinter das Kopfsegment getötet. Bei Schmetterlingen geht es eher um das Festhalten, bis das Gift wirkt.
Dabei krallt sich die Spinne mit den Hinterbeinen in die Blüte, um einen Abflug zu verhindern.
Manchmal spinnt sie die Beute ein und hängt sie für schlechte Zeiten unter die Blüte. Meist, wie im vorliegenden Fall, beginnt die Mahlzeit sofort, während der Nektar-Betrieb auf der Blüte ungerührt weitergeht.
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